Nissan präsentiert die neue Generation seines Transporters: Statt NV200 (oder in der Elektroversion e-NV200) heißt das Auto nun Townstar. Er baut wie gehabt auf der CMF-CD-Plattform des Renault-Nissan-Konzerns auf (also einer Verbrenner-Plattform), wurde aber umfassend neu entwickelt.

Erhältlich ist der der Wagen wie bisher als verblechter Kastenwagen und als verglaster Hochdachkombi. Wählen kann man außerdem zwischen zwei Längen und fünf bis sieben Sitzen. Für den Antrieb gibt es neben einem 130-PS-Benziner auch wieder eine Elektrovariante.

Die Antriebsleistung des Elektro-Townstar steigt gegenüber dem e-NV200 von 80 auf 90 kW, das Drehmoment liegt nun bei 245 Nm (bisher 254 Nm). Dabei dürfte es sich wie gehabt um einen Fronttriebler handeln. Die Batterie speichert nun 44 statt 40 kWh. Damit erhöht sich die Reichweite von 275 km im NEFZ-Zyklus auf 285 km (ohne Angabe der Norm). Die Homologation steht allerdings noch aus.

Nissan Townstar Kastenwagen
Nasenlader: Aufgeladen wird offenbar nach wie vor an der Front

Mit dem neuen Townstar führt Nissan außerdem die CCS-Ladetechnik ein. Bisher wurde für Gleichstrom ein CHAdeMO-Anschluss genutzt; bei diesem Anschluss beträgt die maximale Ladeleistung der gängigsten Ladesäulen 50 kW. Künftig sind über den CCS-Anschluss 75 kW möglich. Dann wird der Akku in 42 Minuten auf 80 Prozent aufgeladen. Für das Laden mit Wechselstrom verfügt der Townstar über einen Bordlader mit wahlweise 11 oder 22 kW.

Der Vorgänger e-NV200 wurde seit 2013 angeboten. Bis zum Modelljahr 2017 hatte er einen 24-kWh-Akku aus dem Nissan Leaf, was eine Reichweite von rund 170 km ermöglichte. 2018 wurde die Kapazität auf 40 kWh erhöht, wodurch die Reichweite auf 275 km im NEFZ-Zyklus oder 200 km nach WLTP stieg. Aufgeladen wurde mit heutzutage kaum mehr üblichen Anschlüssen: Für Wechselstrom wurde ein Typ-2-Kabel mit Typ-1-Stecker auf der Fahrzeugseite verwendet, für Gleichstrom der CHAdeMO-Anschluss. Beide Anschlüsse befanden sich hinter einer Blende an der Fahrzeugfront.

Bildergalerie: Nissan Townstar (2022)

Als erstes europäisches Modell trägt die Baureihe das neue Nissan Markenlogo, das künftig auch den neuen Ariya zieren wird. Der vollelektrische Townstar greift zudem weitere Akzente des Crossovers auf: Neben den serienmäßigen LED-Scheinwerfern gehören dazu eine aerodynamische Frontschürze und ein neues V-förmiges Frontdesign mit integriertem Tagfahrlicht.

Der Townstar Kombi ist der Nachfolger des NV200 Evalia und e-NV200 Evalia. Er bietet bis zu 775 Liter Stauraum. Die ebenfalls mit Elektro- oder Verbrennungsmotor erhältliche Modellvariante ist für Familien mit Kindern gedacht und andere Leute, die viel Platz brauchen – zum Beispiel für Outdoor-Equipment. Nissan erwartet, dass sich mehr als jeder zweite Kunde in Deutschland für die Kombi-Variante entscheidet.

Der Townstar Kastenwagen bietet einen bis zu 3,9 Kubikmeter großen Laderaum, der von einer verstellbaren Trennwand begrenzt wird. Damit lassen sich zwei Europaletten und bis zu 800 Kilo Ladung transportieren. Die Anhängelast beträgt bis zu 1.500 Kilo, was sich vermutlich aber auf die Verbrenner-Version bezieht.

Große seitliche Schiebetüren vereinfachen das Be- und Entladen. Am Heck gibt es je nach Modellvariante eine nach oben öffnende Heckklappe oder asymmetrisch geteilte und sich um 180 Grad öffnende Flügeltüren.

Während der Vorgänger NV200 in Barcelona gebaut wurde, wird der Townstar wie der Renault Kangoo im französischen Maubeuge produziert.

Genaue Maße und Gewichte fehlen noch. Zu den Preisen und zum Marktstart hält sich der Hersteller ebenfalls noch bedeckt. Bisher begannen die Preise bei rund 34.000 Euro für den e-NV200 Kastenwagen; den verglasten e-NV200 Evalia gab es ab etwa 44.000 Euro. 

Technische Daten des Nissan Townstar (Elektroversion)

  • Antrieb: 1 E-Motor mit 90 kW und 245 Nm
  • Akku: 44 kWh
  • Reichweite: ca. 285 km (ohne Angabe der Norm)
  • Aufladen: bis 11 kW AC (optionale 22 kW), bis 75 kW DC
  • Ladezeit: mit 75 kW DC 42 min (0-80%)
  • Maße: k.A.
  • Garantie: 5 Jahre (bis 160.000 km) auf das Auto, 8 Jahre (bis 160.000 km) auf die Batterie