Der Volkswagen-Konzern legte heute in Salzgitter den Grundstein für seine erste eigene Zellfabrik. Das Werk soll 2025 die Produktion aufnehmen.

In Salzgitter gefertigt wird dann die 2021 beim VW Power Day angekündigte prismatische Einheitszelle. Sie soll in bis zu 80 Prozent aller Konzernmodelle zum Einsatz kommen und die Batteriekosten um bis zu 50 Prozent reduzieren.

Leiterin Batteriezellentwicklung Luna Yzaguirre Sanchez mit der prismatischen VW Einheitszelle
Die prismatische VW-Einheitszelle soll verschiedene Batteriechemien ermöglichen

In Salzgitter sollen Einheitszellen für das Volumensegment vom Band laufen, so VW. Das Werk sollte ursprünglich zusammen mit Northvolt betrieben werden, doch 2021 änderte VW seine Pläne und will das Werk nun in Eigenregie aufbauen und betreiben.

Zur Grundsteinlegung der Fabrik in Salzgitter kam sogar der Bundeskanzler. Olaf Scholz sagte: "Heute ist ein guter Tag für die Automobilindustrie in Deutschland und Europa. Volkswagen zeigt, wie die nachhaltige und klimaschonende Zukunft der Mobilität aussehen kann. Gemeinsam legen wir den Grundstein dafür, dass diese Zukunft maßgeblich in Salzgitter gemacht wird."

So sieht der Bauplatz für das neue Zellenwerk in Salzgitter heute aus
So sieht der Bauplatz in Salzgitter heute aus, die fertige Fabrik zeigt unser Titelbild

Perspektivisch soll das Werk Salzgitter auf eine Jahreskapazität von 40 Gigawattstunden kommen – genug für rund 500.000 Elektroautos. Und das Werk in Salzgitter ist die Blaupause für weitere Werke: die beim Power Day angekündigten sechs Zellfabriken, die der Konzern ab 2030 zusammen mit Partnern betreiben will, und die jährlich insgesamt 240 GWh Batteriezellen herstellen sollen. 

Nach Salzgitter entsteht die nächste Zellfabrik in Sagunto (bei Valencia), eine weitere soll in Osteuropa entstehen, die übrigen Standorte sind noch nicht bekannt. Ebenfalls zu den sechs Fabriken gehört der Standort Skelleftea von Partner Northvolt in Schweden.

Für die Batterie-Aktivitäten des VW-Konzerns ist künftig die neue Firma PowerCo zuständig. Die Gründung der europäischen Aktiengesellschaft (SE) hatte VW schon im Dezember bekannt gegeben, allerdings ohne den Namen zu nennen. Geleitet wird die in Salzgitter ansässige Firma von CEO Frank Blome, der bisher die VW-Batteriesparte leitete, die in Salzgitter bereits ein Labor und eine Pilotanlage zum Recycling betreibt.

Zum Betätigungsfeld von PowerCo gehört die Zellproduktion, die Weiterentwicklung der Batterietechnik und das Recycling. Perspektivisch soll das Unternehmen auch neue Produkte wie Großspeichersysteme für das Energienetz entwickeln. Geplant sind Investitionen in Höhe von über 20 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030. Die will VW allerdings nicht alleine stemmen, sondern zusammen mit Partnern. Das Umsatzpotenzial beziffert der VW-Konzern mit 20 Milliarden Euro.