Akkus und Antriebe des VW-Konzerns in der Übersicht

Anfangs war der Modulare Elektrobaukasten von VW ziemlich übersichtlich. Bei den Batterien gab es die Speicherkapazitäten 45, 52, 58 und 77 kWh, dazu kamen Heckantriebe mit 107, 125 und 150 kW, und damit war auch schon wieder Schluss. Doch inzwischen kommen immer neue Akkus und neue Antriebe auf den Markt – da kann schon mal Verwirrung entstehen. Mit diesem Artikel wollen wir für mehr Übersicht sorgen.

Den erwähnten 45-kWh-Akku gibt es inzwischen nicht mehr, dafür wuchs die Palette der Speicherkapazitäten am langen Ende inzwischen bis auf 86 kWh. Damit müssen selbst die größten Fahrzeuge wie der ID. Buzz mit langem Radstand oder der fünf Meter lange ID. 7 auskommen. Bei den Heckantrieben reicht die Spannweite nun von 125 bis 240 kW. Daneben gibt es zwei Allradantriebe, den mit 250 kW und den mit 210 kW. Dabei gehören alle Motoren bis 170 kW zur Familie APP310, ab 210 kW zur neuen Baureihe APP550, wobei APP für AchsParallele Permanentmagnetmaschine steht, die Zahl danach für das ungefähre Drehmoment in Newtonmetern.

Hier sind zunächst mal nur die Akku-Antriebs-Versionen der Kernmarke. Bei VW ist der Wirrwarr am größten:

Die 86-kWh-Batterie (das ist die mit einer ungeraden Zahl von Modulen) gibt es bislang nur bei VW, und zwar bei den Modellen mit langem Radstand (ID.7 und ID. Buzz LR). Weil es im Bild unten so aussieht, als könnte man noch ein 14. Modul anfügen, vermuten wir, dass noch ein wenig mehr Speicherkapazität möglich ist. So hat Skoda für seine Siebensitzer-SUV-Studie 7S Concept denn auch eine 89-kWh-Batterie erwähnt.

Die 86-kWh-Batterie besteht aus 13 Modulen (Nettokapazität hier falsch angegeben, sie beträgt 86 kWh)

Wie man sieht, gibt es zwei verschiedene 77-kWh-Batterien: Die eine lädt nur mit maximal 135 kW, die andere mit bis zu 175 kW. Die erstgenannte hat aber eine bessere Ladekurve, so dass die Ladedauer exakt die gleiche ist: 28 Minuten vergehen bei einem Standard-Ladehub (10-80%) an der Schnellladesäule.

Das gleiche Phänomen fiel uns auch schon mal beim Skoda Enyaq auf: Dort kann der 77-kWh-Akku des 85ers nur mit 135 kW geladen werden, der des 85X mit 175 kW; auch hier ist die Ladedauer identisch.

Sehen wir uns nun noch den Audi Q4 e-tron an. Hier beginnt die Palette mit einem Äquivalent zu den Pure-Modellen von VW, alle anderen Modelle erhalten den 77-kWh-Akku:

Und zuletzt Cupra mit dem Born und dem Tavascan. Während Skoda und Audi dem Schema von VW folgen, gibt es bei Cupra eine Besonderheit: die 60-kWh-Batterie, die sonst nirgends verwendet wird:

Die MEB-Batterien mit 52, 58 und 77 kWh bestehen aus 8 bis 12 Modulen (mit Pouch-Zellen wie bei diesem Skoda-Enyaq-Modell oder prismatischen Zellen)

Mehr zu den VW-Batterien und -Antrieben:

VW ID. Buzz LWB startet mit 210-kW-RWD und 250-kW-AWD

VW ID.3 mit neuem 170-kW-Antrieb, beleuchteten Touch-Slidern etc.

Unter dem Strich

Ja, die Vielfalt der Akkus und Antriebe im VW-Konzern ist verwirrend. Unsere Tabellen bringen vielleicht ein klein wenig Licht in das Dunkel. Interessant finden wir auch, wie sich die Ladegeschwindigkeit mit der Akkugröße erhöht: Bei der kleinsten Batterie sind es nur 1,5 kWh/min, beim 86-kWh-Akku dagegen 2,3 kWh/min. Zum Vergleich: Der Audi Q6 e-tron schafft in der Basisversion trotz 800-Volt-System auch "nur" 2,5 kWh/min.

Bei der Ladeleistung nähert sich VW schon dem maximal Möglichen: 200 kW entsprechen 400 Volt bei 500 Ampere. Da selbst die schnellen Ionity-Säulen auf 500 Ampere beschränkt sind, ist mit 400-Volt-Autos eigentlich kaum mehr möglich. Der Sprung in die 800-Volt-Welt ist auch hier nicht mehr groß: Das Basismodell des Q6 e-tron lädt mit maximal 225 kW.