Vor ein paar Tagen teaserte Toyota einen Elektro-Sportwagen an, dessen dramatische Formen beeindruckten. Toyota zeigte nur zwei Ausschnittsbilder zu dem Wagen, in Gänze wird er nun auf der Japan Mobility Show (25. Oktober bis 5. November) gezeigt. Unsere Vermutung hat sich bestätigt: Es handelt sich um eine weiterentwickelte Studie von 2021.
Das Auto trägt den Zungenbrecher-Namen FT-Se, den Börsenfachleute wohl "Fuzzi" aussprechen würden, wie den britischen Aktienindex FTSE 100. Bei Toyota steht das Kürzel "FT" allerdings traditionell für Future Toyota, eine Bezeichnung für Studien von künftigen Modellen. "Se" könnte "Sportwagen" und "elektrisch" bedeuten.
Die beiden Teaserbilder zeigten ein Coupé in einer orangefarbenen Lackierung mit schwarzem Dach. Form und Farbe erinnerten an eine der Studien, die Toyota Ende 2021 zeigte. Zur Erinnerung: Damals präsentierte der Konzern gleich 15 neue Elektromodelle auf einmal.
Auf diesem Foto zum Event vom Dezember 2021 erscheint in der hintersten Reihe ein oranger Sportwagen ...
Die neuen Bilder vom Toyota FT-Se zeigen offenbar eine weiterentwickelte Version dieses Autos. Es bleibt bei der orangefarbenen Lackierung und dem schwarzen Dach, doch die Front sieht nun komplett anders aus:
Bildergalerie: Toyota FT-Se Concept (2023)
Außerdem wurden konventionelle Außenspiegel sowie bündige Türgriffe hinzugefügt. Einige Bilder zeigen eine Version mit Heckflügel auf einer Rennstrecke – offenbar ein Hinweis auf eine Rennversion.
Interessant ist auch das Cockpit: Statt einem Lenkrad hat die Studie eine Art Steuerhorn. Darüber guckt man vom Fahrersitz auf ein Instrumentendisplay im Querformat. Rechts neben dem Steuer gibt es einen senkrecht eingebauten Touchscreen, der offenbar ziemlich klein ausfällt. Links ist ein weiteres Display zu sehen. Möglicherweise hat Toyota dieselben zwei "Pads" eingebaut wie Lexus beim LF-ZC und LF-ZL. Darüber gibt es ein Display für die wichtigsten Fahrinformationen.
Bemerkenswert auch: Das Auto ist ein Linkslenker, was ungewöhnlich ist für ein Modell, das im Rechtslenkermarkt Japan debütiert: ein Hinweis auf eine Einführung in Europa und den USA?
Zur Technik gibt es nach wie vor keinerlei Informationen. Doch die Studie ist offenbar betont sportlich ausgelegt. Darauf verweisen gleich drei GR-Logos: eines am Lenkrad, eines am Heck und eines am vorderen Kotflügel. Die zwei Buchstaben stehen für Gazoo Racing, was bei Toyota so etwas ist wie AMG bei Mercedes – die Sportabteilung. Zudem sind auf dem Cockpit-Bild die (blauen) Kniepolster zu sehen, die das Abstützen in schnell gefahrenen Kurven ermöglichen sollen.
Bereits kürzlich gab es Gerüchte zu einem (oder einer) neuen Toyota Celica. Dabei handelte es sich um ein Coupé, das bis 2005 in etlichen Generationen gebaut wurde und zuletzt 4,34 Meter lang war. Der ehemalige Toyota-Chef (und jetzige "Chairman") Akio Toyoda sprach kürzlich über einen möglichen Nachfolger des Modells, wie Motor1 USA berichtete.
Toyota Celica (7. und letzte Generation): Lang nicht so sportlich wie die neue Studie
Toyota hat bisher in Deutschland nur ein einziges Elektroauto im Programm – den bZ4X. In China gibt es zudem einen bZ3. Der Konzern wurde in den letzten Jahren oft dafür kritisiert, zu lange und zu einseitig an seinen Hybridmodellen (ohne Aufladung) festzuhalten. In letzter Zeit bahnt sich hier jedoch eine Änderung an. So will der Konzern seine Elektroauto-Produktion auf nicht weniger als 600.000 Stück jährlich hochschrauben. Das wäre eine unglaubliche Steigerung, denn im ganzen Jahr 2022 setzten Toyota und Lexus weltweit nicht einmal 25.000 E-Autos ab.
Ein sportliches Elektro-Coupé dürfte kaum etwas zu den enormen Stückzahlen beitragen, die Toyota anpeilt. Ein solches Modell wird wohl eher "aufs Image-Konto einzahlen". Aber auch das täte der Marke gut. Nächste Woche werden wir jedenfalls mehr zu der Sportwagen-Studie erfahren. Vielleicht deutet Toyota dann auch an, ob eine Serienproduktion möglich ist.
Mehr zu Toyota und Lexus:
Quelle: Motor1 USA, Toyota (Teaser)