Wiesmann Project Thunderball: 500-kW-Bolide jetzt reservierbar

Neue Details zur Batterie und zu den Motoren (Update)

Aktualisiert: 22. November 2022 um 15:11 Uhr

Der Wiesmann Thunderball, ein bildschöner Roadster mit 500 kW starkem Heckantrieb und 500 km Reichweite. Daten und Preis sind seit Ende September bekannt; seitdem kann man das Auto auch schon reservieren; nun nennt Wiesmann Details zur Batterie und zu den Motoren.

Wie bekannt bietet der Akku 92 kWh brutto und 83 kWh netto. Die Zellen besitzen eine Pouch-Form und haben eine NMC-Chemie, das heißt, die Kathode besteht aus Nickel-, Mangan- und Cobalt-Oxiden. Wiesmann verfolgt ein "Module-to-Pack"-Konzept. Das dürfte bedeuten, dass die Zellen wie üblich zu Modulen zusammengestellt werden, die dann zum Batteriepaket zusammengebaut werden. Die Batterie wiegt 500 Kilo.

Für einen Roadster ist die Batteriekapazität sehr hoch, genauso wie die Reichweite. Wiesmann will damit die Lücke zwischen einem reinen Spaßauto für die Kurzstrecke und den vollwertigen "Wochenendauto" schließen. Aufgeladen wird dank 800-Volt-Architektur mit bis zu 300 kW Gleichstrom oder über den 22-kW-Bordlader.

Beim Aufladen bekommt man offenbar angezeigt, wie schnell Reichweite nachgeladen wird:

"(...) the charge display shows how fast the car is charging specifically to the kilometre, rather than to the percentage of total charge, allowing the driver a simple calculation of the optimal charge level for each specific journey." (Wiesmann)

Stolz ist Wiesmann auf das "ausgeklügelte Thermomanagement für die Batterie". Allerdings klingen die Angaben dazu nicht besonders speziell: Die Kühlung erfolgt mit einem Wasser-Glykol-Gemisch über eine individuell gestaltete, strömungssimulierte und optimierte Kühlplatte unter dem Akku.

Bildergalerie: Wiesmann Project Thunderball

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Das schon im April vorgestellte Modell wird vom Hersteller auf der Website als "weltweit erster vollelektrischer Cabrio-Sportwagen" angepriesen. Der Wagen wird von zwei Elektromotoren mit je 250 kW und 550 Newtonmetern über die Hinterachse angetrieben. Leistung und Drehmoment werden offenbar nicht von der Batterie limitiert, denn diese liegen laut Wiesmann-Website bei 500 kW bzw. 1.100 Nm.

"The challenge was welcomed by its engineers who have pushed the limits of architecture configuration by locating the drivetrain behind the driver’s seat and battery modules in a T-shape along the centre tunnel and into the front of the vehicle along with the twin Axial flux, PMSM e-motors." (Wiesmann am 22. November)

Wie Wiesmann in seiner neuen Pressemitteilung meldet, handelt es sich bei den Motoren um zwei Axialfluss-Permanentmagnet-Synchronmotoren (PMSM). Axialflussmotoren will künftig auch Mercedes einsetzen, und möglicherweise auch Renault.

Mit den 500 kW soll der Standardsprint auf Tempo 100 in 2,9 Sekunden erledigt sein, der Sprint auf 200 km/h nach 8,9 Sekunden. Dabei hilft das niedrige Gewicht von wenig mehr als 1.700 Kilo, das durch eine Carbon-Karosserie ermöglicht wird. Damit ergibt sich ein Leistungsgewicht von rund 3,4 Kilo pro Kilowatt (oder 2,5 Kilo pro PS).

Wippen am Lenkrad ermöglichen die fünfstufige Einstellung der Rekuperationsstärke. Als weitere Highlights preist Wiesmann das edle Interieur an, in dem neben Carbon, handgearbeitete Holzfurniere und hochwertige Metalloberflächen auch jede Menge feines Leder zu finden ist – also nichts für Fans von veganen Materialien und Materialien mit kleinem CO₂-Fußabdruck. Das verstellbare Sportfahrwerk verfügt über einstellbare Stabilisatoren.

"Cargo: Rear 125 litres (2 golf bags - coupé only)": Diese Zeile aus den technischen Daten verrät, das es den Thunderball auch als Coupé gibt. Nur dieses scheint auch einen Kofferraum hinten zu haben. Beim Roadster dagegen ist wohl der hintere Stauraum nach dem Öffnen des Verdecks nicht mehr nutzbar. Die Bilder jedenfalls zeigen einen zweisitzigen Roadster bei geöffnetem Verdeck.

Der im nordrheinwestfälischen Dülmen ansässige Hersteller verlangt nicht weniger als 300.000 Euro für das edle Elektroauto. Für die Reservierung fällt eine erstattungsfähige Anzahlung von 3.000 Euro an. Damit sichert man sich einen frühen Slot im Produktionsplan. Geliefert wird das Auto jedoch erst ab 2024, also in zwei Jahren. Wie viele Exemplare gebaut werden sollen, gibt der Hersteller nicht an.