Die Renault Group hat 21 Prozent an dem französischen Unternehmen Whylot erworben. Das 2011 gegründete Startup entwickelt Axialfluss-Elektromotoren. Schon zuvor gab es eine Kooperation zwischen den beiden Firmen, wie von Renault bei seinem Electropop-Event im Juni angekündigt wurde.

Die Elektromotoren sollen in elektrifizierten und elektrischen Antriebsstränge eingesetzt werden. Das soll besonders bei bei Hybridantrieben die Kosten senken und gleichzeitig die CO2-Emissionen verringern. Bei einem Klein- oder Kompaktwagen (Segment B oder C) könnte die Technik etwa 2,5 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer einsparen, so Renault.

Renault und Whylot
Schon bei der Electropop-Veranstaltung im Juni kündigte Renault die Kooperation mit Whylot an

Die Renault Group will "der erste Mainstream-Hersteller sein, der ab 2025 einen Axialfluss-Elektromotor in großem Maßstab produzieren wird." Im gleichen Jahr wird wohl auch Mercedes einen Axialfluss-Elektromotor bringen, aber die Stuttgarter sind ja kein Volumenhersteller. Daimler hatte vor Kurzem den englischen Axialfluss-Spezialisten Yasa übernommen und will die Motoren in der neuen EA-Plattform einsetzen – geplant ist die Verwendung in elektrisch angetriebenen AMG-Modellen.

 

Derzeit setzt Renault bei seinen Elektroautos elektrisch erregte Synchronmotoren (EESM) ein. Das sind Elektromotoren, bei denen das magnetische Feld nicht durch Permanentmagnete sondern von Spulen erzeugt wird. Anders als Asynchronmaschinen (ASM) arbeiten EESM aber synchron. Ab 2024 will Renault technische Verbesserungen beim Elektromotor einführen, wovon man sich höhere Effizienz und geringere Kosten erhofft, hieß es im Juni. Damit könnten die Axialflussmotoren gemeint sein. 

Renault will 2023 einen Elektro-Kleinwagen mit dem berühmten Modellnamen R5 auf den Markt bringen; eine Studie wurde schon gezeigt. In wenigen Tagen (am 25. November) wollen die Franzosen auch den R4 präsentieren – als Designstudie Air4.

Sowohl R5 wie R4 werden wohl auf der Plattform CMF-BEV beruhen. Schon produziert wird der Megane E-Tech Electric auf Basis der größeren Plattform CMF-EV. Neben diesen drei Autos dürfte auch der Dacia Spring zu den zehn neuen vollelektrischen Modellen gehören, welche die Renault Group bis 2025 auf den Markt bringen will. Zur Gruppe gehört neben Renault und Dacia auch Alpine, nicht aber die Konzernpartner Nissan und Mitsubishi (die zur Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz gehören).

Im folgenden Video von der Electropop-Veranstaltung im Juni kündigt Renault die Partnerschaft mit Whylot an: