Opel Astra Electric: Fünftürer kostet 45.060 Euro (Update)

Anfang 2022 startete die Auslieferung des Opel Astra der sechsten Generation. Erstmals gibt es in der bereits 1991 gestarteten Baureihe auch einen Plug-in-Hybrid und eine Elektroversion. Nun ist das Auto bestellbar; nur eine Ausstattung wird angeboten (GS), und sie kostet 45.060 Euro. Außerdem gibt es noch ein Ultimate-Paket für 3.800 Euro Aufpreis.

Zur umfangreichen Serienausstattung des GS gehören 18-Zoll-Aluräder, LED-Licht, elektrisch einstell- beheiz- und anklappbare Außenspiegel, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Lenkrad- und Sitzheizung und schlüsselloser Zugang und Start. Zu den Assistenzsystemen gehören standardmäßig Fernlicht-Assistent, Antikollisionssystem, Abstandstempomat (ACC), Spurhalteassistent, Verkehrsschilderkennung, Parkpiepser vorn und hinten und ein Rundumsicht-System. Damit ist man schon recht gut bedient; ein Navi kostet aber 800 Euro Aufpreis. 

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Wie nicht anders zu erwarten, sieht der Opel Astra Electric praktisch genauso aus wie die Verbrenner und Plug-in-Hybride. Neu ist jedoch die Nomenklatur: Opel geht vom bisherigen Namensschema (z.B. Corsa-e und Mokka-e) ab und fügts statt dem verschämten kleinen "e" ein selbstbewusstes "Electric" an den Namen an.

Für den Antrieb sorgt ein 115 kW starker Elektromotor mit 270 Nm Drehmoment. Der Strom kommt aus einer 54-kWh-Batterie. Das bedeutet, dass das Auto den gleichen Antrieb und die gleiche Batterie erhält wie der Peugeot E-308, der DS 3 E-Tense und der Jeep Avenger – während ältere Modelle wie Opel Corsa-e, Mokka-e, Peugeot e-208 etc. nur 100 kW Antriebsleistung und einen 50-kWh-Akku haben.

Der Akku besteht aus 17 Modulen und insgesamt 102 Batteriezellen. Das ergibt sechs Zellen pro Modul. Es handelt sich um prismatische Zellen von CATL mit einer NMC811-Chemie, das heißt, an der Kathode werden Nickel-, Mangan- und Cobaltoxide im Verhältnis 8:1:1 verwendet. 54 kWh sind die Bruttokapazität, netto sind es nur 51 kWh.

Die Höchstgeschwindigkeit des Astra Electric liegt bei 170 km/h. Es gibt drei Fahrmodi: Eco, Normal und Sport. Das sind die gleichen Modi, die wir von den älteren Stellantis-Elektroautos kennen; dort wird das Beschleunigungsgefühl stark beeinflusst.

Die WLTP-Reichweite im Astra wird mit 418 km angegeben, der Stromverbrauch wurde ursprünglich mit geradezu unglaublichen 12,7 kWh/100 km beziffert, dann jedoch auf 14,8 kWh korrigiert. Schon beim DS 3 und Peugeot E-308 hatten wir uns über den extrem niedrigen Verbrauch gewundert: 12,7 kWh wären neuer Rekord, das sparsamste Elektroauto ist bislang der Fiat 500 Elektro mit 13,0 kWh.

Aufgeladen wird wie bei den bisherigen Elektromodellen aus dem Stellantis-Konzern mit bis zu 100 kW Gleichstrom. Damit soll sich der Akku in 30 Minuten füllen lassen (0-80%) – Peugeot gibt für den E-308 nur 25 Minuten an. Für Wechselstrom gibt es serienmäßig einen 11-kW-Bordlader.

Innen gibt es zwei 10-Zoll-Displays im Querformat direkt nebeneinander. Zudem ist ein (im Ultimate-Paket enthaltenes) Head-up-Display verfügbar. Das Kofferraumvolumen beträgt 352-1.268 Liter – damit ist der Stauraum so groß wie bei der Plug-in-Hybrid-Variante, aber rund 70 Liter kleiner als bei den Verbrennern. 

Technische Basis für alle Astra-Varianten ist nach wie vor die Efficient Modular Platform EMP2, wenn auch in einer aktualisierten Variante, der dritten Generation der Multi-Energy-Plattform. Bisher trug EMP2 (abgesehen von Elektrotransportern wie Zafira-e/Vivaro-e oder Combo-e) nur PHEVs und Verbrenner-Autos, aber keine Elektroautos. Mit Astra Electric und E-308 ändert sich das. 

Zu den Konkurrenten des Elektro-Fünftürers gehören neben dem Schwestermodell von Peugeot auch der VW ID.3, der Renault Megane Electric und der MG4 Electric. Hier ein kleiner Vergleich (bessere Werte gefettet):

Der VW ID.3 Pro ist die Variante mit der kleineren Batterie; daneben gibt es noch den Pro S mit bis zu 556 km Reichweite. Ähnlich ist es beim Renault Megane: Die Tabelle zeigt die Basisversion; die Variante mit dem größeren Akku (60 kWh) schafft bis zu 470 km. Man sieht: Astra und 308 gehören zu den schwächsten Modellen, und auch bei der Reichweite sind die Konkurrenten besser. Nur beim Stromverbrauch könnten die Stellantis-Modelle punkten; der Preis von 45.060 Euro lässt sich zumindest anhand der aufgezählten "Autoquartett-Daten" nicht rechtfertigen.

Weniger angespannt ist die Konkurrenzsituation beim Kombi: Der Sports Tourer Electric wird gegen den MG5 Electric antreten. Dieser ist mit 115 kW so stark wie der Astra und kommt mit 400 km etwa gleich weit. Ein konzerninterner Rivale ist der Peugeot E-308 SW.

Die aktuelle Generation des Astra trägt die Bezeichnung Astra L – der Buchstabe L gibt die Generation an, wobei aber die fünf Generationen des Vorgängermodells Kadett mitgezählt werden. Erste Teaserbilder vom Opel Astra wurden schon im Juni 2021 gezeigt. Zum Antrieb machte Opel damals aber nur unklare Angaben. Im September 2021 folgte dann die explizite Ankündigung der batterieelektrischen Variante. Gebaut wird der Astra Electric (wie alle Astra und der DS4) im Stammwerk Rüsselsheim. Bestellbar ist das Auto ab sofort; ausgeliefert wird es ab Oktober 2023. Der Kombi soll ebenfalls noch diesen Jahr verfügbar sein.

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Technische Daten des Opel Astra Electric

• Antrieb: Frontantrieb mit Hybrid-Synchronmotor
• Systemleistung / Systemdrehmoment: 115 kW / 270 Nm
• 0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 9,2 Sek. / 170 km/h
• WLTP-Stromverbrauch: 14,8–15,5 kWh/100 km
• Akku netto / WLTP-Reichweite: 51 kWh / 398-418 km
• Aufladen: bis 11 kW AC, bis 100 kW DC
• Ladedauer: ca. 5h45 mit AC, ca. 30 min mit DC (0-80%)
• Maße Fünftürer: 4.374 mm Länge / 2.060 mm Breite /1.441 mm Höhe / 2.675 mm Radstand 
• Kofferraum Fünftürer: 352-1.268 Liter (Verbrenner: 422-1.339 Liter)
• Maße Kombi: 4.374 mm Länge / 2.060 mm Breite / 1.443 mm Höhe / 2.732 mm Radstand  (alles Werte des Verbrenners)
• Kofferraum Kombi: 516-1.553 Liter