Opel wird ab dem Jahr 2028 zur reinen Elektromarke, zumindest in Europa. Das gab Markenchef Michael Lohscheller nun beim Stellantis EV Day 2021 am heutigen 8. Juli bekannt.

Außerdem soll der Elektro-Manta in Serie gehen – allerdings erst Mitte des Jahrzehnts. Die Optik ist offenbar aber ganz anders als bei dem kürzlich präsentierten ElektroMod. Die dritte Neuheit von Opel ist, dass die Marke nach China gehen wird, und zwar von vornherein rein elektrisch.

Stellantis EV Day 2021: Opel wird 2028 rein elektrisch

Dodge baut ein elektrisches Muscle Car

Bei dem Online-Event stellte Stellantis seine Elektrifizierungs-Strategie genauer vor. Neben den drei Opel-Highlights gab der Konzern bekannt, dass Dodge im Jahr 2024 das erste rein elektrische Muscle Car auf den Markt bringen will. Gerüchte dazu waren bereits kürzlich laut geworden.

Ebenfalls ab 2024 will RAM will eine Elektroversion seines Pick-ups Ram 1500 bringen. Auch ein elektrisch angetriebener Ram Pro Master ist geplant - vermutlich eine baugleiche Version des Fiat Ducato-e.

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Der Ram 1500 soll eine Elektroversion bekommen

Generell will Stellantis in den nächsten vier Jahren 30 Milliarden Euro in die Elektromobilität investieren. Bis 2030 sollen Low Emission Vehicles (LEVs, vermutlich Plug-in-Hybride und Elektroautos zusammen) 70 Prozent der Verkäufe in Europa ausmachen und 40 Prozent in den USA.

Vier STLA-Plattformen

Stellantis EV Day 2021

Technisch setzt Stellantis auf die bereits angekündigten vier Plattformen: STLA Small, STLA Medium, STLA Large und STLA Frame. Dabei soll die Small-Plattform vor allem von Peugeot und Citroen genutzt werden, Medium von Alfa, Large von Dodge für sein Elektro-Muscle-Car und Frame von RAM für den 1500. Die Frame-Plattform soll jedoch neben Elektroantrieb auch ein "Range Electric Paradigm Breaker"-Konzept (REPB) unterstützen, womit vermutlich ein Elektroantrieb mit Range-Extender gemeint ist.

Die Plattformen erlauben Reichweiten von 500 bis 800 km und das Nachladen von 32 km pro Minute – laut Stellantis "Best in Class".

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Batterien: Die dritte Gigafactory kommt nach Italien

Bei den Batterien sieht Stellantis einen Bedarf von 260 GWh im Jahr 2030 voraus, also etwa so viel wie der VW-Konzern. Davon sollen 90 GWh auf die USA entfallen. Der Akku-Bedarf soll mit insgesamt fünf Gigafactories in Europa und Nordamerika gedeckt werden. Darunter sind die bereits bekannten Batteriefabrik-Standorte in Deutschland und Frankreich. Die dritte europäische Batteriefabrik kommt nach Italien, wie Konzernchef Carlos Tavares nun bekannt gab.

Ergänzt wird die eigene Akku-Produktion durch Lieferungen aus Asien. Die Kosten für Batterie-Packs von Elektrofahrzeugen sollen von 2020 bis 2024 um über 40 Prozent und bis 2030 um weitere 20 Prozent gesenkt werden.

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Stellantis setzt bis 2024 auf zwei verschiedene Batterie-Chemien, eine kobaltfreie auf Basis von Eisen und Mangan sowie eine Nickel-Mangan-Chemie und hoher Energiedichte. Schon ab 2026 will Stellantis seine erste Festkörperbatterie einsetzen.

Drei verschiedene Antriebsmodule (EDM)

Die Stellantis-Plattformen erlauben Front-, Heck- und Allradantrieb. Bei den Antrieben setzt Stellantis auf nur drei verschiedene Electric Drive Modules (EDM), die Motor, Getriebe und Inverter kombinieren. Bei allen drei Modulen wird der gleiche Inverter eingesetzt, um die Komplexität zu verringern. 

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