Das Start-up Blue World Technologies will ab nächstem Jahr bis zu 25.000 Methanol-Brennstoffzellen-Stacks bauen. Sie sollen dort eingesetzt werden, wo ein reiner Elektroantrieb schwer möglich ist, zum Beispiel bei Generatoren, Schiffen und Schwerlastfahrzeugen. Das gab das Unternehmen mit Sitz im dänischen Aalborg nun bekannt.

Kürzlich stieg Deutz mit 7,5 Millionen Euro in die Firma ein, wie das Unternehmen im Dezember meldete. Seitdem hält der Motorenhersteller eine 12-Prozent-Beteiligung an Blue World. Dadurch und durch eine Investition des dänischen Staatsfonds Vaekstfonden verfügt das Unternehmen jetzt über das notwendige Kapital, um seine Produktionskapazitäten in Aalborg zu erweitern.

In der dänischen Hafenstadt entsteht eine der weltweit größten Fertigungsanlagen für Methanol-Brennstoffzellen, so die Firma. 2023 soll die Produktionskapazität bei rund 20.000 bis 25.000 Brennstoffzellen-Einheiten liegen. Das entspricht laut Blue World einer Energieleistung von insgesamt 500 Megawatt. Mittelfristig soll die Kapazität auf bis zu 1,6 Gigawatt pro Jahr steigen.

Bei dem Brennstoffzellen-System der Dänen wird aus Methanol zunächst Wasserstoff erzeugt, der dann mithilfe einer Protonen-Austausch-Membran (Proton Exchange Membran, PEM) in einer Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt wird.

"Methanol ist gespeicherter Strom, der verfügbar ist, wo und wann er gebraucht wird", sagt Blue-World-Chef Andres Korsgaard. Der Energieträger wird weltweit in großen Mengen produziert und kann über Tanklaster und Tankstellen bereitgestellt werden. Die Industriechemikalie lässt sich auch aus erneuerbaren Quellen herstellen. Nach einer Studie der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien IRENA geht sollen bis 2050 rund 80 Prozent des Methanols CO2-neutral produziert werden.

Korsgaard und seine Mitgründer Mads Bang und Mads Friis Jensen haben die Technologie der Hochtemperatur-PEM-Brennstoffzelle für einen wirtschaftlichen Einsatz weiterentwickelt. Mit dem 2018 gegründeten Unternehmen Blue World Technologies gehen sie jetzt die industrielle Serienfertigung an. Am Standort Aalborg fertigt das Unternehmen auch alle nötigen Komponenten für die Brennstoffzellen, insbesondere Membranen, Elektroden und Bipolarplatten.