Update vom 2. August 2023: Ingenieure von Mercedes-Benz Trucks testen aktuell Prototypen des batterieelektrischen eActros 600 auf dem Versuchsgelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes in Münsingen und auf öffentlichen Straßen in der Umgebung. Die vielfältige Topografie auf der Schwäbischen Alb eignet sich besonders gut, um den E-Lkw – sowohl als Sattelzugmaschine als auch als Pritschenfahrgestellvariante - unter verschiedenen Bedingungen zu erproben.
Für die Tests rund um die Geräuschkulisse des eActros 600 setzen die Ingenieure auf die bewährte Akustikmesstrecke in Münsingen, die aufgrund ihrer ruhigen Lage eine ideale Testumgebung bietet. Der eActros 600 soll 2024 serienreif sein und eine Reichweite von etwa 500 km ohne Zwischenladen haben. Die Weltpremiere des Elektro-Fernverkehrs-Lkw findet am 10. Oktober dieses Jahres statt.
Bildergalerie: Mercedes-Benz eActros 600 (2023) auf Erprobungsfahrt in der schwäbischen Alb
Update vom 14. Juni 2023: Mercedes-Benz Trucks stellt die Serienversion des bisherigen eActros LongHaul am 10. Oktober 2023 mit neuem Design und dem neuen Namen eActros 600 als Weltpremiere vor. Die Typbezeichnung 600 leitet sich – wie beim eActros 300/400 für den Verteilerverkehr – von der Batteriekapazität in Kilowattstunden ab.
Die hohe Batteriekapazität sowie eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung ermöglichen Laut Hersteller eine Reichweite von etwa 500 Kilometern ohne Zwischenladen. Der als "Neuer eActros 600" vermarktete E-Truck soll durch seinen niedrigen Energieverbrauch der für Kunden im Vergleich zum konventionellen Diesel-Actros wirtschaftlichste Fernverkehrs-Lkw von Mercedes-Benz Trucks sein.
Seit dem ersten Auftritt des Elektro-Trucks als "Konzept-Prototyp" auf der IAA Transportation 2022 wurden im Mercedes-Benz Werk Wörth weitere Testfahrzeuge aufgebaut – zentrale Komponenten stammen dabei von den Mercedes-Benz Standorten Mannheim, Kassel und Gaggenau.
Prototypen des Fahrzeugs wurden bei einer Wintererprobung in Finnland Anfang des Jahres auf Herz und Nieren getestet, derzeit entsteht eine Flotte von rund fünfzig Prototyp-Fahrzeugen, die in einem nächsten Schritt auch zu ersten Kunden in die Praxiserprobung gehen soll. Parallel dazu bereiten sich die vier Standorte intensiv auf die Serienproduktion des eActros 600 beziehungsweise wichtiger Komponenten vor. Die Serienreife des E-Lkw ist für 2024 geplant.
Mercedes-Benz eActros 600 Prototyp
Franz Meersdonk und Günther Willers. Und ihre Maschinen. 320 PS. Sie fahren Terminfracht in aller Herren Länder. Diese berühmten Sätze aus dem Vorspann der Trucker-Kultserie "Auf Achse" könnten in Zukunft umgetextet werden auf "über 600 kW". So stark soll der künftige Mercedes eActros LongHaul sein.
Eine seriennahe Studie zeigt Daimler Truck jetzt auf der IAA Transportation 2022 in Hannover. Der eActros LongHaul verfügt in der Serie über eine Reichweite von rund 500 Kilometer mit einer Batterieaufladung und wird das Hochleistungsladen ermöglichen. Er soll 2024 serienreif sein.
Eine weitere Messe-Neuheit ist der batterieelektrische Mercedes-Benz eActros 300 in der Variante als Sattelzugmaschine für den flexiblen schweren Verteilerverkehr. Zudem hat Daimler Truck den batterieelektrischen Mercedes-Benz eAtego für das mittelschwere Segment angekündigt. Als weiteres Highlight präsentiert der Hersteller auf der IAA den leichten batterieelektrischen FUSO Next Generation eCanter, der bereits zwei Wochen nach der Weltpremiere nun auf der IAA Transportation seine Europa-Premiere feiert.
Bereits 2030 sollen im Fahrbetrieb CO2-neutrale Nutzfahrzeuge bis zu 60 Prozent der Verkäufe von Daimler Truck in den EU30-Märkten ausmachen.
Der auf der IAA gezeigte eActros LongHaul gibt mit klaren Konturen und einem LED-Leuchtstreifen im Frontbereich einen Ausblick auf die Designsprache des Serienfahrzeugs. Mercedes-Benz Trucks hat zudem weitere Informationen zum Serienmodell bekanntgegeben. So liefern drei Batteriepakete eine installierte Gesamtkapazität von über 600 kWh und zwei Elektromotoren als Bestandteil einer neuen eAchse generieren eine Dauerleistung von 400 kW sowie eine Spitzenleistung von über 600 kW.
Zusätzlich zur Sattelzugmaschine produziert Mercedes-Benz Trucks direkt ab Marktstart auch Pritschenfahrgestell-Varianten des eActros LongHaul. Dies bietet Kunden zahlreiche weitere Einsatzmöglichkeiten im vollelektrischen Transport. Die Entwicklungsingenieure von Mercedes-Benz Trucks legen den eActros LongHaul für dieselben Anforderungen an die Dauerhaltbarkeit von Fahrzeug und Komponenten wie einen vergleichbaren konventionellen schweren Fernverkehrs-Actros aus. Das bedeutet 1,2 Millionen Kilometer Laufleistung in zehn Betriebsjahren.
Der eActros LongHaul wird als erstes vollelektrisches Serienfahrzeug von Mercedes-Benz Trucks von A bis Z auf der heute bereits bestehenden Montagelinie im Lkw-Werk Wörth gefertigt werden. Dazu zählen auch der Einbau aller elektrischen Komponenten und die Inbetriebnahme des Fahrzeugs am Ende des Bands.
Dies ermöglicht hohe Produktionskapazitäten und eine komplett parallele Fertigung sowohl von konventionellen als auch vollelektrischen Lkw auf demselben Band. Beim eActros 300/400 und dem eEconic findet die Elektrifizierung dagegen bislang in einem separaten Prozess im Future Truck Center in Wörth statt.
Im eActros LongHaul kommen Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP) zum Einsatz. Diese zeichnen sich vor allem durch eine hohe Lebensdauer und mehr nutzbare Energie aus. Die Batterien des eActros LongHaul lassen sich in der Serie an einer Ladesäule mit etwa einem Megawatt Leistung in deutlich unter 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen. Erste Prototypen durchlaufen bereits intensive Tests und noch in diesem Jahr wird der eActros LongHaul auch auf öffentlichen Straßen erprobt. Im kommenden Jahr sollen seriennahe Prototypen an Kunden für Tests gehen.
Die Modellvariante des eActros 300 als Sattelzugmaschine kann unter Berücksichtigung der maximal zulässigen Gesamtzuglänge alle gängigen europäischen Auflieger ziehen. Der E-Lkw basiert auf der selben Technologie wie der eActros 300/400. Drei Batteriepakete mit jeweils 112 kWh installierter Batteriekapazität ermöglichen eine Reichweite mit einer Batterieaufladung von bis zu 220 km. Der Serienstart ist für die zweite Jahreshälfte 2023 vorgesehen.