Der Dog Mode der Tesla-Modelle ist altbekannt; aber auch andere Autos besitzen einen solchen Haustiermodus, in dem der Innenraum weiter temperiert wird, während Frauchen oder Herrchen im Supermarkt ist. Der ADAC hat an seinem neuen Klimaprüfstand getestet, ob man sich auf die Funktion verlassen kann.

Einen Hundemodus besitzen Elektroautos von Tesla, aber auch von Smart und Nio. Er soll dafür sorgen, dass sich die Vierbeiner wohl fühlen. Am Beispiel des Model Y hat der ADAC nun geprüft, wie gut diese Klimaanlagenfunktion funktioniert. Diese lässt sich bei Elektroautos leichter verwirklichen, denn da wird die Klimaanlage mit Strom aus der Traktionsbatterie betrieben – bei Verbrennern müsste der Motor weiterlaufen.

Nio EL8 (2024): Für das Abstellen des Fahrzeugs gibt es unter anderem ein Analogon zum

Nio EL8: Auch das große China-SUV hat ein Analogon zum "Dog Mode" von Tesla

Nach dem Abstellen des Elektroautos muss der Modus manuell aktiviert werden. Dann wird die eingestellte Temperatur gehalten. Außerdem werden Passanten über eine Anzeige auf dem Touchscreen informiert, dass der zurückgelassene Hund in einem klimatisierten Auto sitzt. Tesla sperrt zudem die Fensterheber, damit die Scheiben vom Hund nicht per Pfotendruck geöffnet werden können.

Für den Versuch fuhren die ADAC-Tester zuerst acht Kilometer, um die Fahrt zum Supermarkt zu simulieren. Danach parkten sie den Tesla in der auf 35 Grad Celsius aufgeheizten Klimakammer. Sensoren auf der Rückbank, im Fußbereich sowie in einer im Kofferraum installierten Hundebox erfassten die Temperatur. Egal ob mit oder ohne Sonnensimulation durch spezielle Lampen: Die auf 20 Grad Celsius eingestellte Klimaanlage schaffte es im Hundemodus, die Innenraumtemperatur konstant zu halten.

Ohne Aktivierung des Hundemodus dagegen heizte sich der Fahrzeug-Innenraum innerhalb von 30 Minuten auf fast 40 Grad Celsius auf. Auch beim Versuch ohne Sonnensimulation stieg die Temperatur merklich an; Parken im Schatten kann die Aufheizung zwar verlangsamen, aber nicht verhindern. Auch wenn ein Fenster einen Spalt breit geöffnet blieb, wurde der Temperaturanstieg nicht verhindert.

ADAC-Test zum Hundemodus des Tesla Model Y: Das Fenster einen Spalt offen lassen reicht nicht

Das Fenster einen Spalt offen zu lassen, reicht nicht

Allerdings wird die eingestellte Temperatur nicht immer überall im Auto erreicht. So wurden auf der Rücksitzbank und in der Hundebox im Kofferraum zwischen 25 und 29 Grad Celsius gemessen – bei Klimatisierung auf 20 Grad, aktiviertem Hundemodus und simulierter Sonneneinstrahlung. Eine wesentliche Rolle spielt dabei, ob das Tier direkt von der Sonnenstrahlung getroffen wird und wie die Lüftungsdüsen eingestellt sind. Wer sein Haustier im Auto zurücklässt, sollte also zuvor die Temperatur am Aufenthaltsort des Tieres überprüfen und gegebenenfalls die Klimaanlage kühler stellen.

Der Test zeigte außerdem, dass sich der Hundemodus nur aktivieren lässt, wenn der Akku noch zu mindestens 20 Prozent voll ist. Aktiviert man ihn bei einem leicht höheren Ladestand, so dass dieser im Verlauf unter die 20 Prozent fällt, wird die Klimatisierung allerdings nicht unterbrochen. Aber man erhält regelmäßige Smartphone-Warnungen. Auch wenn die Klimatisierung aus anderen Gründen beendet wird, wird man in der Regel über die Fahrzeug-App informiert.

Den Hundemodus sollte man nur im Ausnahmefall und für kurze Zeit nutzen, schreibt der Automobilclub. Wenn ein Hund im Auto an Hitze oder ihren Folgen stirbt, drohen den Verantwortlichen nach dem Tierschutzgesetz bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.

Wer einen bei Hitze im Auto zurückgelassenen Hund entdeckt, sollte schnellstmöglich handeln – außer das Fahrzeug ist offensichtlich ausreichend klimatisiert. Ist das Tier noch agil und bei Bewusstsein, sollte der Besitzer ausfindig gemacht werden. Ist er nicht auffindbar oder das Tier bereits erkennbar überhitzt, sollte man die Polizei oder Feuerwehr verständigen und keinesfalls selbst aktiv werden.

Unter dem Strich

Teslas Dog Mode funktioniert: Wird er aktiviert, bleibt der Innenraum des Autos klimatisiert, und man seinen Hund während des Einkaufs im Auto zurücklassen. Sogar die Scheibenheber werden deaktiviert, so dass der Vierbeiner kein Fenster öffnen und hinausspringen kann. Allerdings wird die eingestellte Temperatur nicht unbedingt auch dort gehalten, wo sich der Hund befindet – insbesondere, wenn die Sonne dorthin scheint. Ähnliche Haustiermodi gibt es bei Smart und bei Nio.