Audi E-tron
Das erste Elektroauto von Audi war der im März 2019 gestartete E-tron (interne Bezeichnung: GE). Das Auto basiert auf eine Plattform für konventionell angetriebene Autos, dem Modularen Längsbaukasten (MLB evo). Auf dieser Plattform basieren auch der Q5 und der Q7.
Mit 4,90 Meter Länge rangiert der E-tron zwischen dem Q5 und dem Q7, aber näher am 5,05 Meter langen Q7. Ähnliches gilt für den Radstand, der mit 2,93 Meter näher am Q7 (3,00 Meter) als am Q5 (2,68 Meter) liegt. Für den Antrieb
- Antrieb: Allradantrieb, 3 verschiedene Leistungsstufen
- Akku: 2 Größen (64 kWh/86 kWh netto)
- Länge: 4,90 Meter
- Marktstart: März 2019
Audi E-tron S Sportback
Den E-tron gibt es seit Frühjahr 2020 auch in der Coupé-SUV-Version E-tron Sportback. Außerdem gibt es gleich drei verschiedene Antriebe und zwei verschiedene Akkus. Dabei hat die S-Version sogar drei Elektromotoren, nämlich einen vorne und zwei hinten. Hier sehen Sie die Versionen mit Preisen:
| Leistung / Akku (netto) | Basispreis e-tron | Basispreis e-tron Sportback |
e-tron 50 quattro | 230 kW / 64 kWh | 69.100 Euro | 71.350 Euro |
e-tron 55 quattro | 300 kW / 86 kWh | 81.500 Euro | 83.750 Euro |
e-tron S quattro | 370 kW / 86 kWh | 93.800 Euro | 96.050 Euro |
Die Basisversion E-tron 50 quattro hat eine WLTP-Reichweite von 341 Kilometer. Aufgeladen wird kann bei den 55er-Modellen seit Kurzem mit bis zu 22 kW Wechselstrom, zuvor war 11 kW das Maximum. Für die 50er-Modelle und den S soll es die Option ab Mitte 2021 geben.
Audi Q4 e-tron Concept
Anders als der E-tron basiert der Q4 e-tron auf einer dedizierten Elektroplattform, dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten MEB. Damit ist er das Schwestermodell von VW IE.4 und Skoda Enyaq. Derzeit befindet sich das Auto noch im Stadium einer Studie, die im Frühjahr 2019 präsentiert wurde.
Die Studie hatte eine Länge von 4,58 Meter. Zwei Elektromotoren mobilisieren 225 kW (306 PS), die über alle vier Räder auf die Straße kommen. Damit sprintet das Auto in 6,3 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Spitze von 180 km/h. Der 82-kWh-Akku soll für rund 450 Kilometer nach WLTP-Norm reichen.
Audi Q4 e-tron Sportback Concept
Natürlich wird es den Q4 e-tron auch als Sportback geben. Die Studie wurde im Sommer 2020 gezeigt. Dabei wurde auch erwähnt, dass es das Auto auch mit Hinterradantrieb geben wird, dann aber wohl mit weniger Leistung. Bei dieser Version soll die Reichweite 500 statt 450 km nach WLTP betragen.
Aufgeladen werden kann mit maximal 125 Kilowatt Gleichstrom, zum AC-Laden gab es noch keine Aussagen. Der Q4 e-tron Sportback soll irgendwann im Jahr 2021 starten, und zwar (man lese und staune) als siebtes Elektroauto von Audi. Extra gezählt werden dabei offensichtlich die Karosserievarianten.
Q4 e-tron mit Allradantrieb mit 225 kW (306 PS)
Der Allradantrieb von Q4 e-tron und Q4 e-tron Sportback bietet wie gesagt 225 kW, wobei das Schwergewicht auf dem hinteren Motor liegt, der 150 kW und 310 Newtonmeter bietet. Der Frontmotor steuert 75 kW und 150 Newtonmeter zu. Zusammen ergeben sich so 225 kW (306 PS).
Dabei wird hinten ein permanent erregter Synchronmotor (PSM) genutzt, was die effizientere Bauart von E-Motoren ist. Zugunsten eines niedrigen Stromverbrauchs wird daher in den meisten Fällen diese Maschine für den Antrieb genutzt. Der vordere E-Motor ist eine Asynchronmaschine (ASM). Diese wird zugeschaltet, wenn man mehr Leistung anfordert oder bei Schlupf.
Q4 e-tron mit Hinterradantrieb mit 150 kW (204 PS)
Ob bei den Versionen mit Hinterradantrieb der gleiche PSM-Motor eingesetzt wird wie bei den Allradvarianten des Q4 e-tron, wurde bislang nicht gesagt, man kann aber wohl davon ausgehen. Das würde dann heißen: 150 kW (204 PS) und 310 Newtonmeter Drehmoment. Die Grafik oben zeigt außerdem eine kleinere Batterie als beim Allradler – möglicherweise gibt es ja auch mehrere Akku-Versionen.
Konzernäquivalente des Q4 e-tron
Dem Audi Q4 e-tron entsprechen bei VW der ID.4 und bei Skoda der Enyaq. Bei Letzterem wurden die Antriebe bereits genau vorgestellt, was auch Rückschlüsse auf dem Q4 e-tron erlaubt:
| Enyaq 50 iV | Enyaq 60 iV | Enyaq 80 iV | Enyaq 80x iV | Enyaq vRS iV |
Antrieb | Hinterradantrieb | Hinterradantrieb | Allradantrieb | Allradantrieb | Allradantrieb |
Leistung | 109 kW / 148 PS | 132 kW / 179 PS | 150 kW / 204 PS | 195 kW / 265 PS | 225 kW / 306 PS |
Drehmoment | 220 Nm | 310 Nm | 310 Nm | 425 Nm | 460 Nm |
0-100 km/h | 11,4 Sek. | 8,7 Sek. | 8,5 Sek. | 6,9 Sek. | 6,2 Sek. |
Spitze | 160 km/h | 160 km/h | 160 km/h | 160 km/h | 180 km/h |
Akku brutto/netto | 55 / 52 kWh | 62 / 58 kWh | 82 / 77 kWh | 82 / 77 kWh | 82 / 77 kWh |
Reichweite (WLTP) | 340 km | 390 km | 510 km | 460 km | 460 km |
Preis | 33.800 Euro | 38.850 Euro | 43.950 Euro | k.A. | k.A. |
Ob es bei Audi genau die gleichen Antriebe geben wird, ist freilich noch offen. Und natürlich werden die Preise bei Audi höher sein.
Normale Kompaktmodelle auf MEB-Basis?
Zum "Techday Insight E-Mobility" im Herbst 2019 veröffentlichte Audi die obige Grafik und betonte, dass sich der MEB auch für "Flachboden-Autos" eigne. Das wissen wir spätestens seit dem Start des VW ID.3. Ein Audi-Äquivalent könnte folgen.
Überhaupt versprach Audi auf dem Techday, dass es weitere Audi-Modelle auf Basis des MEB geben wird, und zwar in der Kompakt- und Mittelklasse, Limousinen und SUVs. Das Äquivalent zum ID.3 wird aber natürlich nicht Audi A3 e-tron heißen, denn dieser Name ist ja schon von einem Plug-in-Hybrid belegt. Hier stößt die E-tron-Nomenklatur an eine Grenze.
Audi e-tron GT Concept
Der e-tron GT wurde als Studie schon im Herbst 2018 gezeigt. Es handelt sich um die Audi-Version des Porsche Taycan, also um ein sehr sportliches, viertüriges Coupé. Die Studie war 4,96 Meter lang bei einem Radstand von 2,90 Meter – und nur 1,38 Meter hoch.
Audi versprach 434 kW (590 PS) und Allradantrieb. Für beide Achsen kommen permanenterregte Motoren (PSM) zum Einsatz. Damit ist ein Sprint auf Tempo 100 in rund 3,5 Sekunden möglich, die Höchstgeschwindigkeit soll bei 240 km/h liegen. Vermutlich bekommt der e-tron GT deshalb auch das Zweigang-Getriebe aus dem Taycan, das auch bei hohem Tempo noch eine vernünftige Effizienz bringt. Das Antriebssystem steuert die Kraft an jedem Rad einzeln, es gibt also ein Torque Vectoring für die sportliche Kurvenfahrt. Außerdem soll das Auto eine Allradlenkung bekommen.
Audi e-tron GT: Akku und Ladeeigenschaften
Die "über 90 kWh" große Batterie soll für mehr als 400 km WLTP-Reichweite sorgen. Wie der Taycan wird der e-tron GT ein 800-Volt-System haben, das heißt, er wird sich besonders schnell mit Gleichstrom aufladen lassen: In etwa 20 Minuten soll die Batterie wieder auf 80 Prozent kommen.
Die Studie konnte man außerdem auch induktiv laden, und zwar mit maximal 11 kW – doch das dürfte beim Serienauto nicht so sein. Wie uns vor einiger Zeit eine Audi-Expertin sagte, hat das induktive Laden bei Audi erstmal eine geringere Priorität.
Die Plattform J1 als Basis für Porsche Taycan und Audi e-tron GT
Der e-tron GT wird auch die gleichen "Fußgaragen" haben wie der Taycan. Das sind Aussparungen in der Lithium-Ionen-Batterie in dem Bereich, wo sich die Füße der Fondpassagiere befinden. Während die vorne Sitzenden eine eher sportwagentypische Sitzposition haben (fast liegend), stellen die Fondpassagiere ihre Unterschenkel fast senkrecht in diese Aussparungen.
Erster PPE-Prototyp
Auf dem erwähnten Techday im Jahr 2019 stellte Audi auch einen ersten Prototypen auf Basis der Premium Platform Electric (PPE) vor. Gesehen haben wir ihn schon, durften aber nicht fotografieren. Auf uns wirkte das Auto wie ein A4 oder A5, nur etwas sportlicher.
Die Plattform PPE übernimmt im Elektro-Zeitalter die Funktion des MLB, das heißt, darauf werden Autos der Mittel- bis Oberklasse basieren, und zwar von Audi und von Porsche. Sowohl Limousinen und Kombis ("Flachboden-Fahrzeuge") als auch SUVs ("Hochboden-Fahrzeuge") lassen sich umsetzen. Außerdem sind Radstand und Spurweite variabel. Wie beim MEB ist eine PSM-Elektromaschine im Heck Standard, bei den Topmodellen sorgt ein zweiter Elektromotor an der Vorderachse (PSM oder ASM) für einen bei Bedarf automatisch zuschaltbaren Allradantrieb.
20 Elektroautos im Jahr 2025
Und die weitere Zukunft? Im Oktober hieß es noch, Audi wolle "mehr als 30 elektrisch angetriebene Modelle bis 2025" bringen. Da ist Audi inzwischen bescheidener. In der letzten Pressemitteilung versprachen die Ingolstädter nur noch "eine breit angelegte Elektro-Offensive mit rund 20 vollelektrischen Modellen bis 2025."
Wir kennen bisher E-tron, E-Tron Sportback, Q4 e-tron, Q4 e-tron Sportback, e-tron GT, aber das sind gerade mal fünf. Fehlen also noch 15 Modelle. Auf Basis des MEB könnte der Nachfolger des Audi TT entstehen, der Elektroantrieb bekommen soll. Auf Basis von PPE werden etliche Modelle entstehen. Eines davon könnte den Audi E-tron ablösen. Aber alles andere bleibt einstweilen Spekulation.
Bei der Planung wird sich Audi an der deutschen Premium-Konkurrenz orientieren. Mercedes will den Kompaktwagen EQA schon am 20. Januar vorstellen, auch ein EQS steht an. Und bei BMW ist öfter von einem 7er mit Elektroantrieb zu lesen. Insofern wären ein Kompaktwagen und ein Oberklasse-Limousine vielleicht am dringendsten.
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