Audi Grandsphere Concept
Die Top-Neuheit von Audi auf der Messe ist eine Designstudie, und was für eine: Der Grandsphere ist eine Oberklasse-Limousine, die unzweifelhaft wesentlich sportlicher daherkommt als der A8. Das 5,35 Meter lange Ungetüm basiert laut Audi auf der Premium Platform Electric (PPE), hat 800-Volt-Technik, einen 120-kWh-Akku und einen Allradantrieb mit 530 kW.
Die Serienversion soll in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts starten. Ein Chart legt nahe, dass ein Serienstart im Jahr 2026 geplant sein könnte, doch mehr dazu in unserem Artikel.
BMW i Vision Circular
Ähnlich wie Audi zeigt auch BMW bei seinem Heimspiel auf der Münchner Messe keine komplett neuen Serienmodelle. Stattdessen sind mehrere Designstudien zu sehen, darunter der Circular, dessen Name schon den Zweck andeutet: Es geht um die Kreislaufwirtschaft (Circular Economy).
Die Kleinwagen-Studie soll vor allem zeigen, wie man aus wiederverwendeten Materialien ein vollständig recycelbares Auto produzieren könnte. Zu den Ideen gehört unter anderem ein Schnellverschluss, mit dem man verbundene Teile zum Recycling wieder leicht voneinander lösen kann.
BMW iX3 Facelift
Der neueste Serien-BMW auf der Messe ist der geliftete iX3. Die Änderungen halten sich aber in Grenzen. Das Mittelklasse-SUV bekommt eine leicht geschärfte Frontpartie und größere Displays innen.
Außen wird die Doppelniere größer, die Scheinwerfer schlitzartiger; zudem gibt es eine modifizierte Schürze. Etwas markanter werden auch die Rückleuchten. Charakteristisch für die Elektroversion des X3 sind künftig blaue Akzente an den Schürzen. Die Preise steigen um einen Tausender auf 67.300 Euro. Bestellbar ist der überarbeitete iX3 ab sofort, die ersten Fahrzeuge sollen im Herbst ausgeliefert werden.
BMW i4
Die Elektro-Limousine i4 kenne wir zwar bereits, doch auf der IAA feiert sie ihre Messepremiere. Zu den Highlights des Viertürers auf Basis des neuen 4er Gran Coupé gehört die erstaunliche Reichweite bis zu 590 Kilometern nach WLTP-Norm.
Auf den Markt kommt der Wagen im November 2021.
BMW iX
Auch der zweite Elektro-Neuling von BMW ist auf der Messe zu sehen. Wie der i4 startet auch der iX im November. Obwohl das Auto das Format des X5 hat (wenn auch mit geringerer Höhe), soll es auf einer neuen Elektro-Plattform basieren.
Auch hier verblüfft BMW mit einer hohen Reichweite von bis zu 630 Kilometern.
BMW CE 04
BMW Motorrad wird auf der IAA mit dem neuen CE 04 vertreten sein, der erst Anfang Juli vorgestellt wurde. Der schick und etwas futuristisch gestaltete Elektroroller bietet eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und 130 Kilometer Reichweite.
Zur Serienausstattung gehört ein 10,25-Zoll-Display mit integrierter Kartennavigation und Connectivity. Auch ein LED-Scheinwerfer und ein LED-Rücklicht sind Standard, optional gibt es adaptives Kurvenlicht.
BMW i Vision Amby und BMW Vision Amby
Die beiden verwirrend ähnlich benannten Studien i Vision Amby und Vision Amby stellen Elektro-Zweiräder dar, die je nach Führerschein der Benutzerin oder des Benutzers drei verschiedene Tempostufen beherrschen: 25, 45 oder 60 km/h.
Das Ding mit dem "i" im Namen wird als Highspeed-Pedelec vorgestellt. Es hat Pedale und könnte im 25-km/h-Modus (entsprechende Gesetzesänderungen vorausgesetzt) auch auf dem Radweg fahren. Die Studie ohne "i" hat dagegen einen Gasgriff und ist damit mehr Mofa/Roller/Motorrad.
City Transformer
Ein Exot der eher wunderlichen Sorte ist der City Transformer, ein kleines Elektromobil mit variabler Spurweite von einem israelischen Startup-Unternehmen. Bisher gibt es nur Bilder von einem Prototypen, auf der IAA soll eine Version mit neuem Außendesign stehen.
Für den Antrieb sorgen zwei Elektromotoren an der Hinterachse. Die Batterie liefert angeblich Strom für rund 180 Kilometer Reichweite.
Cupra UrbanRebel Concept
Der UrbanRebel von Cupra ist mehr als ein Racer mit reichlich unrealistischem Heckflügel. Er gibt einen Ausblick auf ein 4,08 Meter langes Elektroauto auf Basis einer verkürzten MEB-Plattform, der 2025 auf den Markt kommen wird – wie Cupra bereits offiziell verkündet.
Gebaut werden soll das (sicher deutlich ziviler aussehende) Serienauto im spanischen Seat-Werk in Martorell bei Barcelona. Dort soll aber nicht nur der Cupra entstehen, sondern auch andere "urbane Elektroautos" des Konzerns. Gemeint sind offenbar Autos wie die Serienversion des (ebenfalls auf der IAA vorgestellten) ID.Life von Volkswagen.
Dacia Spring Electric
Der Spring Electric wird von Dacia als günstigstes Elektroauto auf dem Markt bezeichnet, und bei einem Basispreis von rund 20.000 Euro (vor Förderung!) ist das wohl auch so. Das nur 3,73 Meter lange SUV ist hauptsächlich als Stadtauto gedacht, denn die Reichweite liegt bei gerade mal 230 Kilometern.
15 Dacia Spring sollen auf der "Blue Lane" unterwegs sein. Dabei können IAA-Besucher sich nicht nur chauffieren lassen, sondern das Elektroauto auch selbst fahren.
Hyundai Ioniq 5 als Robotaxi
Bei Hyundai gibt es den Ioniq 5 als Robotaxi mit auffälligen Sensoren zu sehen. Präsentiert wird das Auto eigentlich von Motional, einem Joint Venture zwischen Hyundai und dem irischen Zulieferer Aptiv. Letzterer stellt offenbar die Technik fürs autonome Fahren zur Verfügung.
Das Auto soll schon 2023 den Passagierbetrieb aufnehmen, allerdings nicht bei uns, sondern im amerikanischen Robotaxi-Netz von Lyft.
Mercedes EQE
Unbestreitbar zu den Messe-Highlights gehört der Mercedes EQE. Das Auto sieht aus wie ein verkleinerter EQS, doch erstens ist er mit 4,99 Metern noch lange nicht klein und zweitens gibt es einen wichtigen Unterschied bei der Karosserie: Das Auto hat keine große Heckklappe, sondern einen Kofferraumdeckel.
Die einzige Motor-Akku-Kombination, die Mercedes nun vorstellt ist der EQE 350 mit einem 215 kW starken Heckmotor und einer 90-kWh-Batterie – der Batterie, die auf für den EQS angekündigt ist. Damit soll der Wagen 660 Kilometer weit kommen. Nicht so weit wie der EQS 450+, der 784 km schaffen soll, aber eine sehr stattliche Reichweite. Die Markteinführung beginnt Mitte 2022, die Preise stehen noch nicht fest.
Mercedes-Maybach EQS Concept
Einen Ausblick auf den für 2022 angekündigte Mercedes EQS SUV gibt diese Studie, die seltsamerweise Mercedes-Maybach EQS heißt (ohne SUV). Ob die Maybach-Version des Autos wirklich anders heißen wird als die normale Mercedes-Ausführung? Es wäre verrückt, aber Marketing-Leuten ist alles zuzutrauen. Derzeit wissen wir es nicht.
Zur Technik verrät Mercedes noch nichts, doch da das Auto auf der Plattform EVA basiert wie der Mercedes EQS auch, wird man sich daran orientieren. Zum Marktstart-Datum sagt der Hersteller, dass der Maybach erst nach dem Mercedes EQS SUV starten soll.
Mercedes EQG Concept
Zu den neuen Mercedes-Studien auf der IAA gehört neben dem Mercedes-Maybach EQS auch die Elektroversion der G-Klasse. Technische Basis ist (wie beim Jeep Wrangler Magneto Concept) die Verbrenner-Plattform. Statt jedoch einfach den Verbrenner gegen einen E-Motor auszutauschen wie Jeep, hat Mercedes vier Radnabenmotoren vorgesehen – technisch ist das überzeugender.
Ansonsten soll offenbar so viel wie möglich von der Verbrennerversion übernommen werden. So hat das Auto einen Leiterrahmen, in den die Akkus integriert werden sollen. Auch ein Untersetzungsgetriebe wird der Wagen haben, und die Optik bleibt ebenfalls sehr kantig und G-artig. Die Serienversion soll allerdings erst 2024 starten, wie im Juli bereits offiziell verkündet.
Mercedes-AMG EQS
Keine Studie mehr ist der Mercedes-AMG EQS. Wie bereits angekündigt, hat der Wagen bis zu 560 kW Leistung. Das reicht für einen Sprint auf Tempo 100 in 3,4 Sekunden. Damit ist das Auto 175 kW stärker und eine knappe Sekunde schneller als die bisherige Topversion Mercedes EQS 580 4Matic.
Daneben gibt es noch eine Version mit 484 kW. Beide sollen die bekannte 108-kWh-Batterie erhalten. Ansonsten wurde die Technik nur unwesentlich modifiziert.
Mercedes-gesponsertes Kunstwerk Earthtime 1.26 Munich
Bereits seit geraumer Zeit am Münchner Odeonsplatz zu sehen ist dieses Kunstwerk: "Earthtime 1.26 Munich", ein 24 mal 21 Meter großes, beleuchtetes Netz von der US-amerikanischen Künstlerin Janet Echelman. Gesponsert wurde die Installation offenbar durch Mercedes – die Marke hat gleich nebenan, an der Ecke zur Brienner Straße einen Showroom.
Die Netz-Skulptur hoch über dem Platz erinnert an Fischernetze. Wind, Regen und Licht verändern Form und Farbe. Das Kunstwerk ist inspiriert vom 3D-Datenmodell der Meeresoberfläche nach einem Erdbeben im Pazifik, das die Erdrotation beschleunigt hat und so die Tageslänge um rund 1,26 Mikrosekunden verkürzt hat – daher der Name des Kunstwerks.
Microlino
Die Schweizer Firma Micro ist mit der Serienversion des Microlino auf der IAA vertreten. Das Leichtfahrzeug der Klasse L7e lehnt sich vom Konzept her deutlich an die BMW Isetta an: Das Auto wird wie ein Kühlschrank von der Frontseite her geöffnet. Dann muss man sich um die feststehende Lenksäule herummogeln, um auf dem Fahrersitz zu landen.
Innen gibt es ein Sportlenkrad und ein Display auf der Lenkachse. Für den Antrieb sorgt ein 12 kW starker Permanentmagnet-Elektromotor (PSM) an der Hinterachse, der das nur 2,43 Meter lange und rund 500 Kilo schwere Fahrzeug auf maximal 90 km/h bringt. Dazu gibt es drei Batterievarianten für 95, 175 und 230 km Reichweite. Drei Ausstattungsversionen in bunten Farben werden angeboten, der Konfigurator soll bald nach der IAA online gehen. Die Preise sollen bei etwa 12.500 Euro starten.
Mini Vision Urbanaut
Hauptattraktion von Mini auf der IAA ist die Studie Urbanaut, ein futuristischer Van für die Stadt der Zukunft, der auf der IAA als Fahrzeugmodell für Besucher auf dem Open Space zum ersten Mal physisch erlebbar sein soll – wahrscheinlich also am Lenbachplatz.
Der elektrisch angetriebene Wagen setzt auf nachhaltige Materialien im Innenraum. Besucher können den drehbaren Fahrersitz, das herunterfahrbare Dashboard, das zum "Daybed" wird sowie das ausfahrbare Lenkrad und die aufklappbare Frontscheibe bestaunen.
Ora Cat
Der chinesische Great-Wall-Konzern drängt auf den europäischen Markt. Neben der Premiummarke Wey soll 2022 die Elektroauto-Marke Ora starten. Als erstes Modell wird ein Kompaktwagen mit dem Projektnamen Cat starten – die endgültige Bezeichnung steht noch nicht fest. Das Auto ist keine Weltpremiere; es wurde bisher unter der Bezeichnung Good Cat (oder chinesisch Haomao) gezeigt.
Für den Antrieb sorgt ein 120-kW-Motor, zwei Akkuversionen mit 49 bzw. 63 kWh sind geplant, was Reichweiten von etwa 300 bzw. 400 km ergeben soll. Als Basispreis visiert Ora etwa 30.000 Euro an – für einen Kompaktwagen à la VW ID.3 wäre das günstig, denn für 30 Riesen bekommt man derzeit nur Elektro-Kleinwagen.
Porsche Mission R Concept
Offiziell zeigt diese Porsche-Studie, wie ein Elektro-Rennfahrzeug für den Kundensport aussehen könnte. Doch ähnlich wie der Cupra UrbanRebel nur scheinbar eine Rennwagen-Studie ist, darf man auch diese Porsche-Studie wohl als einen Ausblick auf ein Straßenfahrzeug deuten.
"Der Porsche Mission R ist mit 4.326 Millimetern Länge etwas kürzer als die aktuelle Baureihe 718 Cayman," so Porsche. Der Vergleich ergibt nur Sinn, wenn hier eine Beziehung besteht. Offenbar zeigt die Studie also Elemente eines Elektro-Cayman. Vermutlich sind deshalb Teile des Vorderwagens rot lackiert ...
Renault Mégane E-Tech Electric
Der Elektro-Megane ist auf der Messe erstmals ohne Tarnung zu sehen. Mit 4,21 Meter ist er etwa so lang wie ein VW ID.3 und mit 1,50 Meter deutlich niedriger; dennoch hat der Wagen etwas SUV-Artiges.
Die technische Basis ist CMF-EV (wie beim Nissan Ariya). Angeboten werden Motoren mit 96 und 160 kW und Akkus mit 40 oder 60 kWh für Reichweiten von 300 bzw. 470 km.
Renault 5 Prototype
Am 7. September war zusätzlich zum Elektro-Mégane auch der R5 Prototype auf dem Renault-Messestand zu sehen. Der Elektro-Kleinwagen wurde allerdings bereits bei der Renaulution-Pressekonferenz im Januar 2021 zu sehen.
Die Studie wird wie der Elektro-Mégane auch am Wochenende (10.-12. September) wieder zu bewundern sein. Der Wagen soll angeblich einen 100 kW starken Elektromotor bekommen. Wann er auf den Markt kommt, ist noch nicht offiziell bekannt, doch aus den Hinweisen des Herstellers kann man schließen, dass es erst Ende 2023 so weit sein wird. Eine 160 kW starke Alpine-Version wird folgen.
Renault Mobilize Limo
Renaults Shared-Mobility-Marke Mobilize zeigt auf der Messe eine neue Elektro-Limousine mit 4,67 Meter Länge. Gedacht ist das Auto ausschließlich für Ridehailing- und Taxi-Dienste, als Privatfahrzeug wird es (zumindest vorerst) nicht verkauft.
Die 60-kWh-Batterie ermöglicht 450 Kilometer mit einer Ladung, der 110-kW-Motor bringt den Wagen auf bis zu 140 km/h.
Smart Concept #1
Mit dem Concept #1 gibt Smart den erwarteten Ausblick auf ein kleines SUV. Technische Basis ist (nach allem was wir uns so zusammenreimen) die Plattform SEA von Partner Geely, der das Auto auch produzieren soll. Mit 4,29 Meter ist das Auto 20 Zentimeter länger als der ebenfalls auf der IAA gezeigte VW ID.Life – das heißt, er tritt praktisch schon eine Klasse höher an. Größenmäßig ist er eher vergleichbar mit dem Peugeot e-2008, doch ist das Auto mit 1,70 Metern erstaunlich hoch..
Laut Mercedes ist die Studie schon seriennah, doch hat sie Portaltüren und auch die güldenen Details im Innenraum wirken noch nicht sehr realistisch. Und schließlich macht Smart noch überhaupt keine Angaben zu Antrieben und Akkus. Das muss nicht heißen, dass es noch Jahre bis zur Serienstart dauert – es könnte auch sein, dass Smart die Informationshäppchen bewusst klein hält.
VW ID.Life Concept
Diese Designstudie ist das Highlight von Volkswagen auf der Messe. Es handelt sich um einen 4,09 Meter langes Elektro-SUV, laut Hersteller ist es ein Ausblick auf ein 2025 startendes Modell auf Basis eines verkürzten Version des Modularen Elektrobaukastens (MEB).
Wie das Serienmodell heißen wird, hat VW noch nicht verraten; wir tippen auf ID.2, denn dann wäre noch Platz für einen kleinere ID.1, den wir uns als Kleinwagen mit etwa gleicher Länge vorstellen.
VW ID.5 GTX
VW hat den ID.5 GTX für die Münchner Messe angekündigt, und zwar wieder nur mit der rotgelben Tarnfolie, also in der Version, die wir schon seit Ende April kennen. Aber auf der IAA kann die Öffentlichkeit den Wagen eben zum ersten Mal live sehen.
Der ID.5 GTX ist die coupéhafte Version des ID.4 GTX; zu den Besonderheiten gehört der Spoiler am Heck. Für den Antrieb sorgt das gleiche Allradsystem mit 220 kW wie beim anderen GTX. Auf den Markt kommt der Wagen erst 2022.
"NoIAA"-Proteste
Wie bei der letzten IAA in Frankfurt haben sich die IAA-Gegner auch in München bemerkbar gemacht. Die ersten Aufkleber fanden sich schon früh auf den Lichtmasten der Stadt. Die Umweltschützer werfen der Autobranche "Greenwashing" vor.
Doch anders als von uns erwartet, waren bislang weder die Blue Line noch die Stände von Autoherstellern auf den Open Spaces im Zentrum betroffen. Allerdings seilten sich Aktivisten von Autobahnbrücken rund um München ab und es gab eine kleine Protestaktion, bei der Greenpeace-Mitglieder in den künstlichen See vor dem Messezentrum stiegen. Weitere Proteste sind für Freitag und Samstag angekündigt.
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