Porsche Taycan

Der Porsche Taycan startete im Jahr 2019 als erstes Elektroauto aus Zuffenhausen. Es handelt sich um eine fast fünf Meter lange Sportlimousine mit vier Türen und einer recht großen Heckklappe, auch wenn die Heckscheibe beim Öffnen nicht mit nach oben schwingt. Zudem gibt es vorne einen Frunk.

Daneben gibt es seit 2021 auch noch einen Sportkombi, der in der Offroad-orientierten Variante Taycan Cross Turismo und als Taycan Sport Turismo angeboten wird. Technische Basis für alle Varianten ist die Plattform J1, die auch den praktisch baugleichen Audi e-tron GT trägt.

Der Name Taycan leitet sich von dem türkischen Wort für die Seele eines jungen Fohlens ab – tay bedeutet Seele, can steht für Fohlen. Im Türkischen wird das Wort wie „Tajdschan“ ausgesprochen, Porsche wählt aber die deutsche Aussprache.

Antriebe und Motoren

Zum Start gab es nur die Versionen Turbo und Turbo S, doch im Lauf der Zeit stieg die Zahl der Motorisierungen auf fünf. Sowohl beim Basismodell mit Heckantrieb als auch bei den Allradlern verwendet Porsche ausschließlich Permanentmagnet-Synchronmaschinen (PSM). Und eine Rekuperation erfolgt aus Effizienzgründen ausschließlich beim Bremsen, nicht schon beim Loslassen des Gaspedals. Weitere Besonderheit: In allen Varianten arbeitet an der Hinterachse ein Zweigang-Getriebe. Durch die zwei verschiedenen Übersetzungen sollen Stromverbrauch und Reaktionsvermögen bei hohen Geschwindigkeiten verbessert werden.

Antriebe und Akkus änderten sich im Februar 2024 mit dem Facelift. Zu den wichtigsten Verbesserungen gehört die gestiegene Reichweite: Statt maximal 505 km sind nun 678 km mit einer Ladung möglich. So weit kommt die Basisversion mit Heckantrieb. Daneben gibt es vier Allradler, wenn man den Turbo GT mit Weissach-Paket mitzählt, sind es sogar fünf: 

Beim Facelift stieg auch die Antriebsleistung der Topversion. Statt 560 sind es nun 760 kW. So viel bietet die neue Variante Turbo GT, die zudem einen Heckflügel sowie einen Siliciumcarbid-Inverter an der Hinterachse für mehr Effizienz besitzt.

Taycan Turbo GT mit Heckflügel

Der Turbo GT mit Weissach-Paket kostet das Gleiche wie der normale GT: 240.000 Euro. Die Leistungsdaten sind die identisch, aber der Sprint dauert eine Zehntelsekunde kürzer (2,2 Sekunden), die Höchstgeschwindigkeit ist ebenfalls höher (305 km/h). Der Stromverbrauch ist dagegen etwas geringer, die Reichweite (538-555 km) entsprechend höher.

Batterien und Aufladen

Nach wie vor werden zwei Batterien eingesetzt, die nun aber mehr Energie speichern: Statt 71 bzw. 84 kWh sind es jetzt 82 bzw. 97 kWh netto. Für die beiden Basismodelle Taycan und Taycan 4S gibt es beide Akkus, bei den gehobenen Versionen nur die große. Die Maximalleistung hängt von der gewählten Batterie ab; deshalb finden Sie in der Tabelle zwei Werte.

Dazu kommt, dass Porsche neben der normalen Leistung auch die im Overboost-Modus angibt. Um Platz zu sparen, haben wir beide Zahlen als Von-Bis-Wert eingetragen (z.B. AWD 580-760 kW beim Topmodell). Auch der Stromverbrauch hängt von der eingebauten Batterie ab; auch hier haben wir die Werte zu einer Von-Bis-Angabe zusammengezogen. Anders ist das bei der Reichweite; hier finden Sie beide Werte.

Die Batterie des neuen Porsche Taycan

Zu den Stärken des Taycan gehört wie bisher das 800-Volt-System, das für sehr schnelles Aufladen sorgt. Die Ladedauer mit Gleichstrom (DC) ist mit einheitlich 18 min (10-80%) wirklich kurz. Auch hier gibt es eine deutliche Verbesserung, denn bisher lag der Wert bei 22,5 min (allerdings für 5-80%). Damit ist die Ladedauer nun genauso kurz wie beim Hyundai Ioniq 5, während die Ladegeschwindigkeit mit bis zu 3,8 kWh/min höher ist als beim Hyundai (bis 3,0 kWh/min).

Preise und Konkurrenz

Mit dem Facelift stiegen auch die Preise, und zwar deutlich: Statt rund 93.000 bis 200.000 Euro werden nun etwa 112.000 bis 240.000 Euro verlangt. 

Damit ist der Wagen deutlich teurer als das Tesla Model S, das es ab etwa 93.000 Euro gibt. Die Maximalreichweite ist mit 723 km deutlich höher, was auch am sehr niedrigen Verbrauch liegt: Sogar die Topversion Plaid braucht nur 18,7 kWh/100 km, also 2 bis 3 kWh weniger als der Top-Taycan. Die Sprintzeit des Plaid ist ähnlich – Tesla gibt 2,1 Sekunden an, allerdings mit Rollout-Start.

Während der Tesla ein 400-Volt-System besitzt, hat der Lucid Air eine Spannungslage von 900 Volt. Damit dürfte er mindestens genauso schnell laden wie der Porsche. Das Topmodell Grand Touring ist mit bis zu 839 km bei der Reichweite dem Porsche weit überlegen, die Sprintzeit liegt mit 3,2 Sekunden allerdings auf dem Niveau des Taycan 4S oder Turbo. Dementsprechend ist der Air Grand Touring auch eingepreist (129.000 Euro).

Die großen Limousinen BMW i7 und Mercedes EQS sind weniger sportlich ausgelegt. Bei den Sprintwerten können beide nicht mit dem Taycan mithalten. Der EQS bietet mit künftig bis zu 822 km viel mehr Reichweite, während der BMW i7 mit maximal 625 km hinterherhinkt. 

Porsche Taycan (2024)

Test des Porsche Taycan und Ausblick

der Vor-Facelift-Version haben wir den Sport-Stromer bereits mehrfach gefahren; so gibt es einen Test des Porsche Taycan mit Heckantrieb, einen Test zum Porsche Taycan Turbo S und einen Video-Test zum gleichen Modell. Außerdem haben wir einen Reichweitentest des Taycan 4S bei 110 km/h durchgeführt.

Das Facelift 2024 dürfte nun für drei Jahre auf dem Markt bleiben. Denn 2027 soll die neue Generation auf Basis der Scalable Systems Platform starten.

Technische Daten des Porsche Taycan

• Heck- oder Allradantrieb mit Permanentmagnet-Synchronmotoren (PSM)
• Systemleistung / Systemdrehmoment: 300-760 kW / 345-1.050 Nm
• 0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 4,8 bis 2,2 Sek. / 230-290 km/h
• Akku / WLTP-Reichweite: 82 oder 97 kWh netto / 474-678 km
• Ladeleistung: bis 11 kW AC, bis 270 bzw. 320 kW DC
• DC-Ladedauer (10-80%): 18 min
• Maße: 4.963 mm Länge / 1.966 mm Breite / 1.379 mm Höhe / 2.900 mm Radstand
• Kofferraum: 407 Liter plus 84 Liter vorne (Frunk)

(Aktualisiert am 26. April 2024)