Der Mercedes EQA mag gefühlt schon Ewigkeiten auf dem Markt sein, doch er startete erst vor zwei Jahren, im Frühjahr 2021. Basis ist die neue Version des Mercedes GLA, die deutlich höher ausfällt als die erste Generation. Der EQA beruht also (anders als EQE und EQS) noch auf einer Verbrennerplattform.
Der EQA ist mit 4,46 Meter Länge ein Kompaktmodell; die Höhe von 1,62 Meter passt zur Einordnung als SUV. Zu den Konkurrenten gehören der Volvo XC40, der BMW iX1, der Genesis GV60 und der mit 4,59 Meter Länge schon etwas größere Audi Q4 e-tron.

Die Antriebspalette des EQA hat sich im Lauf der Zeit mehrfach verändert. Nachdem es anfangs nur einen Fronttriebler mit 140 kW starker Asynchronmaschine gab, folgten im Mai 2021 zwei Allradler. Im Frühjahr 2022 wurde dann noch ein EQA 250+ nachgeschoben, der die ASM durch eine effizientere PSM ersetzte. Zuletzt wurde im Mai 2022 auch die Basisversion deutlich sparsamer; vermutlich wird auch dort nun eine PSM eingesetzt. Die Allradler besitzen unseres Wissens vorne und hinten Permanentmagnet-Maschinen.
Antriebsversionen und Akkus
Die Palette umfasst zwei Versionen mit Frontantrieb und zwei mit Allradantrieb. Dabei unterschieden sich die Fronttriebler nur durch die Größe der Batterie. Der EQA 250+ ist die einzige Version mit einer 71-kWh-Akku, die anderen haben einen kleineren mit 67 kWh netto:
EQA 250 | EQA 250+ | EQA 300 4Matic | EQA 350 4Matic | |
Antrieb | Frontantrieb | Frontantrieb | Allradantrieb | Allradantrieb |
Systemleistung | 140 kW | 140 kW | 168 kW | 215 kW |
Systemdrehmoment | 385 Nm | 385 Nm | 390 Nm | 520 Nm |
0-100 km/h | 8,6 Sek. | 8,6 Sek. | 7,7 Sek. | 6,0 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit | 160 km/h | 160 km/h | 160 km/h | 160 km/h |
WLTP-Stromverbrauch | 15,4-16,9 kWh | 15,3-16,8 kWh | 17,4-18,7 kWh | 17,4-18,7 kWh |
Akku netto WLTP | 67 kWh | 71 kWh | 67 kWh | 67 kWh |
WLTP-Reichweite | 458-496 km | 489-531 km | 411-438 km | 411-438 km |
Aufladen AC/DC | 11 / 100 kW | 11 / 100 kW | 11 / 100 kW | 11 / 100 kW |
Ladezeit DC, 10-80% | 32 min | 32 min | 32 min | 32 min |
Basispreis | 50.777 Euro | 52.205 Euro | 53.746 Euro | 56.424 Euro |
Die maximale Ladeleistung mit Gleichstrom (DC) liegt bei 100 kW; damit lassen sich der kleine wie der große Akku in 32 Minuten aufladen (10-80%); offenbar ist also die Ladekurve beim großen Akku besser.
Zu den Eigenschaften der Batterie (Zellenform, Batteriechemie, Hersteller) ist wenig bekannt. Die Batteriemodule wurden wegen der Verbrenner-Plattform offensichtlich dort eingebaut, wo Platz war – eine optimale Ausnutzung des Radstandes sieht anders aus:

Chassis, Antrieb und Batterie des Mercedes EQA 250 (2021)
Die optimale Stärke der Rekuperation ermittelt der Eco Assistent automatisch; sie wird verstärkt, wenn ein langsameres Fahrzeug, ein niedrigeres Tempolimit oder ein Gefälle vorausliegt. Dies gilt im Modus DAuto; per Lenkradwippen lassen sich alternativ die Modi D+ (Segeln), D (schwache Rekuperation), D- (mittlere Rekuperation) und D-- (starke Rekuperation) einstellen.
Innen hat der EQA das breite, eigentlich aus zwei Displays bestehende MBUX-System, das wir aus vielen Mercedes-EQ-Modellen kennen. Dazu gibt es schicke Luftausströmer im Turbinen-Look. Der Kofferraum schluckt 340 -1.320 Liter Gepäck.

Vergleich mit der Konkurrenz und Test
Wir haben den Mercedes EQA mit den Rivalen Polestar 2, Tesla Model Y und Volvo XC40 verglichen. Dabei ergab sich, dass der Wagen in Sachen Reichweite kaum mehr mithalten kann, beim Preis und beim Stromverbrauch schon eher.
Wir haben den Mercedes EQA Ende 2021 getestet, und zwar in der Basisversion, die damals noch eine Asynchronmaschine hatte. Danach ist der Wagen, hochwertig eingerichtet, aber für sein Format viel zu schwer und nicht gerade sparsam. Wer ein Elektro-SUV mit viel Platz sucht, aber nicht viel Leistung und "Premium" benötigt, sollte auch einen Blick auf den Skoda Enyaq iV oder Hyundai Ioniq 5 werfen, so das Fazit unseres Testers.
Übrigens: Der Nachfolger des EQA soll angeblich kein SUV, sondern eine Limousine sein und auf der "Electric first"-Plattform MMA basieren. Ob das Auto wirklich EQA heißen wird, steht allerdings nicht fest, es könnte auch CLA Elektro oder ähnlich heißen. Marktstart für den Neuling soll schon 2024 sein, sagt die Gerüchteküche.
Technische Daten des Mercedes EQA
- Antrieb: Front- oder Allradradtrieb
- Systemleistung/Systemdrehmoment: 140, 168 od. 215 kW / 385, 390 od. 520 Nm
- 0-100 km/h: 8,6 bzw. 7,7 bzw. 6,0 Sek. / 160 km/h
- WLTP-Stromverbrauch: 15,3-18,6 kWh/100 km
- Akku / WLTP-Reichweite: 67 bzw. 71 kWh netto / 411-531 km
- Aufladen: bis 11 kW AC, bis 100 kW DC
- Ladezeit: 32 min mit DC (10-80%)
- Maße: 4,46 Meter Länge / 2,73 Meter Radstand/ 1,62 Meter Höhe
- Kofferraum: 340-1.320 Liter
(Stand: 6. Februar 2023)