Bei der Renaulution-Pressekonferenz am gestrigen Donnerstag hat Renault neben dem Elektro-Highlight Renault 5 auch das Elektro-Kleinstfahrzeug EZ-1 vorgestellt. Der kleine Zweisitzer erinnert vom Konzept her stark an den Twizy, wirkt aber etwas kantiger und hat von vornherein Seitentüren, die komplett aus Glas bestehen.

Der EZ-1 soll das erste Auto der neuen Renault Submarke Mobilize sein, die sich unter anderem mit der Shared Mobility befassen soll, und zwar sowohl für Personen wie für Güter. Konkret sind Dienste wie Carsharing, Ride-Hailing, Last-Mile-Delivery und On-Demand-Transit geplant. Neben dem EZ-1 (den man wohl auch hierzulande als Easy one aussprechen wird) sollen auch ein kleines SUV (offenbar der Dacia Spring), eine Limousine (wohl der Jiangling Renault GSE aus China) und ein Lieferfahrzeug eingesetzt werden:

Die vier Modelle der neuen Renault-Submarke Mobilize

Alle Mobilize-Fahrzeuge sollen robust sein und werden rein elektrisch angetrieben. Mobilize-Kunden sollen wählen können, ob sie die Fahrzeuge für eine bestimmte Zeit, eine bestimmte Strecke oder auf Pay-per-Use-Basis mieten wollen. Angeboten werden soll dies über die Renault-Händler. Davon gibt es in Deutschland 6.000, sie bilden also ein recht engmaschiges Netz. Künftig sollen sie auch flexible Mobilität "für eine Nutzungsdauer von einer Minute bis zu mehreren Jahren" in Städten und Gemeinden anbieten. 

Der EZ-1 ist wie der Twizy nur etwa 2,30 Meter lang und wird noch als Prototyp eingestuft. Möglicherweise wird er das Erbe des bereits seit 2012 angebotenen Twizy antreten. Das Fahrzeug besteht zu 50 Prozent aus recycelten Materialien und lässt sich nach Ende der Lebensdauer zu 95 Prozent recyceln. Die Lebensdauer wird jedoch erhöht durch die Möglichkeit zum Austausch der Batterie – das geht bei den meisten anderen Elektroautos nicht so einfach. Der Winzling kommuniziert mit einer Smartphone-App, wobei das Handy dann auch als Schlüssel fungiert.

Renault EZ-1

Mobilize ist neben Renault, Dacia-Lada und Alpine eine der vier neuen Business Units der Renault-Gruppe. Die Marke soll sich neben den genannten Themen auch mit Software befassen, die eine bessere Vorhersage der Nutzernachfrage und eine effektivere Fahrzeugzuweisung ermöglicht. Weitere Tätigkeitsfelder sollen Energiespeicher, Ladelösungen und das Thema Recycling sein.

So nimmt Mobilize den gebrauchten Akku des EZ-1 zurück und führt ihn einer Zweitnutzung (Second Life) zu. Der Rest des Autos wird nach Ende der Lebensdauer von der "Re-Factory" am französischen Standort Flins wiederverwertet.

Bildergalerie: Renault EZ-1 und Mobilize