Fast so handlich wie ein Elektroroller, aber durch vier Räder sicherer und dank Dach auch einigermaßen wetterfest: So bereicherte der Renault Twizy bei seinem Start im Jahr 2011 die urbane Mobilität. Nun ja, ein wenig übertrieben ist das schon, denn zum Massenphänomen wurde das sympathische Vehikel nicht. Nun stellt Renault die Fertigung im September ein.
Neben der privaten Kundschaft und Firmenchefs, die mit dem auffälligen Renault Twizy für ihr Unternehmen warben, zählten sogar Feuerwehr und Polizei zu den Nutzern. Sogar eine Racing-Version im Formel-1-Look gab es – komplett mit KERS-System zur Rückgewinnung von Bewegungsenergie, das dem Winzling zusätzliche 60 kW beschert. Damit beschleunigte der Renn-Twizy in rund sechs Sekunden auf 100 km/h. Auch in dem Science-Fiction-Film Zero Theorem übernahm der Cityflitzer neben Christoph Waltz und Matt Damon eine Rolle.
Bildergalerie: Renault Twizy (Rückblick)
Mit lediglich 2,34 Meter Länge und 1,19 Meter Breite passte der Twizy noch in die kleinste Parklücke, der Wendekreis von nur 6,8 Metern erleichterte das Manövrieren. Die beiden Insassen saßen hintereinander. Alternativ konnte man die Rücksitzschale drehen, so dass das Stauvolumen auf 55 Liter wuchs.
Für den Antrieb sorgte in der Standardausführung ein 13 kW starker Elektromotor, der bis zu 80 km/h ermöglichte. Daneben gab es den Twizy 45 mit 8 kW für bis zu 45 km/h, der bereits ab 15 Jahren mit dem Führerschein Klasse AM gefahren werden konnte. Die Reichweite im innerstädtischen Fahrzyklus ECE-151 betrug 90 km, der Twizy 45 schaffte 100 km. Aber eigentlich ist die Verwendung der Vergangenheitsform noch verfrüht. Denn noch kann man den Twizy auf der Renault-Seite konfigurieren. Die Preise beginnen bei 11.490 Euro für die Version Intens.
Die Twizy-Story begann bereits zwei Jahre vor dem Serienstart auf der IAA 2009. Die Studie Twizy Z.E. Concept entsprach optisch und technisch schon weitgehend dem Serienmodell, doch die Scheinwerfer und Blinker setzen sich aus Waben in Blütenform zusammen, und auch das Kombiinstrument zeigte eine stilisierte Lotusblüte.


Bei der 2010 präsentierten Serienversion waren die Scheinwerfer dann rund. Ein Display lieferte zusätzlich zu den Fahrdaten Infos zu Ladestand, Restreichweite und Stromverbrauch. Marktstart in Deutschland war am 21. April 2012. Im Juni 2013 legte Renault nach und brachte mit dem Twizy Cargo eine Transporter-Variante für Liefer-, Kurier-, Pflege- und Reparaturdienste. Der Rücksitz fehlte hier, dafür gibt es ein Gepäckabteil für 156 Liter, das von hinten über eine abschließbare Tür beladen wurde.

Renault verkaufte den Twizy weltweit bisher rund 33.000 Mal in 55 Ländern. Wichtigste Märkte waren Frankreich, Deutschland, Südkorea und Italien. In Deutschland werden bis Juni 2023 rund 6.000 Einheiten des City-Flitzers zugelassen. Auch wenn nun das Aus für den Twizy kommt: Eine Fortsetzung scheint sicher. Mit dem Mobilize Duo will der Konzern ab Ende 2023 ein ähnliches Modell im Abo verkaufen. Außerdem gibt es mit dem Opel Rocks Electric und dem Fiat Topolino auch noch Rivalen aus dem Stellantis-Konzern.
Bildergalerie: Mobilize Duo und Mobilize Bento
Quelle: Renault