VW erhöht die Ladeleistung seiner ID-Modelle. In Kürze rollen alle ID-Modelle mit einem neuen Softwarestand vom Band, mit dem sich die 77-kWh-Batterie schneller laden lässt. Zudem bestätigt VW die Einführung von Plug-and-Charge im Jahr 2022.

Derzeit sind drei ID-Modelle auf dem deutschen Markt, nämlich ID.3, ID.4 und ID.5. Beim Topmodell ID.5 GTX steigt die maximale Ladeleistung von 135 auf 150 kW, bei allen anderen 77-kWh-Modellen von 125 auf 135 kW. Das spart bei einer Ladung von 5 auf 80 Prozent immerhin bis zu neun Minuten Ladezeit, so VW.

Bei bereits ausgelieferten Autos kommt die Verbesserung demnächst per Software-Update – ob over the air oder in der Werkstatt, lässt VW offen. Von einer höheren Ladeleistung bei den Modellen mit kleineren Akkus ist auch nicht die Rede. Damit muss der ID.4 Pure wohl auch in Zukunft mit 110 kW auskommen und der ID.3 Pro mit 120 kW.

Eine weitere Neuheit ist der Battery Care Mode. Damit lässt sich festlegen, dass die Batterie nicht auf mehr als 80 Prozent aufgeladen wird. Das Lademenü erscheint zudem nun auf der ersten Ebene des Touch-Displays. Es soll nun informativer und aufgeräumter sein.

Plug and Charge

Im Jahr 2022 sollen die ID-Modelle zudem Plug-and-Charge-fähig werden. Dann muss man an der Schnellladesäule nur noch das Ladekabel einstöpseln, die Authentifizierung geschieht automatisch über das Kabel. Die Abrechnung läuft über den Vertrag, der zur We-Charge-Ladekarte von VW gehört. Plug-and-Charge wird im Jahr 2022 unterstützt von Ionity, Aral, bp sowie Eon, so VW.

Intelligentes und BiDi-Laden 

Zwei weitere Ziele von VW sind das "intelligente" und das bidirektionale Laden. Die Voraussetzung für intelligentes Laden zu Hause bildet ein Heim-Energie-Management-System (HEMS). Es erleichtert vor allem das Laden mit selbst erzeugtem Solarstrom. 

Darüber hinaus ist es mit cleveren Stromtarifen und Algorithmen schon heute möglich, das Auto dann zu laden, wenn viel erneuerbare Energie vorhanden ist. So müssen beispielsweise Windräder nicht abgestellt werden, weil keine Abnehmer vorhanden sind. Allein 2019 sind laut VW 6.500 Gigawattstunden erneuerbare Energie in Deutschland ungenutzt geblieben – damit hätten 2,7 Millionen E-Autos ein Jahr lang fahren können, wie VW schon bei seinem Power Day im März ausführte.

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Mit dem bidirektionalem Laden können E-Autos den Strom auch zurück ins Hausnetz schicken (Vehicle-to-Home) – möglicherweise lässt sich so ein Stromausfall überbrücken. Die Technologie sollen künftig alle ID-Modelle mit der 77-kWh-Batterie bekommen, bei bereits ausgelieferten Autos per Over-the-Air Update.

Ein Datum für die Einführung nennt VW allerdings noch nicht. Stromtransfer und Kommunikation erfolgen über eine spezielle DC-BiDi-Wallbox, die VW dann vermutlich anbieten wird. Einen Prototyp zeigte VW schon bei seinem Power Day (siehe Link oben). 

Investitionen in erneuerbare Energie

Zudem will VW bis zum Jahr 2025 40 Millionen Euro in neue Wind- und Solarparks in Europa stecken. Damit soll so viel grüner Strom generiert werden, wie alle ID-Fahrzeuge für den Betrieb benötigen. Bis 2025 sollen rund 20 neue Anlagen entstehen, die rund sieben Terawattstunden zusätzlichen Grünstrom pro Jahr erzeugen.

Ziel von VW ist die vollständige Elektrifizierung der Neuwagenflotte. Bis 2030 sollen mindestens 70 Prozent des Absatzes in Europa reine E-Autos sein, das sollen mehr als eine Million Fahrzeuge sein. Dazu bringt Volkswagen mindestens ein neues E-Auto pro Jahr auf den Markt.