Nächstes Jahr wird die Mercedes Modular Architecture (MMA) eingeführt; nun gibt es Neues zu den ersten Modellen, die darauf basieren werden: ein CLA und eine Baby-G-Klasse. Beide soll es mit Elektroantrieb geben, in einigen Märkten vielleicht auch mit Verbrenner.

Im Werk Rastatt soll 2024 das ­erste Modell der neuen Kompaktwagen-Plattform vom Band laufen. Danach folgen Kecs­kemét in Ungarn und Peking. Wie bereits bekannt, ist die Architektur ist für elektrische Antriebe konzipiert, kann aber auch Verbrenner tragen – also electric-first, nicht electric-ony.

Vier MMA-Modelle sind geplant; nach Gerüchten soll es sich dabei um die Nachfolger von CLA, CLA Shooting Brake, GLA und GLB handeln, während A- und B-Klasse keinen Nachfolger erhalten. Den Auftakt dürfte der Nachfolger des CLA machen, berichtet die Automobilwoche unter Berufung auf Mercedes-Produktionschef Jörg Burzer. Dieses Modell wird gerüchteweise oft als EQA Limousine bezeichnet.

Mercedes EQA Limousine als Erlknönig

Die EQA Limousine fährt bereits als Erlkönig herum

Ein fünftes MMA-Modell könnte eine Baby-G-Klasse sein, wie Autocar meldet. Auch dieses Auto soll mit Elektroantrieb und eventuell als Verbrenner auf den Markt kommen. Es könnte (neben der G-Klasse und dem EQG) Bestandteil der neuen Submarke "G" werden. Eine finale Entscheidung über das Auto sei aber noch nicht getroffen worden.

Die MMA-Modelle erhalten eine 800-Volt-Architektur, sollten also sehr schnell laden können. Autocar gibt allerdings mit 30 Minuten (10-80%) eine Ladedauer an, die auch mit 400-Volt-Systemen erreichbar ist. Die Batteriezellen könnten eine Anode mit viel Silicium erhalten, schreibt Autocar. Das dürfte die Energiedichte erhöhen und könnte 100-kWh-Akkus in den MMA-Modellen ermöglichen. 

Der Standort Rastatt, der die Pilotfunktion bei MMA übernehmen dürfte, wird ab Sommer auf die neue Plattform umgerüstet. Die Serienproduktion soll aber erst 2024 beginnen. Das gilt auch für die MMA-Modelle aus dem ungarischen Werk in Kecskemét, wie Mercedes bereits im letzten Sommer bekannt gab. Dort soll auch ein Mittelklassemodell produziert werden, das auf der Plattform MB.EA basiert. Später (wohl ab 2025) sollen zwei AMG-Modelle auf Basis von AMG.EA aus Sindelfingen folgen. 

Mercedes-Elektroautos: Sieben Werke Weltweit

Modelle auf den Plattformen MMA und EA sollen in insgesamt sieben Mercedes-Werken entstehen. Außer den genannten vier (Rastatt, Kecs­kemét, Peking und Sindelfingen) sind das noch Bremen, Tuscaloosa in den USA und Vitoria in Spanien, wo Elektro-Lieferwagen gebaut werden sollen.

In Tuscaloosa werden derzeit der EQS SUV und der EQE SUV gebaut, außerdem gibt es dort eine Batteriefabrik. Mercedes erwägt einen Ausbau des Standorts, um vom Inflation Reduction Act von US-Präsident Joe Biden zu profitieren, sagte Burzer sinngemäß. Noch keine Produktion von Elektroautos bekommen die ­Werke in Südafrika und Mexiko passiert. In Südafrika wird die C‑Klasse gebaut, in Mexiko der GLB.

Unser Titelbild zeigt ein Rendering der EQA Limousine.