Bei uns in Europa wird es nach 2035 wohl keine Verbrenner und Hybride mehr geben, das hat die EU im letzten Jahr beschlossen. Doch der Übergang zur Elektromobilität ist längst im Gang, der Anteil der reinen Elektroautos (BEVs) am Gesamtabsatz steigt. Im Jahr 2023 lag er deutschlandweit und über alle Marken hinweg bei 18 Prozent. Aber wie weit sind die einzelnen Marken bei der Umstellung? Wir geben eine Übersicht.
Aiways, BYD, Fisker, Lucid, Maxus, Nio, Ora, Polestar, Smart und Tesla bieten ohnehin nur Elektroautos an, hier liegt der BEV-Anteil also bei 100 Prozent. Auch MG ist mit einem BEV-Anteil mit 87 Prozent schon weit – die restlichen 13 Prozent entfallen auf die Verbrenner-Version des kleinen SUVs namens MG ZS. Alle anderen Marken verkaufen nach wie vor hauptsächlich Verbrenner und (Plug-in-)Hybride. Hier eine Liste der Marken mit den höchsten BEV-Anteilen:
- MG: 87,3 Prozent
- Jeep: 32,4 Prozent
- Cupra: 31,7 Prozent
- Mini: 30,4 Prozent
- Fiat: 30,3 Prozent
- Hyundai: 27,1 Prozent
- Renault: 22,7 Prozent
- Peugeot: 21,5 Prozent
- Opel: 19,2 Prozent
- Volvo: 19,0 Prozent
Nach MG folgt eine ganze Weile nichts mehr, bevor Jeep, Cupra, Mini und Fiat mit Werten um die 30 Prozent überraschen. Cupra erreicht mit 32 Prozent die weitaus höchste BEV-Quote im VW-Konzern. Das verdankt die Marke dem Cupra Born, der letztes Jahr Platz 7 unter den meistverkauften Elektroautos Deutschlands erreichte. Auch Mini sticht mit einem BEV-Anteil von 30 Prozent positiv hervor. Bei den Stellantis-Marken Jeep und Fiat liegt der hohe BEV-Anteil an den Bestseller-Modellen Jeep Avenger (fast 80% elektrisch) und Fiat 500 (knapp 50% elektrisch).
Auch andere Stellantis-Marken liegen gut beim Elektroauto-Anteil – was eigentlich kein Wunder ist, denn der Konzern will ab 2030 in Europa nur noch BEVs anbieten. Peugeot liegt bei 22 Prozent, Opel bei 19 Prozent. Vom Rüsselsheimer Bestseller Corsa werden 26 Prozent als Elektroauto geordert, vom Mokka sogar 37 Prozent. Wenn dieses Jahr der Astra Electric richtig anläuft und dazu noch elektrische Versionen des Crossland-Nachfolgers und des Grandland starten, wird der Elektroanteil weiter steigen. Ähnliches gilt für Peugeot, wo der E-3008 und der E-308 starten. Bei Citroen dagegen dümpelt der BEV-Anteil noch bei 13 Prozent herum.
Renault dagegen kann schon auf 23 Prozent Elektroanteil verweisen, was die Marke dem Elektro-Megane verdankt, aber auch dem Auslaufmodell Zoe und dem schon angejahrten Twingo Electric. Gut, dass für 2024 der elektrische R5 und der Elektro-Scenic angekündigt sind. Bei Konzernpartner Nissan ist der BEV-Anteil mit 9 Prozent noch recht bescheiden. Hier ruhen die Hoffnungen auf dem elektrischen Micra.
Hyundai hat sich auf einen BEV-Anteil von stattlichen 27 Prozent hochgearbeitet. Hier verkaufen sich der Ioniq 5 und der Kona Elektro am besten. Kia liegt mit 20 Prozent noch weit hinter der Partnermarke, obwohl mit EV6 und Niro vergleichbare Elektroautos vorhanden sind.
Volvo verdankt 19 Prozent seiner Verkäufe den Elektromodellen XC40 und C40. Im Jahr 2024 wird der BEV-Anteil deutlich wachsen, denn dann soll der EX30 zum Bestseller der Marke werden. Auch Porsche erzielt mit 17 Prozent schon einen recht großen Anteil seines Absatzes mit dem einzigen Elektromodell, dem Taycan. 2024 dürfte der Wert durch den Macan steigen, auch wenn das Modell wohl erst gegen Jahresende startet.
Alle anderen Marken liegen unter dem deutschen Durchschnitt von 18 Prozent BEV-Anteil. Das betrifft auch so große Marken wie VW: Trotz Elektro-Bestsellern wie ID.4 und ID.3 werden nur 13 Prozent erreicht. Ähnlich schnitten die deutschen Premiummarken Mercedes (13 Prozent) und Audi (12 Prozent) ab, während BMW mit 17 Prozent deutlich besser dasteht.
Unterm Strich
Von den 58 Marken, die das KBA verzeichnet (mit Cupra sind es 59), sind 10 bereits rein elektrisch, 15 haben noch keine Elektroautos. Alle anderen Marken, 34 an der Zahl, haben mit der Umstellung begonnen. Allerdings liegen die Elektroanteile bei den meisten großen Marken (mit über 100.000 Auto-Verkäufen im Jahr) noch unter 20 Prozent. Das betrifft VW, Audi, BMW, Mercedes und Skoda; Ford liegt gar erst bei 3 Prozent. Hier ist also noch Luft nach oben.