Ree, die israelische Startup-Firma mit der komplett flachen Elektro-Plattform für SUVs, Nutzfahrtzeuge und Shuttles, gab am gestrigen Montag (26. Juli) bekannt, dass man nun an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet sei. Das gelang durch einen so genannten Reverse Merger mit der bereits an der Nasdaq gehandelten Firma 10X Capital Venture Acquisition. Zudem gibt es Neuigkeiten zur Produktplänen, wie Reuters nun berichtet.

Laut Ree-Chef Daniel Barel soll die Produktion eines elektrischen Lieferwagens und eines Shuttles im Jahr 2023 beginnen. Ein bestimmtes Auftragsvolumen konnte Barel nicht nennen, er betonte jedoch, dass die Stärke von Ree in seinen Partnerschaften liege.

Bereits im April wurde eine Kooperation mit Toyota bekannt gegeben: Toyotas Nutzfahrzeug-Tochter Hino wird danach die Ree-Plattform für Elektro-Lkws und Elektro-Busse nutzen. Außerdem kooperiert Ree mit dem Magna; die kanadisch-österreichische Firma mit einem Produktionswerk in Graz soll offenbar Fahrzeuge auf Basis der Ree-Plattform bauen – wobei diese Fahrzeuge aber nicht als Ree-Fahrzeuge vermarktet werden sollen, sondern unter der Marke von Kunden.

Laut Reuters gibt es zudem Partnerschaften mit dem US-Zulieferer American Axle, der auf autonome Shuttles spezialisierten französischen Firma Navya und mit EAVX, der gerade erst gegründeten Elektro-Sparte des US-Nutzfahrzeugherstellers JB Poindexter.

All diese Unternehmen werden irgendwann die Ree-Plattform nutzen, sagte Barel. "Wir sind jetzt buchstäblich überall, das ist also viel bedeutsamer als nur eine Bestellung."

Ree ist für seine Radnaben-Elektroplattform bekannt, das so genannte REEboard. Durch die separat angetriebenen Räder – mit eigener Lenkung, Bremse, Federung und Steuerung – ist die Ree-Plattform besonders flach. Das ermöglicht eine höhere Flexibilität bei den Aufbauten, eine niedrige Einstiegs-Höhe für Fahrerin oder Fahrer und mehr Platz für die Ladung. Die Plattform ist vor allem für Nutzfahrzeuge gedacht, daneben aber auch für Shuttles und große SUVs geeignet. 

Auf der Website von Ree gibt es einen neuen Konfigurator, der die schier unglaubliche Flexibilität der Skateboard-Plattform verdeutlicht. Anfangs wird zwischen Güter- und Passagiertransport ausgewählt, danach kann bei der Passagierversion die Zahl der Sitzplätze und die Karosserieform (Limousine oder Shuttle) bestimmt werden. Schließlich kann man zwischen Front-, Heck- und Allradantrieb sowie Front- und Allradlenkung wählen, die Batteriekapazität (bis 80 kWh) und sogar die Länge, Breite und Höhe des Fahrzeugs bestimmen.