Continental entwickelt zusammen mit dem österreichischen Startup-Unternehmen Volterio einen Roboter zum automatischen Aufladen von Elektroautos. Dabei wird das Auto über einer Bodeneinheit geparkt; dabei hilft ein spezielles Positionierungssystem. Der Roboter übernimmt dann das Herstellen einer physischen Verbindung.

Die vollautomatische Lade-Lösung besteht aus zwei Komponenten: einer Einheit am Unterboden des Fahrzeugs sowie einer Einheit auf dem Garagenboden. Die Verbindung zwischen beiden wird nicht etwa kabellos per Induktion hergestellt, sondern durch eine leitende Verbindung – so geht weniger elektrische Energie verloren.

Die Bodeneinheit des Laderoboters mit der kegelförmigen Verbindungselement
Bodeneinheit mit kegelförmigem Verbindungselement
Die zum Laderoboter gehörende Vehicle Unit für den Unterboden des Elektroautos
Vehicle Unit für den Unterboden des Elektroautos

Die Vehicle Unit ermittelt die Position relativ zur Bodeneinheit und übermittelt diese an das Positionierungssystem des Fahrzeugs, wie Continental auf einer eigenen Website erklärt. Wie das Positionierungssystem funktioniert, also ob der Fahrer beim Einparken zum Beispiel optische Hinweise zum richtigen Parkposition erhält, erklärt Continental nicht. Die Kommunikation der beiden Module erfolgt jedenfalls über Ultra-Breitband-Funktechnik. 

Ist das Auto in der richtigen Position, hebt sich jedenfalls aus der "Bodenstation" ein Arm heraus, der das kegelförmige Verbindungselement in Kontakt mit der Vehicle Unit bringt. Das kegelförmige Verbindungsteil erlaubt dabei auch "schiefes" Parken.

Der Laderoboter soll zunächst in privaten Garagen arbeiten. Geladen wird dann mit 22 kW Wechselstrom. Dabei kann die Komponente am Auto auch nachträglich moniert werden. In einem zweiten Schritt wollen die Partner eine im Boden versenkbare Schnelllade-Lösung für den öffentlichen Raum entwickeln, die dann 50 kW Gleichstrom und mehr bieten soll. Diese Variante könnte in Parkhäusern, an Tankstellen oder auf Betriebsflächen zum Einsatz kommen.

Schon Mitte 2022 soll ein erstes seriennahes Wechselstrom-System fertig sein, das alle Zertifizierungskriterien der Autoindustrie erfüllt. Die Serienfertigung ist dann für 2024 geplant.

Continental und Volterio hatten bisher parallel und unabhängig voneinander an ähnlichen Laderobotern gearbeitet. In der neuen Kooperation sollen sich die Kompetenzen nun ergänzen. Nach der Website von Volterio arbeitete das Grazer Unternehmen bisher mit WLAN-Technik und Ultraschall zur Kommunikation zwischen den beiden Einheiten. Auf der Website ist das kegelförmige Verbindungsteil zu sehen, das von der Bodeneinheit nach oben gehoben wird, bis Kontakt zur Vehicle Unit besteht. Continental steuert offenbar seine Ultra-Wideband-Technik bei, die auch beim BMW iX zum Einsatz kommt.