Der Nimbus One ist ein Elektro-Dreirad mit Neigetechnik. Das ungewöhnliche Vehikel aus den USA wurde im Juni vorgestellt, wie Tech Crunch berichtete. Nun ist das Fahrzeug reservierbar.

Der Nimbus One wird offiziell wie ein Motorrad behandelt, hat jedoch eine Karosserie, die einen vor Regen schützt, und darf in den meisten Ländern ohne Helm mit einem Autoführerschein gefahren werden, so der in Michigan ansässige Hersteller.

Bildergalerie: Nimbus One

Das Vehikel hat zwei Räder vorne und eines hinten. Es ist nur 86 Zentimeter breit und 2,30 Meter lang und kommt so deutlich besser durch den dichten Verkehr der Innenstädte als ein ausgewachsenes Auto. Für die Türen hat sich Nimbus offenbar eine Platz sparende Mechanik einfallen lassen, und statt Außenspiegeln gibt es offenbar Kameras.

Gelenkt wird wie beim Auto per Lenkrad. Dahinter gibt es ein kleines Display im Hochformat und rechts eine Halterung fürs Handy. Zudem verfügt der One über ein Antikollisionssystem und eine Heizung; optional wird eine Klimaanalage angeboten. Hinter dem Fahrersitz befindet sich ein zweiter Sitzplatz, der auch zum Transport von Einkäufen oder dergleichen genutzt werden kann. Auch Isofix-Befestigungspunkte für einen Kindersitz soll es geben.

In der Kurve neigt sich das Fahrzeug ähnlich wie ein Motorrad oder ein Roller. Da der Nimbus für die Stadt gedacht ist, dürfte die Höchstgeschwindigkeit von etwa 80 km/h leicht ausreichen. Die 9-kWh-Batterie sorgt für eine Reichweite von 150 Kilometern. Mit einem Level-2-Lader ist der Akku nach etwa 1h15 wieder voll, mit US-Haushaltsstrom dauert es 5,4 Stunden. Wie bei einem E-Bike kann man den Akku ausbauen und in der Wohnung aufladen.

Uns erinnert der Nimbus One stark an den Toyota iRoad, den wir 2015 in Grenoble getestet haben. Auch dieses Dreirad hatte eine Neigetechnik und das Fahren machte viel Spaß. Nur mit der Hinterradlenkung hatten wir etwas zu kämpfen, vor allem beim Ein- und Ausparken. Beim Nimbus One dagegen werden die Vorderräder gelenkt wie beim normalen Auto, wie uns ein Firmensprecher auf Anfrage bestätigte.

Die ersten Auslieferungen sollen im dritten Quartal 2023 erfolgen. Der Marktstart soll offenbar in den USA beginnen, und zwar Stadt für Stadt. In welchem Ort man beginnt, steht noch nicht fest. Auch eine Kooperation mit Carsharing-Anbietern oder Lieferunternehmen kommt in Betracht. Doch zunächst geht es noch um die Finanzierung: Geplant ist eine Serie-A-Finanzierung mit 20 Millionen Dollar Eigenkapital und 10 Millionen Dollar Schulden. Bislang sind aber nur 4,8 Millionen zusammengekommen.

Wer sich einen Nimbus One reservieren will, hat die Wahl zwischen Miete und Kauf: Gemietet kostet der One 200 Dollar pro Monat, gekauft werden 9.980 Dollar fällig; die Version Nimbus S kostet 13.700 Dollar. Noch gibt es nur Dollar-Preise, doch laut Hersteller kann man das Fahrzeug auch in der EU reservieren.

Hier sehen Sie ein Video vom Fernsehsender CBS von einer kurzen Fahrt mit dem Nimbus One auf einem Parkplatz: