Bei Expeditionsautos sind Ersatztanks gang und gäbe – denn in der Wüste sind Tankstellen rar. Könnte man bei einem Elektroauto nicht auch eine Ersatzbatterie mitführen, zum Beispiel auf dem Dach? Eine Umsetzung dieser Idee will sich nun Ford patentieren lassen.

Die beim US-Patent- und Markenamt (US Patent and Trademark Office, USPTO) eingereichte Patentschrift wurde von einem Foren-User namens RDale entdeckt, der sie im Lightning- Owners-Forum veröffentlichte. Die enthaltene Grafik zeigt einen Offroader von der Seite, der Ähnlichkeit mit dem Ford Bronco hat (Bericht bei Motor1). Auf dem Dachträger befindet sich eine Art Dachbox. Hinten ragt ein Ladekabel mit Stecker heraus. Damit soll der Akku des Elektroauto über dessen Ladeport aufgeladen werden können, wenn es keine Ladesäule in der Nähe gibt. Eine direkte Stromverbindung zum Antrieb ist also nicht beabsichtigt. 

Bildergalerie: Ford-Patentschrift zu Ersatzbatterie auf dem Dach

Wie bei Patentanmeldungen üblich, ist der Text so allgemein wie möglich gehalten. Deshalb sind neben Elektroautos offenbar auch Plug-in-Hybride eingeschlossen. So ist in der Patentschrift von einer "backup battery for an electrified vehicle" die Rede.

Die Batterie auf dem Dachträger ist abnehmbar. So kann das Auto im Alltag auch ohne die schwere Zusatzbatterie genutzt werden. Vermutlich ist für das Montieren und Demontieren der Batterie jedoch schweres Gerät wie eine Hebebühne nötig. Dazu macht die Patentschrift keine Angaben. Auch dürfte die Dachlast der Batteriegewicht Grenzen setzen. Zudem verlagert sich durch das Gewicht der Schwerpunkt nach oben, was gerade bei einem Geländefahrzeug die Gefahr des Umkippens mit sich bringt.

Durch die Position der Batterie auf dem Dachträger kann kühlende Luft unter dem Akku vorbeistreichen. Um die Kühlung zu verbessern, verfügt die Dach-Batterie zudem über Luftkanäle auf beiden Seiten des Gehäuses. Sie könnten mit ferngesteuerten Klappen ausgestattet werden, um das Eindringen von Wasser oder Sand zu verhindern. Vor Kälte und Hitze werden die Batteriemodule durch die mit Polyurethanschaum ausgekleidete Schale geschützt.

Vor Fahrten in Gebiete ohne Ladesäulen soll die Backup-Batterie offenbar genauso wie die Traktionsbatterie des E-Autos aufgeladen werden. Ob das mit Gleich- oder Wechselstrom geschehen soll, bleibt offen – bei Wechselstrom wäre ein Bordlader in der Dachbox nötig. In der Patentschrift erwähnt wird aber nur ein Controller-Modul zur Steuerung des Aufladens, das drahtlos mit dem Elektrofahrzeug kommuniziert.

Die Dachbatterie könnte als Aftermarket-Zubehör verkauft, aber auch für Offroad- oder Campingfahrten in entlegenen Gebieten vermietet oder geleast werden, heißt es in dem Dokument. 

Unser Titelbild zeigt einen Ford Bronco Sport mit einer normalen Thule-Dachbox.