Bislang ist der Spring der einzige Elektro-Dacia, doch ein elektrisch angetriebener Sandero könnte hinzukommen. Denn auch wenn sich der Spring mit rund 3.300 Stück im ersten Halbjahr in Deutschland nicht schlecht verkauft: Der Sandero brachte als Verbrenner über 12.000 Stück. In einigen Jahren soll er mit Elektroantrieb starten.

Die aktuelle, dritte Generation des Sandero kam 2021 auf den Markt; 2023 folgt noch ein Facelift. Doch die vierte Generation wird rein elektrisch sein. Das verkündete Markenchef Denis Le Vot gegenüber Autocar. Der neue Sandero solle 2027 oder 2028 auf den Markt kommen und bis 2034 oder 2035 verkauft werden. Der Sandero-Tradition folgend soll das Auto besonders durch einen niedrigen Preis überzeugen.

Bereits vor zwei Jahren hatte ein Renault-Manager über einen Elektro-Sandero gesprochen. Damals war noch von 2026 die Rede gewesen. Nach den Aussagen von Le Vot verschiebt sich der Termin um ein bis zwei Jahre, doch das Vorhaben bleibt: Ein batterieelektrischer Sandero ist geplant, und er soll auf der gleichen Plattform wie der Renault 5 (und der Elektro-Micra von Nissan) basieren, also CMF-BEV.

Laut Le Vot soll das Auto eines der erschwinglichsten Autos im Segment bleiben. Deshalb erhält das Auto möglicherweise eine kleinere Batterie: Man werde "auf eine geringere Reichweite und längere Ladezeiten setzen" als die Konkurrenz, weil "wir einen günstigeren Preis für die Kundschaft wollen." Die rumänische Marke werde keine Reichweite von 500 bis 600 km und Ladezeiten von 20 Minuten anstreben.

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Eine günstige Batteriechemie könnte beitragen, die Preise zu senken: "Vielleicht wird die Batterie auf Natrium basieren", sagte der Manager. Natrium-Ionen-Batterien wurden schon vor ein paar Jahren von CATL eingeführt Die chinesische Marke JAC bietet als erste ein Auto mit Natrium-Akku an. Die Batteriechemie gilt ähnlich wie die LFP-Technik als günstig, führt aber zu geringeren Energiedichten und damit zu verminderten Reichweiten. 

Hohe Preise für viele Mainstream-Elektroautos von 35.000, 40.000 oder gar 45.000 Euro würden eine massenhafte Einführung behindern; Dacia wolle eine Alternative bieten. In der Tat sind günstige Elektromodelle Mangelware: Von L7e-Autos wie à la Renault Twizy oder Microlino abgesehen, gibt es nach dem Auslaufen des Smart EQ Fortwo kein günstigeres E-Auto als den Dacia Spring für 22.750 Euro. 

Dacia Spring

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Auch eine Sandero-Version mit Hybridsystem bleibt möglich, da der Verbrenner in der EU bis 2035 verkauft werden darf – und länger soll der Sandero der vierten Generation ja auch nicht angeboten werden.

Der nächste Sandero soll weiter als Fließheckmodell erkennbar bleiben – ein SUV will man nicht daraus machen. Aber das Auto soll robust sein und eine hohe Bodenfreiheit für schlechte Straßen haben. Damit dürfte der Wagen vielleicht dem Sandero Stepway ähneln. Das würde auch zur Positionierung der Marke passen, die auf die Abenteuerlust der Kundschaft abzielt.

Unser Titelbild zeigt den fossil angetriebenen Dacia Sandero des Modelljahres 2023.