Der chinesische Batteriespezialist Gotion stellt drei neue Technologien vor: Die ultraschnell ladende "G-Current-Batterie", die sich mit einer Laderate von 5C aufladen lässt und bereits serienreif ist, die "Stellary-Batterie" mit zylindrischen Zellen, NMC-Chemie und hohem Nickelgehalt und eine Festkörperbatterie mit der Bezeichnung Gemstone.

Die "G-Current-Batterie" kann mit 5C aufgeladen werden. Das heißt, die maximale Ladeleistung in kW ist so groß wie die Speicherkapazität in kWh – eine 80-kWh-Batterie ließe sich so zum Beispiel mit 400 kW aufladen. Der Akku soll sich in nur 9,8 Minuten zu 80 Prozent aufladen lassen, in 15 Minuten zu 90 Prozent.

Die Batterietechnologie soll sich für BEVs wie für Hybridfahrzeuge eignen und "deckt LFP-, LMFP- und NCM-Systeme ab", wie Gotion schreibt. Wie man die hohe Laderate erreicht hat, teilt Gotion nicht mit, aber offenbar liegt es nicht an der Kathodenchemie. Und vermutlich handelt es sich um eine 800-Volt-Batterie, denn mit einem 400-Volt-System sind wohl 400 kW nicht erreichbar.

Klarer sind die Verhältnisse bei der "Stellary-Batterie": Diese verwendet ein von Gotion selbst entwickeltes Silicium-Kohlenstoff-Material (wohl an der Anode) und einen speziellen "Schnelllade-Elektrolyten". Dazu kommen zylindrische Zellen und eine NMC-Chemie mit hohem Nickelanteil. Damit soll sich der Akku in nur 9 Minuten von 10 auf 70 Prozent bringen lassen. Damit kann man in 5 Minuten Strom für 350 km nachladen, in 10 Minuten sollen 600 km möglich sein, verspricht Gotion.

Die Batterie kann außerdem 70 Prozent der Wärme (vermutlich gemeint: die beim Laden entstandene Wärme) innerhalb von nur drei Sekunden nach außen ableiten. Dadurch sei die Kühlung auch unter extremen Bedingungen gewährleistet und ein thermisches Durchgehen vollständig ausgeschlossen. Zudem besitzt die Stellary-Batterie eine drahtloses Batteriemanagement. Die Stellary-Batterie wird in der Gen7-Fabrik von Gotion hergestellt, die eine "Präzisionsproduktion auf Mikrometer-Ebene" erreicht hat und die Herstellungskosten um 50 Prozent senken soll.

Die "Gemstone-Batterie" schließlich ist ein Festkörperakku mit einer Energiedichte von 350 Wattstunden pro Kilogramm – das sei über 40 Prozent mehr als bei herkömmlichen NMC-Batterien. Der Akku habe bereits einen 200-Grad-Test in der "Hot Box" erfolgreich bestanden und sei damit deutlich sicherer als von den chinesischen Normen verlangt, die ein problemloses Funktionieren bei 130 Grad festlegen.

Unter dem Strich

Gotion präsentiert drei neue Batterien, erklärt aber bei keiner genauer die Technologie. So bleibt das Ganze nicht nur etwas ominös, sondern auch etwas zweifelhaft. Ehrlich gesagt, wir haben überlegt, ob wir das überhaupt melden sollen, aber vielleicht ist es ja doch hilfreich. 

Da Gotion keine Bilder zu den drei Akkus  veröffentlicht hat, zeigt unser Titelbild eine andere Wunderbatterie von Gotion, die "AstroInno Battery", die ohne NCM-Chemie 1.000 km Reichweite ermöglichen soll – sie hat eine LMFP-Chemie (LFP mit zusätzlich Mangan).