Der Twingo E-Tech Electric ist ein nur 3,62 Meter langer Elektro-Kleinstwagen. Basis ist die 2014 gestartete dritte Generation des Verbrenner-Twingo. Seit dem Jahreswechsel 2020/2021 gab es das Modell auch mit Elektroantrieb, der Name lautete damals noch Twingo Z.E. (für Zero Emissions).

Wie die fossil angetriebene Variante ist die Elektroversion Hecktriebler mit vier Sitzen und fünf Türen – wir zählen große Heckklappen immer als Türen mit. Außerdem hat der Wagen Platz für 188 bis 980 Liter Gepäck. Hergestellt wird der Wagen in Novo Mesto (Slowenien), wo bis 2021 auch der praktisch baugleiche Smart Forfour produziert wurde. Der Antriebsstrang dagegen kommt aus dem französischen Cléon. Optisch ist der Wagen kaum von der Verbrenner-Variante zu unterscheiden.

Renault Twingo Electric (2021) im Test

Nur eine Motor-Akku-Kombination

Wie die Verbrennerversion des Twingo ist auch der Stromer ein Hecktriebler; der Elektromotor bietet in Kombination mit der 21-kWh-Batterie 60 kW Antriebsleistung und 160 Nm Drehmoment. Damit ist er deutlich stärker als die Variante mit Ein-Liter-Benziner. Die WLTP-Reichweite liegt bei 190 Kilometern.

Der fremderregte Synchronmotor ist im Heck unterhalb des Kofferraums platziert. Wie der Bordlader mit der Bezeichnung Chameleon Charger stammt er laut Hersteller aus dem Renault Zoe, der bereits seit 2012 angeboten wird und eine Klasse höher antritt.

Die wassergekühlte Batterie enthält Zellen von LG Chem und soll im gemischten WLTP-Zyklus 190 km, im Stadtzyklus aber 274 km ermöglichen. Im Eco-Modus soll die kombinierte WLTP-Reichweite auf 225 km steigen. Darin sinkt die Höchstgeschwindigkeit allerdings von 135 auf 105 km/h. Außerdem kann man einen B-Modus aktivieren, in dem man zwischen drei Rekuperationsstufen wählen kann. Dabei soll die höchste Stufe das One-Pedal-Driving ermöglichen.

Aufladen nur mit Wechselstrom

Aufladen kann man den Akku ausschließlich mit Wechselstrom, allerdings mit bis zu 22 kW. Nach einer halben Stunde soll man Strom für weitere 80 km tanken können. Das Laden von 0 auf 80 Prozent soll eine Stunde dauern. Der Ladeport befindet sich dort, wo bei den Benzinvarianten die Tankklappe ist, also rechts hinten. Geladen wird Typ-2-Stecker.

Renault Twingo Electric (2021) im Test

Innen gibt es einen 7-Zoll-Touchscreen sowie ein Navigationssystem. Letzteres ermittelt bei der Routenwahl die verbleibende Reichweite und informiert über die nächstgelegenen Ladestationen. Außerdem kann man per App den Ladestand prüfen, die Vorklimatisierung starten oder ein Navigationsziel eingeben.

Die Serienversionen Techno bzw. Urban Night; außerdem gibt es noch das Sondermodell Vibes. Die Preise beginnen bei 28.000 Euro für die Version mit Techno-Paket. Zur Serienausstattung gehören Klimaautomatik, Parkpiepser hinten, Rückfahrkamera, Sitzheizung, Licht- und Regensensor und Tempomat.

Test und Beurteilung

Wir haben den Elektro-Twingo im Mai 2021 getestet. Negativ fielen dabei der fehlende CCS-Stecker, das viele Plastik im Cockpit, die unangenehm hohe Sitzposition und das harte Fahrwerk auf. In der Stadt spielt der schmale, wendige und leise Twingo Electric seine Stärken aus, der Antritt ist aus dem Stand flott. Wir schafften mit einer Ladung bis zu 188 km (Normal-Modus) bzw. 207 km (Eco-Modus). Insgesamt wirkt der Wagen gegen den Fiat 500 Elektro aber altbacken. Weitere Alternativen wären der Renault Zoe, der Dacia Spring und (soweit verfügbar) der VW e-Up.

Technische Daten des Renault Twingo E-Tech Electric

  • Antrieb: Fremderregter Synchronmotor hinten
  • Systemleistung / Systemdrehmoment: 60 kW / 160 Nm
  • 0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 12,9 Sek. / 135 km/h
  • WLTP-Stromverbrauch: 16,0 kWh/100 km
  • Akku / WLTP-Reichweite: 22 kWh / 190 km
  • Aufladen: bis 22 kW AC, kein DC-Laden
  • Ladedauer: 8h mit 3,7 kW AC / 2h10 mit 11 kW AC (0-80%) / 1h mit 22 kW AC (0-80%)
  • Maße: 3,615 mm Länge / 1,646 mm Breite / 1.557 mm Höhe /2.492 mm Radstand 
  • Kofferraum: 188-980 Liter
  • Marktstart: Anfang 2021
  • Basispreis: 28.000 Euro (Ausstattung Techno)

(Stand: 3. Januar 2022)