Der Cybertruck wurde bereits im November 2019 als Prototyp vorgestellt. Damals hieß es, der Elektro-Pick-up werde 2021 starten, doch daraus wurde nichts. Nach etlichen Verschiebungen kam das Auto dann Ende 2023 auf den US-Markt.
Dass das Fahrzeug nach Europa kommt, gilt als eher unwahrscheinlich – wegen der Fußgängersicherheits- Bestimmungen und Crashtest-Normen der EU, des zulässigen Gesamtgewichts von über 3,5 Tonnen und auch wegen der eher geringen Pick-up-Nachfrage hierzulande.
Die Serienversion wurde am 30. November 2023 vorgestellt; zeitgleich wurden auch die ersten Exemplare an die Kundschaft übergeben. Wie viele Cybertruck seither produziert oder verkauft wurden, ist nicht offiziell bekannt. Angekündigt sind drei Versionen zu Preisen ab 60.990 Euro. Die Basisversion mit Heckantrieb soll aber erst ab 2025 bestellbar sein. Aber auch wer einen der Allradler ordert, erhält sein Fahrzeug erst 2025, so die Angaben im US-Konfigurator.
Hinterradantrieb | Allradantrieb | Cyberbeast | |
Antrieb | RWD | AWD | AWD |
Systemleistung | k.A. | 600 hp (447 kW) | 845 hp (630 kW) |
0-100 km/h | <6,7 Sek. | <4,1 Sek. | 2,7 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h | 180 km/h | 209 km/h |
EPA-Reichweite | 402 km | 547 km | 515 km |
Reichweite mit Range Extender | k.A. | "755+ km" | "705+ km" |
Anhängelast | 3.402 kg | 4.990 kg | 4.990 kg |
US-Basispreis | 60.990 Dollar | 79.990 Dollar | 99.990 Dollar |
US-Marktstart im Jahr | 2025 | 2024 | 2024 |
Zu den Besonderheiten des Cybertruck gehören die aus Edelstahl bestehende Karosserie, das Steer-by-Wire-System, ein 48-Volt-Niederspannungs-Bordnetz, die 800-Volt-Architektur, die structural battery mit 4680-Zellen, die Hinterradlenkung und natürlich die futuristische Optik. Der Wagen ist fast 5,70 Meter lang und 1,80 Meter hoch, wiegt bis zu 3,1 Tonnen. Die Zuladung wurde mit 1.134 Kilo angegeben.
Dank Vehicle-to-Load-Funktion kann man mit dem Cybertruck auch andere E-Autos aufladen
Das Volumen des per Rollo abdeckbaren und abschließbaren Stauraums wird mit 1.897 Liter angegeben. Bei Bedarf kann man die Fondsitze hochklappen, was für 1.530 Liter zusätzlichen Laderaum sorgt. Außerdem verspricht Tesla eine adaptive Luftfederung, 30,5 cm Federweg und eine Bodenfreiheit von rund 43 cm.
Für den Antrieb sorgen ein Elektromotor im Heck, zwei Motoren oder drei Maschinen beim Cyberbeast. Letzterer soll den Tempo-100-Sprint in 2,7 Sekunden schaffen, so die deutsche Website. Von den drei Elektromotoren des Cyberbeast ist nur der vordere eine Permanentmagnet-Synchronmaschine, die hinteren sind Induktionsmotoren. So braucht man keine Kupplung, um sie zu entkoppeln. Trotz des 800-Volt-Systems werden die Motoren nur mit 400 Volt betrieben.
Die rund 123 kWh große Batterie soll für EPA-Reichweiten von bis zu 340 Meilen (547 km) sorgen. Optional gibt es einen so genannten Range Extender – eine Zusatzbatterie, die auf der Ladefläche positioniert werden kann und die Reichweite auf über 755 km erhöhen soll. Der Akku besteht nach inoffiziellen Angaben aus 1.366 zylindrischen Batteriezellen vom Typ 4680 (46 mm Durchmesser, 80 mm Höhe).
Der Cybertruck hat ein 800-Volt-System, doch bisher kann man den Wagen nur am Tesla-Supercharger über den NACS-Ladeanschluss laden, und dort ist die Ladeleistung auf 250 kW begrenzt. Bei ersten Ladetests enttäuschte der Wagen; die 250 KW wurden zwar erreicht, aber nur kurz gehalten, bei 60% Ladestand waren es nur noch 102 kW. Mack Hogan lud bei seinem Test (siehe oben) den Akku in 45 Minuten von 11 bis 80 Prozent auf.
Innen gibt es ein sehr aufgeräumtes Cockpit mit einem eckigen Lenkrad mit einigen Knöpfen und Drehrädchen, aber ohne Lenkstockhebel. Geblinkt wird mit dem linken Daumen. Ansonsten gibt es einen 18,5-Zoll-Touchscreen und hinten einen 9,4-Zoll-Touchscreen.
Tests des Tesla Cybertruck
Der Cybertruck wurde schon im Dezember 2023 von Jason Hagerty getestet. Bei einem Beschleunigungstest ist das Cyberbeast dem ähnlich starken Rivian R1T mit vier Elektromotoren oder auch dem 745 kW starken, aber 4,3 Tonnen schweren GMC Hummer EV überlegen, doch in der Kurve wankt der Tesla deutlich nach außen. Jason kritisiert die gewöhnungsbedürftige Lenkung und die schlechte Rundumsicht.
Ein Test des Cybertruck mit dem Dual-Motor-Antrieb vom freien InsideEVs-Mitarbeiter Mack Hogan ergab, dass das Auto nicht so revolutionär ist wie es aussieht. Revolutionär sei allein die Lenkung, mit der beim Rangieren nicht mal eine Lenkraddrehung von Anschlag zu Anschlag nötig ist; allerdings ist die Übersetzung bei starkem Einschlag so groß, dass die Genauigkeit leidet.
Zu den Tesla-spezifischen Details gehören das exzellente One-Pedal-Driving und eine grottenschlechte Rundumsicht, so Mack weiter. Auf dem Fahrersitz störte den 1,70 Meter großen Kollegen die Kopfstütze enorm. Auch bemängelt Mack das Fehlen eines Spurhalteassistenten. Ansonsten fühle sich der Wagen ähnlich an wie die Elektro-Pick-ups von Rivian, Ford oder GMC.
Die harte Struktur des Cybertruck ohne erkennbare Knautschzonen wird von Crashtest-Experten kritisiert. Laut Tesla sind die kaltgewalzten, rostfreien Karosserieteile jedoch so konzipiert, dass sie die Energie bei einem Unfall absorbieren.
Technische Daten des Tesla Cybertruck
- Heck- oder Allradantrieb mit 1, 2 oder 3 Elektromotoren
- Systemleistung / Drehmoment: 447 bzw. 640 kW / k.A.
- Akku / EPA-Reichweite: ca. 123 kWh / 402-547 km
- Leergewicht: 2.996 kg (Dual Motor) bzw. 3.104 kg (Cyberbeast)
- Anhängelast: bis 5 Tonnen
- Maße: 5.683 mm Länge / 2.201 mm Breite (eingeklappte Spiegel) / 1.791 mm Höhe
- Basispreis: derzeit 79.990 Euro (ab 2025 60.990 Euro)
- Marktstart: November 2023 (USA)
(Stand: 13. Mai 2024)