Zu den beliebtesten Elektroautos in Deutschland gehört neben Tesla Model 3 und Y, dem Fiat 500 Elektro und den ID-Modellen von VW auch der Hyundai Kona Elektro. Das kleine Elektro-SUV tritt gegen den Opel Mokka Electric, den Smart#1, den Kia e-Soul und viele andere an.

Auf den Markt kam der Kona Electric 2018, ein Jahr nach dem Start der Benziner-Versionen. Anfangs wurde der Wagen nur in Korea gebaut, seit 2020 auch im tschechischen Nosovice, womit sich die Produktionskapazität verdreifachte. Anfang 2021 erfolgte ein Facelift, mit dem die Ladeklappe an die Nase wanderte. Die zweite Generation wurde am 7. März 2023 vorgestellt; sie kam im Oktober auf den Markt – mit deutlich veränderter Optik.

Außerdem wuchs das Auto deutlich, von 4,21 auf 4,36 Meter. Kurz vorher legte auch der Kia Nio EV deutlich in der Länge zu. Das ist kein Zufall: Beide basieren auf der gleichen Plattform namens K3.

Zwei Motor-Akku-Kombinationen

Nach wie vor werden zwei Versionen mit Frontantrieb angeboten; sie wurden jedoch stärker und bieten nun 115 und 160 kW statt 100 und 150 kW. Infolgedessen verbessern sich Sprintzeit und Höchstgeschwindigkeit.

Auch die Reichweite stieg, denn die Batterien speichern nun 48 statt 39 respektive 65 statt 64 kWh. Die Topversion mit dem größeren Akku schafft nun 514 km, mit der kleineren Batterie sind 377 km möglich. Die NMC-Zellen kommen von LG, sie werden aber in Europa produziert (vermutlich im größten Zellwerk Europas in Polen).

  Basisvariante Gehobene Version
Antrieb FWD 115 kW, 255 Nm FWD 160 kW, 255 Nm
0-100 km/h / Spitze 8,8 Sek. / 162 km/h 7,8 Sek. / 172 km/h
WLTP-Stromverbrauch 14,6 kWh/100 km 14,7-16,6 kWh/100 km
Akku / WLTP-Reichweite 48 kWh / bis 377 km 65 kWh / bis 514 km
Max. Ladeleistung AC/DC 11 / 72 kW 11 / 102 kW
Ladedauer AC (0-100%) 4h55 6h25
Ladedauer DC (10-80%) 41 min 41 min
Ladegeschwindigkeit (errechnet) 0,8 kWh/min 1,1 kWh/min
Basispreis 41.990 Euro (Basisausstattung) 47.840 Euro (Trend)

Trotz der größeren Akkus verkürzt sich die Ladedauer mit Gleichstrom von 47 auf 41 Minuten. Für den neuen Kona Elektro gab Hyundai auch die maximalen Ladeleistungen mit Gleichstrom an: Sie liegen bei 73 bzw. 102 kW. So ergibt sich für beide Versionen trotz der unterschiedlichen Speicherkapazität die gleiche Ladedauer von 41 Minuten. Auch Plug & Charge wird nun unterstützt.

Hyundai Kona Elektro (2024): Das Exterieur

Nicht so schick wie vorne: Das Heck des Hyundai Kona Elektro

Preise und Ausstattung

Mit den Abmessungen und den Reichweiten wuchsen auch die Preise, und zwar deutlich. Nun gibt es den Elektro-Kona ab knapp 42.000 Euro. Die gehobene Version kostet 3.000 Euro Aufpreis, man muss jedoch zwangsweise das Trend-Paket dazu bestellen, so dass sich 47.840 Euro ergeben. Das geht aus dem Hyundai-Konfigurator hervor.

Innen hat der neue Kona serienmäßig zwei 12,3-Zoll-Displays nebeneinander. Zudem wird ein Head-up-Display angeboten. Mit dem "Digital Key 2.0" lässt sich das Auto nun mit per Handy öffnen, außerdem unterstützt das Auto nun Vehicle-to-Load (V2L): Über eine Steckdose im Innenraum kann man zum Beispiel das Notebook aufladen, über einen Adapter für den Ladeslot lässt sich ein E-Bike anschließen.

Zur Serienausstattung gehören ein Navi, DAB-Radio, Apple CarPlay und Android Auto, Zweizonen-Klimaautomatik, je zwei USB-C-Anschlüsse vorn und hinten sowie 17-Zoll-Aluräder. Dazu kommt eine Vielzahl von Assistenzsystemen wie Abstandstempomat, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung und mehr.

Hyundai Kona Elektro (2024): Das Cockpit

Test und Beurteilung

Wir haben die neue Generation des Hyundai Kona Elektro bereits im September getestet. Der 160-kW-Antrieb bringt das Auto danach gut in Schwung. Da das Drehmoment der Basisversion genau das gleiche ist wie bei dieser Version, dürfte sie für den Stadtverkehr absolut ausreichend sein. Für längere Strecken ist aber die gehobene Version mit 514 km Reichweite anzuraten – für die Klasse ein sehr guter Wert. Lobenswert ist auch die vierstufige Einstellung der Rekuperation per Lenkradpaddles. Die DC-Ladedauer ist mit 41 Minuten aber arg lang.

Innen gefiel die moderne Monitorlandschaft à la Ioniq 5. Auffällig ist die Zahl der physischen Tasten: Wir zählen mehr als 20. Ein paar weniger hätten es auch getan, fanden wir. Was die Ladeplanung angeht, so besteht noch Verbesserungsbedarf: Das Einbau-Navi liefert nur eine Liste der Ladestandorte entlang der geplanten Strecke. Koppelt man das Auto mit der hauseigenen Bluelink-App, werden Ladestationen empfohlen. Dabei geht das System aber davon aus, dass man immer bis 100 Prozent lädt – keine gute Strategie. Hyundai empfiehlt, manuell ein Ladelimit von 80 Prozent einzugeben, aber darauf kommt wohl nicht jeder Elektroauto-Anfänger. 

Nach Einführung des 7.000-Euro-Rabatts haben wir den Hyundai Kona Elektro mit der Konkurrenz vergleichen. Dabei ergab sich: Beide Versionen können preislich nun wieder mit dem (deutlich größeren) VW ID.4 mithalten, während die nicht rabattierte Konkurrenz das Nachsehen hat. Für den elektrischen Kona spricht der teils recht niedrige Verbrauch, gegen ihn die geringen DC-Ladegeschwindigkeiten, vor allem bei der Basisversion.  

Technische Daten des Hyundai Kona Elektro

  • Frontantrieb mit 1 E-Motor
  • Systemleistung / Drehmoment: 115 oder 160 kW / 255 Nm
  • 0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 8,8 bzw. 7,8 Sek. / 162 bzw. 172 km/h
  • WLTP-Stromverbrauch: 14,6-16,6 kWh/100 km
  • Akku / WLTP-Reichweite: 48 bzw. 65 kWh / 377-514 km
  • Max. Ladeleistung: bis 11 kW AC, bis 102 kW DC (kleine Batterie: bis 72 kW)
  • Ladedauer DC: 41 min (10-80%) 
  • Maße: 4.335 mm Länge / 1.825 mm Breite / 1.580 mm Höhe / 2.660 mm Radstand
  • Kofferraum: 466-1.300 Liter

(Aktualisiert am 16. Dezember 2023)