Die seit 1947 bis heute gebaute Piaggio Ape wird von Vespa-Motoren angetrieben, sie ist eigentlich nicht viel mehr als eine Vespa mit Ladefläche. Ein ähnliches Grundkonzept, aber mit einem Elektromotor, hat der Ari 345. Das ungewöhnliche Nutzfahrzeug gibt es nun auch mit einem Planenaufbau über der Ladefläche: Grund genug, das Gefährt vorzustellen.
Wie die legendäre Piaggio Ape ist auch das Lastentrike von Ari klein und wendig, hat aber auch eine hohe Zuladung – mit rund 300 Kilo ist sie fast so hoch wie das Leergewicht des Fahrzeugs. Getragen wird die Last von zwei Blattfedern hinten.
Der Ari 345 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und kann deshalb bereits mit einem Moped-Führerschein der Klasse AM ab 15 Jahren gefahren werden. Und weil das Gefährt ein Dach und einen Dreipunktgurt hat, braucht man keinen Helm aufzusetzen.
Bildergalerie: Ari 345 (Elektro-Dreirad)
Angetrieben wird der 345 von einem E-Motor an der Hinterachse mit 3 kW (in Worten: drei Kilowatt). Das reicht für eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Der serienmäßig verbaute Akku ermöglicht etwa 55 Kilometer, mit einem Zusatzakku (mit Lithium-Eisenphosphat-Chemie) kommt man bis zu 100 Kilometer. Aufgeladen wird die Blei-Gel-Batterie einfach an der Haushaltssteckdose.
Das Dreirad ist in drei Größen mit bis zu 1,9 Kubikmetern Ladevolumen verfügbar. Los geht es bei der 2,82 Meter langen Version 345 Pritsche (technische Daten unten); mehr Platz bieten die 2,91 Meter lange Variante 345 Pritsche L und die 3,15 Meter lange Version 345 Pritsche XL. Alle drei haben (wie die Ape) nur einen Sitzplatz.
Die Pritschen-Ladefläche kann nun auch mit einer abnehmbaren Plane versehen werden. Eine gute Vorstellung dieser Version gibt das folgende Video, in dem unter anderem zu sehen ist, wie flott das Ding beschleunigt. Der Hersteller gibt darin aber auch freimütig zu, dass das Fahrerlebnis nicht sehr komfortabel ist:
Neben der offenen Pritsche (auch kippbar) und der Version mit Plane gibt es auch Versionen mit festem Kofferaufbau. Die Preise beginnen bei 6.995 Euro netto für die Pritschenversion und bei 7.395 Euro für die günstigste Koffervariante. Der Planenaufbau für die Pritschenversion kostet 950 Euro Aufpreis, einen Laubgitter-Korb gibt es für 590 Euro.
Zur Serienausstattung gehören beim Ari 345 neben der Batterie auch ein Radio mit MP3-Player und Bluetooth-Funktion, eine Rückfahrkamera sowie ein USB-Ladeanschluss. Optional gibt es zum Beispiel eine Solaranlage für 30 Kilometer mehr Reichweite und eine Kühlanlage für den Kofferaufbau.
Die in Borna bei Leipzig ansässige Firma Ari Motors ist spezialisiert auf kleine Elektro-Nutzfahrzeuge. Neben dem Ari 345 bietet das Unternehmen unter anderem noch den nur 3,15 Meter langen Elektro-Transporter Ari 458 und den deutlich größeren Ari 901 mit einer Länge von 4,43 Metern.
Technische Daten des Ari 345 Pritsche
- Antrieb: 1 E-Motor (PSM) hinten mit 3 kW
- Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
- Stromverbrauch: ca. 5,6 kW/100 km
- Akku: Blei-Gel-Batterie mit 3,24 kWh (72 Volt)
- Reichweite: 55 km (bei 40 km/h), mit Zusatzakku 100 km
- Aufladen: 230-Volt-Haushaltsssteckdose, 16 A
- Ladezeit 5-6 Stunden
- Maße: 2.820 mm Länge / 1.160 mm Breite / 1.600 mm Höhe / 1.850 mm Radstand
- Maße der Pritsche: 1.230 Länge / 1.160 mm Breite
- Leergewicht mit Batterie: 336 kg
- Zuladung: 325 kg
Quelle: Ari Motors