Der Siegeszug des Elektroautos wird nach wie vor durch hohe Batteriekosten gehemmt. Kein anderes Teil von E-Autos ist so teuer. Doch die Kosten für Elektroauto-Batterien sind im Sinkflug und auch in den letzten beiden Jahren sanken sie noch weiter. Das ergab nun erneut eine Auswertung des US-amerikanischen Energieministeriums (Department of Energy, DOE).

Danach sanken die Kosten für einen Lithium-Ionen-Akku von 2008 bis 2021 um 87 Prozent. Das heißt, die Batteriekosten halbierten sich fast in den letzten 13 Jahren. Dabei wurde die Inflation herausgerechnet ("constant dollars"). 

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Die größten Fortschritte bei den Batteriekosten waren allerdings am Anfang zu verzeichnen. Zwischen 2008 und etwa 2013 gab es noch viele "niedrig hängende Früchte", wie Marketing-Leute gerne sagen: Verbesserungen fielen leicht. Seit 2013 fällt die Kurve langsamer.

Für 2021 schätzt das DOE die Kosten auf durchschnittlich 157 Dollar pro Kilowattstunde Netto-Batteriekapazität (bei Bestellung von mehr als 100.000 Einheiten), der Preis für die Kilowattstunde Brutto-Kapazität soll bei 143 $/kWh liegen. Im Jahr 2008 lagen sie laut DOE noch bei 1.237 $ pro kWh Netto-Batteriekapazität.

Wie aus dem Diagramm hervorgeht, wurde die 200-Dollar-Grenze im Jahr 2019 unterschritten. Da die Kosten derzeit bei etwa 150 $/kWh liegen, sanken die Batteriekosten allein in den letzten zwei Jahren um 50 Dollar oder fast ein Viertel. Mit anderen Worten: Wenn die Entwicklung so weitergeht, könnte im Jahr 2023 die magische Grenze von 100 Dollar pro kWh erreicht sein.

Bei den Angaben des DOE handelt es sich um Durchschnittspreise. Denn natürlich ist Akku nicht gleich Akku – NMC-Batterien (mit viel Nickel, Mangan und Cobalt) gelten als deutlich teurer als Lithium-Eisenphosphat-Batterien, für die man nur günstiges Eisen und Phosphat braucht.

Außerdem handelt es sich um Schätzungen, denn kein Akku-Hersteller verrät in der Öffentlichkeit, wie viel eine Batterie bei ihm kostet. Vermutlich werden auch je nach Kunde unterschiedliche Preise verlangt.

Ende 2020 kam eine Analyse von Benchmark Mineral Intelligence auf etwas niedrigere Batteriekosten von etwa 120 $/kWh, allerdings auf Zellebene – das heißt, hier sind zum Beispiel die Kosten für die Module nicht inbegriffen. 

Das auf Batteriekosten spezialisierte Analystenhaus kam damals auch auf etwas niedrigere Kostensenkungen. Das läge an den Rohstoffkosten (Lithium, Nickel, Cobalt, Mangan und Graphit), hieß es damals. Nach dieser Analyse sanken die Batteriepreise von 2014 bis 2017 jährlich um etwa 17 Prozent, von 2017 bis 2020 um etwa 6 Prozent pro Jahr – also nur 12 Prozent in zwei Jahren, statt etwa 25 Prozent laut DOE. Das zeigt, dass solche Schätzungen mit Vorsicht zu betrachten sind. Doch das große Bild stimmt wohl: Akkus werden von Jahr zu Jahr billiger.