Elektromod: So nannte Opel seinen elektrifizierten, historischen Manta. Das Ding ist ein Einzelstück und wird ein Einzelstück bleiben. Doch das Konzept, einen Oldtimer zu elektrifizieren und zu restaurieren wird immer beliebter. Die kalifornische Firma Zero Labs Automotive hat eine Skateboard-Plattform entwickelt, mit der man Oldtimer praktisch nach Schema F elektrifizieren kann.

Die Grundidee: Statt bei jedem Oldtimer neu zu überlegen, wo man E-Motoren, Batterie und Leistungselektronik platzieren kann, integriert man all das in eine Plattform und setzt die Oldtimer-Karosserie quasi als "Hut" obendrauf.

Bildergalerie: Zero Labs Ford Bronco und Land Rover Defender

Zero Labs mit Sitz in Hawthorne (Kalifornien) wurde 2015 gegründet und wandelt seitdem Fahrzeuge mit Verbrenner in emissionsfreie Autos um. "Viele unserer Kunden haben bereits ein Elektrofahrzeug als Alltagsfahrzeug, haben aber das Gefühl, dass es den neuen Elektrofahrzeugen ein bisschen an Persönlichkeit fehlt. Sie haben keine Verbindung zur Tradition", so Zero-Labs-Chef Adam Roe. Aus diesem Grund sei Zero Labs gegründet worden: um eine Synthese zu schaffen aus dem modernen Elektroantrieb und der automobilen Tradition.

Bildergalerie: Zero Labs Ford Bronco (2019)

Im April 2019 zeigte Zero Lab einen Ford Bronco, der auf Elektroantrieb umgerüstet wurde. Offenbar rüstete die Firma damals 150 historische Fahrzeuge um, wie Motor1 damals berichtete.  Das Ergebnis war eine Elektroauto mit 269 kW Antriebsleistung und überraschenderweise einer Fünfgang-Schaltung. Die 70-kWh-Batterie sollte etwa 300 Kilometer ermöglichen. Das Fahrzeug wurde auch in einem Video vorgestellt:

Dieses Fahrzeug basierte noch auf der Plattform der Version 2.0 und sollte fast 200.000 Dollar kosten, wie InsideEVs.com schrieb.

Nun präsentiert Zero Labs die dritte Generation der Plattform. Die Basisversion hat nun einen Heckantrieb mit 300 hp, also 224 kW. Alternativ gibt es zwei Elektromotoren mit zusammen 440 kW, so die Homepage von Zero Labs. Und statt einer 70-kWh-Batterie kommt nun je nach Wunsch und Modell eine 85 oder 100 kWh große Batterie zum Einsatz. Diese soll für eine Reichweite von rund 320 bzw. 380 Kilometern sorgen. Aufgeladen wird über einen CCS-Anschluss, auch Schnellladen mit Gleichspannung ist möglich. Die Umwandlung geschieht in vier Schritten:

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Was das Fahrwerk angeht, so hat man die Wahl zwischen zwei Techniken mit variabler Höhe: ein Gewindefahrwerk mit einstellbaren Fox-Stoßdämpfern oder ein Luftfahrwerk. Statt einer Schaltung gibt es nun eine Automatik mit einem traditionellen Schalthebel-Design innen. Damit lässt sich ein reiner Heck- oder ein reiner Frontantrieb einstellen. Außerdem gibt es Allradmodi mit oder ohne Untersetzung.