Opel bezeichnete seine Elektroversion des Manta (die mit dem Retrodesign, nicht das für 2025 geplante futuristische SUV) als ElektroMod. Der Neologismus aus den Wörtern Elektroantrieb und Restomod passt perfekt auf die Elektro-Version eines Citroen DS von 1971, die der britische ElektroMod-Spezialist Electrogenic nun präsentiert – nach einer Elektroversion des Morgan 4/4, über die wir im April berichteten.

Bei dem Elektroauto-Umbau behielt die 50 Jahre alte Déesse ihr berühmtes "magic carpet"-Fahrwerk, doch der 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner wurde ersetzt durch einen bürstenlosen Hyper9-Elektromotor mit 120 bhp, also 89 kW. Zusammen mit dem Drehmoment von 235 Newtonmetern soll sich so eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Originalantrieb ergeben. Die Kraft wird über das originale Schaltgetriebe auf die Vorderräder übertragen.

Bildergalerie: Electrogenic Citroen DS (2021)

Als Energiespeicher dient eine 49-kWh-Batterie, die für eine reale Reichweite von etwa 140 Meilen (225 km) sorgen soll. Ein Onboard-Lader mit der ungewöhnlichen Leistung von 29 kW lädt den Akku in etwa zwei Stunden wieder auf. Batteriegröße und Lader können aber auch an die Anforderungen des Eigentümers angepasst werden, so Electrogenic. Ein optionaler "Range-Extender-Akku" erhöht die Reichweite sogar auf über 200 Meilen (320 km). 

Berühmt ist die Déesse (Göttin) für ihre hydropneumatische Federung, die eine Niveauregulierung ermöglicht und für den hohen Fahrkomfort verantwortlich ist – eine Beschreibung der Funktionsweise findet sich bei kfz-tech.de. Zu den Herausforderungen bei dem Elektro-Umbau gehörte, den Mechanismus ohne Verbrennungsmotor zum Laufen zu bekommen. Die alte mechanische Hydraulikpumpe wurde durch eine elektrische Pumpe ersetzt. Sie ist auch leiser als das mechanische Original, was gut zum leisen Antrieb passt.

Das Originaldesign der Déesse blieb natürlich erhalten. Das Fehlen von Auspuffrohren und eine kleine "DS EV electronique"-Plakette am Heck sind die einzigen Hinweise auf den neuen Antriebsstrang. Auf den Innenraumbildern sind ebenfalls keine Änderungen erkennbar, bis auf einen winzigen "Electronique"-Schriftzug im Drehzahlmesser.

Der leise Antriebsstrang "passt perfekt zum Charakter des Autos", sagt Steve Drummond, einer der beiden Firmenchefs und Mitbegründer von Electrogenic. Technik-Experte Ian Newstead  ergänzt: "Es scheint richtig, ein Auto moderne Technik zu nutzen, um zukunftssicher zu machen, das seiner Zeit so weit voraus war, als es in den 1950er Jahren auf den Markt kam."