Glickenhaus, die Firma des ehemaligen US-Filmregisseurs James Glickenhaus, stellt einen Brennstoffzellen-Offroader namens Hydrogen Boot vor. Das Auto ist als Rennfahrzeug für die Rallye Baja 1000 konzipiert.
Als Antrieb dient ein Brennstoffzellensystem, das mit überkritischem kryogenem Wasserstoff betrieben wird – also nicht wie üblich mit Wasserstoff aus einer Gasflasche, sondern mit extrem kaltem Wasserstoff, der weder flüssig noch gasförmig ist.
Um den überkritischen Zustand zu erreichen, muss der Wasserstoff extrem tief heruntergekühlt werden (auf unter 33 Kelvin oder minus 240 Grad) und dazu noch unter moderatem Überdruck gehalten werden (mindestens 13 bar).
Noch hat Glickenhaus keinen geeigneten Tank für diesen Zweck. Und noch nicht einmal eine Quelle für den kryogenen Wasserstoff wurde gefunden.
"Hell, we have not yet been able to source cryogenic hydrogen for testing or run the race yet. The only organizations in the U.S. that seem to be using cryogenic hydrogen as a fuel source are two academic labs at major Universities, one testing facility, Blue Origin, NASA, and the U.S. military. But we embrace challenges." (Glickenhaus)
Trotz der Herausforderungen ist Glickenhaus überzeugt, dass sein Brennstoffzellen-Truck besser ist als Trucks mit batterieelektrischem Antrieb. Das will die Firma mit einer Teilnahme an der Baja 1000 zeigen. Die Rallye ist mit 1.000 Meilen (rund 1.600 km) das längste ununterbrochene Offroad-Rennen weltweit. Für die Rallye will Glickenhaus eine eigene Tankinfrastruktur aufbauen. Wobei es bislang aber keine FIA-Sicherheitsvorschriften für Wasserstoff bei Offroad-Rallyes gibt, wie die Firma selbst schreibt.
Als wäre die Teilnahme an der Rallye nicht schon ambitioniert genug, verspricht Glickenhaus sogar eine Version mit Straßenzulassung für die USA. Denn Glickenhaus ist überzeugt, dass Brennstoffzellen-Systeme ihre Vorteile gegenüber BEVs haben – vor allem bei schweren Fahrzeugen.
Batterien speichern weniger als 0,5 Megajoule pro Kilo, während Benzin bei etwa 46 MJ/kg und Wasserstoff bei 120 MJ/kg liegt. Batterieelektrische Pick-ups wie der Ford F-150 Lightning oder der Chevrolet Silverado EV seien wegen der geringen Energiedichte der Batterien schlecht für Flotten geeignet. Insbesondere beim Ziehen von Anhängern in der Kälte wird die Reichweite arg klein werden, so Glickenhaus.
Warum Glickenhaus kryogenen statt gasförmigem Wasserstoff verwenden will, teilt die Firma nicht mit. Vermutlich liegt es an der größeren Energiedichte. Doch die Verwendung dieses experimentellen Kraftstoffs setzt so viel Optimismus voraus, dass wir das Vorhaben in unsere Kategorie Bizarr eingestuft haben. Glickenhaus selbst schreibt "Well, we are definitely crazy!" übers eine Pressemitteilung ...
Quelle: Glickenhaus (per E-Mail)