Ja, Faraday Future gibt es noch. Auch wenn es besonders um das Jahr 2017 herum so ausgesehen hatte, als würde das US-amerikanische Start-up wieder in der Versenkung verschwinden, stellt die Firma nun eine Version des FF 91 vor, die technisch mit dem Serienmodell identisch sein soll ("production-intent FF 91"). Die Serienproduktion soll im dritten Quartal starten. Gefertigt wird das Auto dann im eigenen Werk in Hanford (Kalifornien).

"Der Bau des ersten serienreifen Fahrzeugs im Werk Hanford ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Produktionsstart im dritten Quartal. Diese Iteration kommt dem Serienmodell des FF 91 bisher am nächsten", sagte Matt Tall, Vice President of Manufacturing bei FF.

Faraday Future stellt Serienversion des FF 91 vor
Ein "production intent"-Modell wurde nun in Hanford gebaut

Man liege "weiterhin im Zeitplan für den Produktionsstart des FF 91 im dritten Quartal 2022", so die Marke. Im Oktober 2021 hatte FF allerdings in einer Pressemitteilung noch von einem Marktstart im Juli gesprochen – der Fertigungsbeginn wurde also um ein paar Monate verschoben.

Faraday Future FF 91
Faraday Future FF 91
Faraday Future FF 91: Exterieur-Detail

Mit der nun präsentierten "production intent"-Version hat Faraday Future den vierten der im Oktober festgelegten sieben Meilensteine erreicht. Hinter sich hat FF nun: die Installation der Pilotanlagen, eine erste Zertifizierung, den Baubeginn für die Bereiche Karosseriebau, Lackiererei sowie Fahrzeugmontage und nun die Vorstellung des Serienmodells. 

Die verbleibenden drei Meilensteine sind die Fertigstellung von Elektro- und Wasserinstallation im Werk Hanford, die Installation der Maschinen für die Serienfertigung und schließlich der Produktionsstart. Außerdem müssen die nun gebauten Vorserienfahrzeuge noch zertifiziert werden. Angeboten werden sollen die Modelle FF 91 Futurist Alliance und FF 91 Futurist. Die Futurist-Version kann man bereits reservieren.

Faraday Future FF 91: Interieur
Im Fond gibt es einen großen Bildschirm für Präsentationen oder Filme

Zur Produktion des FF 91 hatte es vor einem Jahr noch gerüchteweise geheißen, der Wagen werde außer in Hanford auch von einem Joint Venture in China gebaut, das Geely und Foxconn gehört. Zudem hieß es, man suche zudem noch einen koreanischen Fertigungspartner. Letzteres hat sich kürzlich bewahrheitet: FF schloss eine Vereinbarung mit dem Autohersteller Myoung Shin, allerdings nicht zur Produktion des FF 91, sondern für die Fertigung des kleinen Bruders FF 81 ab 2024, wie Faraday Furture kürzlich meldete.

Technische Daten des FF 91

  • Antrieb: 3 Elektromotoren mit zusammen 1.050 hp (772 kW)
  • 0-100 km/h: ca. 2,4 Sek.
  • Akku / Reichweite: mit 130-kWh-Akku bis zu 600 km nach EPA-Norm
  • DC-Ladeleistung: 200 kW (Angabe von 2019)
  • Maße: 5.255 mm Länge / ca. 1,60 m Höhe / 1.986 mm Breite / 3.200 mm Radstand
  • Besonderheiten: Allradlenkung, Selbstmördertüren hinten
  • Marktstart: 3. Quartal 2022
  • Preis: Noch nicht bekannt

Die offiziellen Angaben zum FF 91 sind noch immer fragmentarisch. Etwas mehr zur Technik erklärt US-Ingenieur Sandy Munro im folgenden Video vom März 2021. Danach hat das Auto zwei Motoren hinten und einen vorne; die Batterie basiert auf 2170er-Zellen, die nicht über eine Kühlplatte temperiert werden; stattdessen stehen sie in einer Kühlflüssigkeit (Tauchkühlung). Munro zeigt auch die Antriebseinheiten, das besonders kleine Getriebe, die Plattform, die "Zero Gravity"-Sitze und den Butterfly-Türöffnungsmechanismus.