Als erster Autohersteller hat sich Volvo Cars der "SteelZero"-Initiative angeschlossen. Die Initiative fördert die Verwendung von fossilfrei hergestelltem Stahl und will den Übergang der Stahlindustrie zur CO2-Neutralität beschleunigen.

Mit dem Beitritt zu SteelZero verpflichtet sich Volvo, bis 2030 strenge Anforderungen an eine CO2-arme Stahlbeschaffung zu erfüllen. Bis 2050 soll der gesamte von Volvo verwendete Stahl "Netto-Null-Stahl" sein.

Die Stahlproduktion ist (neben der energieintensiven Produktion von Aluminium) eine der Hauptquellen für CO2-Emissionen in der Autoindustrie. So macht sie durchschnittlich 33 Prozent der Emissionen aus, die bei der Fertigung eines neuen Volvo entstehen. Weltweit ist die Stahlherstellung für rund sieben Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich, so Volvo.

"Bei der Umstellung auf emissionsfreien Stahl spielt die Automobilindustrie eine zentrale Rolle," sagte Jen Carson, Leiterin des Bereichs Industrie bei der Climate Group. "Durch die Unterstützung eines dekarbonisierten Stahlmarktes auf internationaler Ebene kann sie ihre eigenen Netto-Null-Ziele erreichen und Produkte anbieten, die wirklich mit der Klimaagenda im Einklang stehen."

SteelZero wurde von der Climate Group in Zusammenarbeit mit ResponsibleSteel ins Leben gerufen, einem Standardisierungs- und Zertifizierungsgremium der Stahlindustrie, dem auch Volvo Cars beitreten wird. Durch ResponsibleSteel erhält Volvo Zugang zu geprüften Informationen über seine Stahl-Lieferkette.

Bei der Herstellung von Stahl aus Eisenerz im Hochofen wird normalerweise Koks verwendet, der als Energiequelle, aber auch als Reduktionsmittel dient. Letzteres bedeutet: Der Kohlenstoff entreißt den Eisenoxiden im Eisenerz die Sauerstoffatome, wodurch elementares Eisen entsteht. Insgesamt entstehen dabei pro Tonne Stahl aber auch etwa anderthalb Tonnen CO2.

Thyssenkrupp-Standort Duisburg
Thyssenkrupp entwickelt am Standort Duisburg ein Direktreduktionsverfahren zur Produktion von Stahl

Zur Erzeugung von "Grünem Stahl" kann dagegen Ökostrom als Energiequelle, und Wasserstoff als Reduktionsmittel eingesetzt werden. Einen solchen Prozess entwickelt Thyssenkrupp in Duisburg.

Einen anderen Weg beschreitet das amerikanische Startup Boston Metal: Bei dieser Methode werden die geschmolzenen Eisenoxide direkt durch Strom reduziert – in einer Elektrolysezelle. Um die Firma zu unterstützen, investiert BMW in das Unternehmen, wie der Münchner Konzern kürzlich meldete