Erste Daten und Infos zum Ford E-Transit Custom: Der kleine Bruder des Ford E-Transit bekommt bis zu 380 km Reichweite und zwei verschiedene Heckantriebe. Zu den Highlights gehören die hohe Nutz- und Anhängelast sowie die pfiffigen Extras für die hart arbeitenden Fahrerinnen und Fahrer.
Bilder vom E-Transit Custom gab es schon im Mai zu sehen. Nun verrät Ford auch alles zur Technik. Mit den 100 und 160 kW starken Antrieben zielt Ford auf die Konkurrenz: die 100 kW starken Stellantis-Rivalen (Opel Zafira-e, Citroen Spacetourer & Co) und auf den 150 kW starken VW ID. Buzz.
Bildergalerie: Ford E-Transit Custom (2024)
Das maximale Drehmoment beträgt bei beiden Varianten 415 Newtonmeter. Das reicht, um bis zu zwei Tonnen schwere Anhänger zu ziehen – laut Ford ein Bestwert im Segment. Eine abnehmbare Anhängevorrichtung gibt es optional. Die maximale Nutzlast von 1.100 Kilo ist deutlich höher als beim ID. Buzz Cargo, der nur 648 Kilo einladen darf.
Die Batterie basiert auf Pouch-Zellen wie sie auch im Ford F-150 Lightning zum Einsatz kommen. Sie haben eine zwölf Prozent höhere Energiedichte als im E-Transit. Mit dem 74-kWh-Akku schafft der E-Transit Custom bis zu 380 WLTP-Kilometer – laut Ford das Vierfache der üblichen Tagesdistanz eines Transporters der Ein-Tonnen-Klasse. Der ID. Buzz Cargo allerdings bietet bis zu 425 km.
Aufgeladen wird der Elektro-Custom serienmäßig mit bis zu 11 kW Wechselstrom; damit ist der Akku in knapp acht Stunden wieder voll. Mit Gleichstrom sind bis zu 125 kW möglich; damit dauert ein Ladevorgang von 15 bis 80 Prozent rund 41 Minuten. Fünf Minuten sollen reichen, um Strom für weitere 38 Kilometer zu laden.
Der Antrieb ermöglich das One-Pedal-Driving – der Elektrotransporter lässt sich allein durch Gas-Wegnehmen bis zum Stillstand bringen. Zum Heizen und Kühlen des Cockpits wird serienmäßig eine Wärmepumpe eingesetzt.
In der Mitte des Armaturenbretts gibt es einen 13-Zoll-Touchscreen im Querformat. Er ist auf den Fahrerplatz ausgerichtet. Zu den interessanten Extras gehört das Lenkrad, das sich zum Brotzeit- oder Schreibtisch umklappen lässt. Für Lieferdienste interessant ist der Delivery Assist. Er schaltet beim Aktivieren des Parkmodus automatisch die Warnblinkanlage ein, schließt die Fenster und verriegelt die Türen. Bei der Rückkehr kann man schlüssellos wieder einsteigen und starten. Das Warnblinklicht erlischt und die Fenster öffnen sich wie zuvor.
Mit dem digitalen Schlüssel erspart man sich das umständliche Handling von mehreren Schlüsseln für verschiedene Benutzerinnen und Benutzer. Die SecuriAlert-Funktion benachrichtigt den Nutzer, falls jemand versuchen sollte, sich Zugang zum Fahrzeug zu verschaffen, und ermöglicht zudem das Ver- und Entriegeln aus der Ferne.
Der Wagen bietet Over-the-Air-Updates für bis zu 30 Funktionen. Ford hebt zudem die Telematik-Dienste hervor. Damit ist der Fuhrparkleiter immer über den aktuellen Standort und den Ladestand informiert.
Der E-Transit Custom wird mit mit Einzel- und Doppelkabine sowie als Kombi angeboten. Zur Auswahl stehen je nach Karosserievariante zwei Radstände und zwei Dachhöhen. Mit dem niedrigen Dach ist das Fahrzeug weniger als zwei Meter hoch und kann damit Parkhäuser und Tiefgaragen befahren. In der Kastenwagen-Ausführung bietet der Transporter 5,8 bis 9,0 Kubikmeter Laderaum sowie eine Laderaumlänge von bis zu 3,45 Metern. Die maximale Nutzlast liegt bei 1.100 Kilogramm.
Der cW-Wert hat sich gegenüber der auslaufenden Custom-Generation um über zehn Prozent verbessert. Wie der größere E-Transit besitzt auch der E-Transit Custom hinten eine Einzelrad-Aufhängung. Das erhöht den Fahrkomfort, vergrößert aber auch das Laderaum-Volumen und ermöglicht die tiefere Anordnung des Laderaum-Bodens.
Die seitliche Schiebetür öffnet sich nun 1,30 Meter weit – laut Ford so weit wie bei keinem anderen Nützling dieser Klasse. Optional gibt es eine L-förmige Trennwand; damit kann man gleichzeitig fünf Personen und bis zu drei Meter lange Gegenstände transportieren.
Ein Novum im Segment ist zudem der Beifahrerairbag: Er ist nicht im Armaturenbrett, sondern ins Dach integriert. Das schafft Platz für mehr Ablagen und ein größeres Handschuhfach.
In Deutschland sind alle Elektro-Custom-Versionen als Lkw homologiert. Auf die Batterie und die übrigen Hochvoltkomponenten gewährt Ford Garantie für acht Jahre oder bis zu 160.000 km. Produziert wird der E-Transit Custom ab Herbst 2023 im türkischen Kocaeli beim türkischen Joint Venture Ford Otosan. Demnach startet der Neuling auch erst Ende 2023. Die Verkaufspreise sind noch nicht bekannt.
Quelle: Ford