Als bester Ladeprovider Deutschlands ausgezeichnet wurde nun zum vierten Mal in Folge die EnBW. Der baden-württembergische Energieversorger wurde von der Elektronik-Zeitschrift Connect erneut zum Sieger ihres Ladenetztests gekürt. EnBW überzeugte sowohl als Elektromobilitäts-Provider (EMP, also als Anbieter von Lade-Apps und Abrechnungslösungen) wie als Charge Point Operator (CPO, also als Betreiber der Ladesäulen).
Mit 820 von 1.000 Punkten erhielt EnBW in der EMP-Kategorie das Urteil "gut", in der CPO-Wertung bekam die Firma sogar ein "sehr gut" mit 853 Punkten. In der CPO-Kategorie folgen Aral Pulse, Ionity und Fastned, die allesamt ein "gut" erhielten:
Aber nicht nur Deutschland stand im Fokus, auch die Situation in anderen europäischen Ländern wurde beleuchtet. In Österreich und der Schweiz siegte Ionity als CPO. In Belgien und den Niederlanden fuhr Fastned den Testsieg ein. Unter den EMPs liegen in Österreich Smatrics und in der Schweiz Swisscharge vorn. In Luxemburg wurde kein Gewinner gekürt, da mit Chargy nur ein auf dieses Land fokussierter CPO betrachtet wurde.
Die Testfahrten fanden Ende August und Anfang September 2022 statt. Dabei füllten die Testfahrer bei jedem Ladestopp umfangreiche Fragebogen zur Ladestation und ihrer Gesamtausstattung aus sowie zum eigentlichen Ladevorgang und ihren Testanrufen bei den Hotlines der Anbieter. Für die EMP-Bewertung verwendeten die Tester soweit möglich die Apps der bewerteten Elektro-Mobilitäts-Provider.
Die wichtigsten Faktoren in Sachen Aufladen nennt Connect-Auto Hannes Rügheimer: "Es beginnt damit, dass der Fahrer möglichst keine voll besetzte Station oder defekte Ladesäule vorfindet, umfasst selbstverständlich einen problemlosen Lade- und Bezahlvorgang und verlangt ein Minimum an Komfort beim Laden."
In Österreich legten die Testfahrer rund 1.119 Kilometer zurück mit 25 Ladestopps. In Deutschland waren es 1.873 Kilometer mit 44 Stopps. Die Schweizer Route führte die Testfahrer auf 544 Kilometern zu 22 Ladestopps. Die Route durch die Benelux-Länder maß insgesamt 1.940 Kilometer, sie enthielt insgesamt 48 Ladestopps. Die An- und Abfahrten kamen je Route noch hinzu.
Wie im Mobilfunk gibt es in der Ladeinfrastruktur Netzbetreiber (Charge Point Operators, CPOs) – die eigentlichen Betreiber der Ladesäulen – und Service Provider (Electro Mobility Providers, EMPs), die Apps und Abrechnungsplattformen bereitstellen. Einige Anbieter wie EnBW, Smatrics oder Move erfüllen beide Rollen.
Für die Bewertung unternahmen die Testteams Fahrten durch Deutschland, Österreich, Belgien, die Schweiz, die Niederlande und Luxemburg. Je nach Ländergröße besuchten sie zwei bis sechs Stationen pro CPO. Anmeldung und Abrechnung fanden zum einen über die getesteten EMPs statt, zum anderen über die vom CPO unterstützten Ad-hoc- Bezahloptionen.
Während des Ladens erstellten die Teams umfangreiche Protokolle zu den Gegebenheiten vor Ort, zum Ablauf des Ladevorgangs und gegebenenfalls zu aufgetretenen Fehlern. Außerdem nahmen sie Kontakt zu den Hotlines der Anbieter auf, um die Servicequalität zu testen.
Quelle: Connect (per E-Mail)