Im ersten Quartal 2023 soll der Microlino in Deutschland starten. Den Vertrieb hierzulande (und zudem in Spanien) übernimmt die internationale Automobilhandelsgruppe Astara. Man wolle "alle Mobilitäts- und Vertriebsmöglichkeiten von Astara – stationär wie digital" nutzen, schreibt der Schweizer Hersteller des Elektro-Wägelchens.

Die Partnerschaft mit Astara soll in den kommenden Monaten auf weitere Märkte ausgeweitet werden. Der Autohändler biete ein "flächendeckendes Netz aus Vertriebs- und Servicepartnern", so Micro. Zudem gehöre mit Astara Move auch ein Abonnement für unterschiedlich lange Zeiträume zum Angebot. Ob auch für den Microlino ein Abo geplant oder denkbar ist, lässt der Schweizer Hersteller offen. 

Bildergalerie: Microlino (2023)

"Mit dem Microlino erweitern wir unsere Geschäftsaktivitäten auf einem hart umkämpften Markt, während wir gleichzeitig mit unserer Erfahrung in der digitalen Transformation und dem neuen Mobilitäts-Ökosystem zum Wachstum der Marke beitragen werden“, sagte Astara-Chef Jorge Navea.

Der Microlino ist ein nur rund 500 Kilo schweres Elektromobil der Fahrzeugklasse L7e. Die selbsttragende Karosserie ist nur 2,52 Meter lang. Das speziell für die Stadt entwickelte Fahrzeug fährt bis zu 90 km/h schnell. Drei Batteriegrößen sind erhältlich: 6, 10,5 und 14 kWh für 91, 177 bzw. 230 km Reichweite. Aufgeladen wird in vier Stunden an der Haushaltssteckdose. An Bord gibt es Platz für zwei Personen und 230 Liter Gepäck. Die Preise beginnen laut Konfigurator bei 14.990 Euro.

Mehr als 35.000 Kunden haben bisher einen Microlino reserviert, schreibt Micro. Die ersten Auslieferungen der "Pioneer Series" in der Schweiz haben bereits begonnen, in Deutschland und Spanien rollen die ersten Fahrzeuge aber erst Anfang 2023 auf die Straße – im Konfigurator wird das 1. Quartal 2023 als Auslieferungsdatum für Deutschland genannt.

Zuvor war der Marktstart mehrfach verschoben worden. So hieß es bei unserer Sitzprobe auf der IAA 2021, das Auto würde 2021 starten. Und Mitte dieses Jahres tönte Micro noch, das Elektro-Ei würde noch 2022 auf den Markt kommen.

Die Entwicklung des Microlino begann im Jahr 2015 unter der Leitung von Merlin und Oliver Ouboters. Zunächst als PR-Aktion für den Genfer Autosalon gedacht, stieß das kleine Elektro-Ei auf so großes Interesse, dass sich Micro für eine Serienentwicklung entschied. Nach einigen Rückschlägen, zu denen auch die Übernahme des ehemaligen Produktionspartners von Micro durch ein drittes Unternehmen gehörte, beschloss Micro, den Microlino komplett neu zu konzipieren und die Produktion in die eigene Hand zu nehmen.

Astara ist ein globales Unternehmen mit einer Präsenz in 17 Ländern auf drei Kontinenten und 3.000 Mitarbeitenden. Bisher vertreibt die Firma auch Autos von SsangYong und Isuzu sowie von der chinesischen Elektro-Nutzfahrzeugmarke Maxus. Das Unternehmen verkauft jährlich rund 230.000 Fahrzeuge und will 2022 auf einen Jahresumsatz von 5,5 Milliarden Euro kommen.