Ab dem 1. Januar 2025 werden in Hamburg nur noch emissionsfreie Taxis neu zugelassen. Das wurde diese Woche vom Hamburger Senat im Rahmen des Hamburger Klimaschutzgesetzes beschlossen. Die Regelung gilt auch für Mietwagen, die mit Chauffeur gebucht werden und keine Taxi-Schilder tragen.
Schon seit April 2021 fördert die Stadt den Umstieg auf lokal emissionsfreie Taxen. Damals wurden zusätzlich zur Bundesförderung Fördergelder zum Ausgleich des Mehraufwands für insgesamt 460 E-Taxen (davon 60 E-Inklusionstaxen für die Rollstuhlbeförderung) bereitgestellt. Fuhren vor Beginn des "Projekts Zukunftstaxi" nur fünf Elektrotaxis durch Hamburg, sind es heute schon über 350. Das sind entspricht immerhin 12 Prozent der Hamburger Taxiflotte. Damit nimmt Hamburg bundesweit eine Spitzenposition ein.

Toyota Mirai: 650 km Reichweite

Tesla Model S: Bis zu 634 km Reichweite
Zu den 350 Elektrotaxis zählen auch 25 Brennstoffzellen-Fahrzeuge vom Typ Toyota Mirai (unser Titelbild). Für den Mirai sprechen die große Reichweite von 650 km und der relativ geringe Preis von rund 66.000 Euro. Der etwa gleich große Jaguar I-Pace, der ebenfalls öfter als Taxi zu sehen ist, kostet über 90.000 Euro. Und für ein Tesla Model S, das mit 634 km eine vergleichbare Reichweite wie der Mirai bietet, werden sogar etwa 114.000 Euro verlangt. Zu den Nachteilen gehört die geringe Zahl der Wasserstoff-Tankstellen. Eine Liste von gplautogas.info zeigt allerdings immerhin 90 Tankmöglichkeiten in Deutschland.
Seit Projektbeginn wurden durch die Hamburger Elektro-Taxis bereits mehr als 2.000 Tonnen CO2 eingespart, bei Umstellung der ganzen Flotte sänke die Belastung sogar um 25.000 Tonnen. Trotz der Ladeprozesse scheint der Betrieb zu funktionieren: Mit E-Taxen werden mindestens genauso viele Fahrten gefahren wie mit Verbrennern.
Bei den laufenden Kosten sind E-Taxen zudem deutlich günstiger, so die Pressemeldung des Hamburger Senats. Nu soll die gesamte Taxiflotte umgestellt werden. Eine Umfrage ergab, dass die Mehrheit der Taxenunternehmen den Umstieg gut findet.
Hansa Taxi führt demnächst eine eigene Bestellnummer für Elektro-Taxis ein, und die Taxi-App Free Now (früher als myTaxi vermarktet) stellt fest, dass immer mehr Nutze die E-Taxi-Option in der App wählen. Und wenn Chauffeurdienste mit Mietwagen für Events bestellt werden, werden häufig emissionsfreie Fahrzeuge verlangt.
In diesem Frühjahr will die Hansestadt ein weiteres Förderprogramm im Umfang von einer Million Euro auflegen; damit sollen 360 weitere E-Taxis sowie 5 spezielle E-Inklusionstaxis gefördert werden. Zudem sollen weitere 40 neue E-Taxistände mit dann 80 Schnellladepunkten eingerichtet werden.

Auch als Taxi erhältlich: Mercedes eVito Tourer

Nicht als Taxi: Mercedes EQE
Zu den Schwierigkeiten, auf die Taxiunternehmen beim Umstieg auf die Elektromobilität stoßen gehören fehlende Lademöglichkeiten am Taxistand und die eingeschränkte Modellauswahl. Eine Liste von mobility-talk.com zeigt 23 Modelle, die auch als Taxiversion angeboten werden. Darunter sind alle vier Tesla-Modelle und Transporter wie Mercedes EQV und eVito, aber keine anderen Mercedes-Fahrzeuge wie der EQE oder EQE SUV. Außerdem gibt es die Stellantis-Elektrotransporter à la Opel Zafira-e, SUVs wie den VW ID.4, Hyundai Ioniq 5 oder Kia EV6 und Limousinen wie den Nissan Leaf und den Polestar 2.