Stellantis wird insgesamt 155 Millionen US-Dollar in drei Werke in Kokomo, Indiana, investieren, um dort neue elektrische Antriebsmodule (EDM) zu produzieren. Diese sollen künftig dazu beitragen, in Nordamerika hergestellte Elektrofahrzeuge anzutreiben. Das Ziel? Bis 2030 soll jedes zweite in den USA verkaufte Fahrzeug von Stellantis batterieelektrisch sein.

Mehr als 25 BEV-Markteinführungen sind deshalb in den nächsten sieben Jahren geplant. Das in Kokomo hergestellte EDM wird dabei in Fahrzeuge integriert, die auf den Plattformen STLA Large und STLA Frame entwickelt werden. Es besteht aus drei Hauptkomponenten – Elektromotor, Leistungselektronik und Getriebe. Alles zusammengefasst in einem einzigen Modul. "Die optimierte Effizienz des neuen EDM wird jeder Plattform zu einer Reichweite von bis zu 800 Kilometern verhelfen", so Stellantis.

EDM Components Graphic

"Durch die Kombination der Vorteile des EDM mit unseren neuen BEV-zentrierten Plattformen und innovativen Batterietechnologien werden wir unseren Kundinnen und Kunden eine Vielzahl von Elektrofahrzeugen mit beispielloser Leistung und Reichweite zu erschwinglichen Preisen anbieten. Und mit unseren eigenen Fertigungskapazitäten und unserem Know-how werden wir dies mit größerer Flexibilität und Effizienz tun", sagte Stellantis CEO Carlos Tavares.

Die Investitionen werden in den Werken Indiana Transmission, Kokomo Transmission und Kokomo Casting getätigt. Der Getriebedeckel wird bei Kokomo Casting gegossen und bei Kokomo Transmission bearbeitet. Die Bearbeitung des Getriebes und die Endmontage werden im Werk Indiana Transmission erfolgen. Die Produktion wird nach der Umrüstung voraussichtlich im dritten Quartal 2024 anlaufen.

Seit 2020 hat Stellantis fast 3,3 Milliarden US-Dollar in Indiana investiert. Dazu gehören die jüngsten Ankündigungen von 643 Millionen US-Dollar für die Produktion eines neuen Motors für konventionelle und Plug-in-Hybrid-Anwendungen, eines Achtganggetriebes der nächsten Generation und ein Joint Venture für eine Gigafactory mit Samsung SDI. 

Stellantis betreibt derzeit fünf Powertrain-Werke in Indiana – drei Getriebe- und ein Motorenwerk sowie eine Gießerei. Das Getriebeportfolio umfasst Sechs-, Acht- und Neungang-Getriebe sowie das SiEVT-Getriebe für den elektrischen Plug-in-Hybrid-Minivan Chrysler Pacifica, das im Montagewerk Windsor in Ontario, Kanada, produziert wird. In der Gießerei werden Aluminiumteile für Automobilkomponenten, Getriebe- und Transaxle-Gehäuse sowie Motorblock-Gussteile produziert. Das Motorenwerk produziert den GMET4 - den 2,0-Liter-Reihenvierzylinder-Turbomotor des Unternehmens.