Der sportliche Renault-Ableger Alpine bietet derzeit genau ein Modell an: das Verbrenner-Coupé A110. Doch in den nächsten sieben Jahren sollen sieben Elektroautos auf den Markt kommen, versprach nun Konzernchef Luca de Meo bei einem Event.

Nach dem Start des A110 im Jahr 2017 rüstet sich Alpine nun für die Elektrifizierung. 2024 soll sie mit der Einführung des Elektro-Kleinwagens A290 auf Basis des Renault 5 beginnen. Die Basis dafür ist bekanntermaßen die Konzernplattform CMF-BEV. Ein Jahr danach startet im Kompaktsegment der Crossover-GT (GT X-Over). Er basiert auf der Konzernplattform CMF-EV, die auch den Renault Megane und den Nissan Ariya trägt. Ende 2026 folgt als drittes Modell ein elektrischer A110 (Alpine schreibt "die" A110). Diese drei Modelle hatte Alpine bereits Anfang 2021 vorgestellt und als Dream Garage bezeichnet:

Charts zur Alpine-Zukunft (laut Renaulution-Präsentation am 14. Januar 2021)

Die 'Dream Garage' von 2021: Ein Kleinwagen, ein Crossover und ein Sportcoupé

Außerdem sind ein Roadster auf Basis des Elektro-A110 und der Alpine A310 geplant, ein viersitziges Sportcoupé. Der Elektro-A110 sowie dessen Roadster-Variante und der A310 sollen auf der Alpine Performance Platform (APP) beruhen, einer selbst entwickelten Architektur. Ursprünglich sollte Lotus als Partner für diese Plattform fungieren, doch der Deal platzte; seither entwickelt Alpine die Plattform alleine, wie kürzlich offiziell bekannt gegeben. 

Charts zur Alpine-Zukunft (laut Renaulution-Präsentation am 14. Januar 2021)

Chart von 2021 zu den Alpine-Plattformen - die verhüllte Plattform wollte man mit Lotus entwickeln

Ab 2026 soll die Produktpalette dann rein elektrisch sein – das heißt, bis dahin wird der Verbrenner-A110 eingestellt. Im Jahr 2030 soll sie sieben Elektroautos umfassen. Schließlich will Alpine auch zwei neue Fahrzeuge des D/E-Segments auf den Markt bringen, also aus der Mittelklasse und/oder oberen Mittelklasse. Laut Autocar könnte es sich bei den 2028/2029 startenden Modellen um Konkurrenten des Porsche Macan EV und Porsche Cayenne EV handeln.

Außer Elektroautos entwickelt Alpine auch andere Antriebe, wie einen Wasserstoff-Verbrennungsmotor; einen solchen Antrieb hatte auch die Studie Alpenglow vom Herbst 2022 (Bericht bei Motor1).

Bisher wird der A110 hauptsächlich in Europa offeriert; in Deutschland wurden letztes Jahr 330 Stück davon abgesetzt. 2023 will Alpine weltweit rund 4.200 davon verkaufen. Doch macht die Marke bisher nur Verluste. Das soll sich durch die kommenden Elektroautos ändern: Damit soll der Break-even im Jahr 2026 erreicht werden. Ab 2027 will sich Alpine vom Nischenanbieter zur globalen Marke wandeln. Dann sollen die neuen Alpine-Modelle auch in den USA und Asien angeboten werden, so Markenchef Laurent Rossi.

Bis 2030 soll eine operative Marge von über 10 Prozent erreicht werden. Dabei helfen soll die Entwicklung eines Software-definierten Fahrzeugs durch die Renault-Tochter Ampere. Google wird Konnektivitätsdienste entwickeln und Verkor die Batterien liefern. Bekanntheit und Markenimage sollen von einem verstärkten Engagement im Motorsport profitieren.