BMW wird auf der diesjährigen IAA Mobility in München wohl endlich einen konkreten Ausblick auf die eigene Elektro-Zukunft geben. Und zwar in Form der "Neuen Klasse". Doch der bayerische Hersteller präsentiert auch handfeste und ziemlich schwergewichtige Neuheiten. Sonderschutzfahrzeuge. Mit dem Namenszusatz Protection. Auf Basis der 7er-Baureihe und damit erstmals auch als vollelektrischen BMW i7 Protection. Feuer frei.
Die Luxuslimousine verfügt dabei über ein innovatives Schutzkonzept, das bereits in der Entwicklung der neuen 7er-Reihe berücksichtigt wurde: der BMW Protection Core. Er besteht aus einer selbsttragenden Karosseriestruktur aus Panzerstahl, kombiniert mit geschützten Türen, Unterboden und Dachpanzerung sowie Sicherheitsverglasung.
Bildergalerie: BMW 7er Protection (2023) und BMW i7 Protection (2023)
So konnte der i7 Protection (aber auch das Verbrenner-Pendant mit auslaufhemmendem Kraftstofftank) in die Widerstandsklasse VR9 gemäß den international anerkannten amtlichen Testkriterien der "Vereinigung der Prüfstellen für Angriffshemmende Materialien und Konstruktionen" eingestuft werden. Die Verglasung erfüllt die Bestimmungen der höchsten Widerstandsklasse VPAM 10 für zivile Sonderschutzfahrzeuge. Optional ist das Fahrzeug auch mit Karosserieschutzpanzerung gemäß VPAM 10 aufrüstbar.
Der i7 Protection ist damit die weltweit erste zertifizierte Sonderschutzlimousine mit vollelektrischem Antrieb. Der elektrischer Allrad mit zwei Motoren verfügt dabei über eine Systemleistung von bis zu 400 kW/544 PS sowie ein maximales Systemdrehmoment von 745 Nm. Die Beschleunigung von null auf 100 km/h gelingt in 9,0 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 160 km/h limitiert.
Wie viel das gesamte Fahrzeug wiegt, verrät der Hersteller übrigens nicht. Wenn wir die Fahrleistungen aber mit einem normalen i7 xDrive60 vergleichen (0-100 km/h in 4,7 Sekunden, Vmax bei 240 km/h), dürften schon einige Extra-Pfunde auf den Hüften sein.


Wer es flotter will, kann auch noch zur Protection-Version mit V8 greifen. Dann sitzt unter der Haube ein neuentwickelter 4,4-Liter-Ottomotor mit 48-Volt-Mildhybrid-Technologie, der 390 kW/530 PS und 750 Nm bereithält, um in 6,6 Sekunden auf Tempo 100 zu beschleunigen. Und weiter bis maximal 210 km/h.
Um nicht nur motorenseitig mit dem unbekannten Gewicht zurecht zu kommen, verfügen alle Modelle über darauf abgestimmte Fahrwerkstechnik. Ebenfalls einzigartige Serienausstattung im Wettbewerbsumfeld: Eine Integral-Aktivlenkung und 20 Zoll große Leichtmetallräder mit PAX-Bereifung, die auch bei völligem Druckverlust eine Weiterfahrt ermöglicht.

Serienmäßige Komfortausstattung gibt es aber auch: Die Frontscheibe und vorderen Bereiche der Seitenfenster sind beheizbar, es gibt elektromotorische Unterstützung beim Öffnen und Schließen der Türen, ein Seitenscheiben - und Heckrollo, Multifunktionssitze und BMW Individual Lederausstattung Merino, Sitzheizung und Sitzbelüftung vorn und im Fond. Optional lassen sich eine Kühlbox im Fond, ein Bowers & Wilkins-Soundsystem sowie eine Massagefunktion für alle Sitzplätze und die Executive Lounge mit Komfort-Sitzanlage im Fond ordern.
Im Innenraum ist also so ziemlich alles auf Serienniveau. Auch bei der Bedienung über die Curved Display-Landschaft sowie das Betriebssystem OS 8.5 von BMW. Trotzdem gibt es Sonderschutzfahrzeug-Extras: Wie die Wechselsprechanlage für die Kommunikation mit Personen außerhalb des Fahrzeugs. Serienmäßig.
Als Optionen zum Schutz vor unterschiedlichen Angriffsszenarien sowie für besondere Einsatzzwecke gibt es eine Frischluftanlage, eine Feuerlöschanlage, Blitzer, Funkgeräte und Standartenhalter für hoheitliche Aufgaben. Söders neuer Dienstwagen? Mal sehen ...
Die Produktion läuft über einen aufwendigen Manufakturprozess im BMW Group Werk Dingolfing. Die Auslieferung sollen ab Dezember 2023 beginnen und der BMW i7 Protection wird ausschließlich in Europa verfügbar sein. Preise? Gibt es noch keine.
Quelle: BMW