Toyota, Mazda und Subaru haben erst kürzlich eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer Verbrennungsmotoren verkündet. Ein anderer japanischer Hersteller wählt dagegen einen radikal anderen Ansatz. Mit der Entscheidung, seine Investitionen in Diesel- und Benzinmotoren zu beenden. Nissan sagt, man sei ziemlich fertig damit, noch Geld für neue Verbrenner-Technologie auszugeben. 

Das australische Magazin Drive sprach mit Francios Bailly, seines Zeichens Senior Vice-President und Chief Planning Officer für die AMIEO-Region (Afrika, Middle East, Indien, Europa und Ozeanien), über die Zukunft des Unternehmens. Gefragt wurde auch, ob Nissan Intentionen habe, neue Verbrennungsmotoren zu entwickeln. Die Antwort war eindeutig: "Unsere Zukunft ist EV. Wir investieren nicht in neue Antriebe für Verbrennungsmotoren, das ist sicher."

Außerdem sagte Bailly, dass der Übergang von konventionell angetriebenen Autos hin zu vollelektrischen Modellen mit Hilfe von Nissans e-Power-Technologie erfolgen werde. Dabei handelt es sich um ein eher unkonventionelles Hybrid-Setup, bei dem der Verbrenner als Generator fürs Laden der Batterie fungiert. Die Räder werden nicht von ihm angetrieben, ganz so wie es Mazda mit dem Wankelmotor im Crossover MX-30 macht.

Um die Verbrauchswerte in diesen Hybrid-Fahrzeugen zu optimieren, will Nissan den Wirkungsgrad des Verbrenners auf 50 Prozent verbessern. Das wäre ein absolut beeindruckender Wert, aber Versuche - unter anderem von chinesischen Herstellern - zeigen, dass es wohl möglich ist. 

Auch Nissan hat bereits den Beweis angetreten. Man arbeitet bereits seit Jahren an der Technologie und Anfang 2021 verkündete man, dass ein e-Power-Prototyp den Meilenstein während des Testbetriebs erreichen konnte. Dazu sei auch erwähnt: Toyotas "Dynamic Force" Drei-, Vier- und Sechszylinder haben inzwischen die 40-Prozent-Marke überschritten. 

Nur weil Nissan kein Geld mehr in neue Verbrenner steckt, bedeutet das nicht, dass der Wechsel zu einem rein elektrischen Portfolio über Nacht passieren wird. Bailly verwies darauf, dass Emissionsregularien in einigen Teilen der Welt weiterhin entspannt sind. In Afrika etwa sind Euro 2-Autos nach wie vor legal. Entsprechend wir der Autobauer sein Modellangebot an regionale Erfordernisse anpassen. Die Verbannung des Verbrenners kommt also wohl in unterschiedlichem Tempo und bereits vorhandene Verbrenner werden wahrscheinlich optimiert, um für striktere Regularien fit zu sein.

Toyota, Mazda und Subaru glauben hingegen daran, dass der Verbrennungsmotor gerettet werden kann, indem man ihn mit CO2-neutralen Treibstoffen betreibt. Der weltgrößte Autohersteller arbeitet aktuell an drei neuen Vierzylindern. Mazda wiederum hat ein spezielles Wankel-Team ins Leben gerufen. Und Subaru bereitet ein neues Hybrid-Setup für seine Boxer-Motoren vor. Honda möchte bis 2024 in allen wichtigen Märkten (inklusive Nordamerika) rein elektrische unterwegs sein.