700 Kilometer mit einer Batterieladung: Diese Schallmauer wird inzwischen schon von einer ganzen Handvoll Elektroautos durchbrochen. Doch bisher sind das hauptsächlich Oberklassemodelle wie der Lucid Air, der Mercedes EQS oder das Tesla Model S. Doch bald kommt das Mittelklassemodell Peugeot E-3008 zu diesem exklusiven Club hinzu. Der Wagen steht ab dem 14. Oktober auf dem Pariser Autosalon und durfte dann auch bestellbar sein.
Der Peugeot E-3008 ist bislang nur in der 157 kW starken Basisversion mit 73-kWh-Akku und rund 520 km Reichweite konfigurierbar. Zwei weitere Versionen sind angekündigt: ein 240-kW-Allradler mit der gleichen Batterie und eben die Long-Range-Variante mit 98-kWh-Akku und 170-kW-Frontantrieb. Für Letztere wurde zwischenzeitlich mal eine Reichweite von 680 km genannt, nun jedoch sind die 700 km offiziell, schreibt die Löwenmarke.
Die Technik des E-3008 auf Basis von STLA Medium (Bild eines Exponats, das bei der Fahrvorstellung gezeigt wurde)
Die genaue Batteriekapazität gibt Peugeot mit 96,9 kWh netto an. Aufgeladen wird wie bei der kleinen Batterie mit bis zu 160 kW. Die Ladedauer soll hier jedoch nur 27 statt 30 min betragen – beides allerdings für den unüblichen Ladehub von 20 bis 80 Prozent. Daraus errechnet sich eine DC-Ladegeschwindigkeit von 2,2 kWh/min – ein guter Wert und deutlich mehr als die 1,5 kWh/min der Basisversion. Der VW ID.7 Pro S ist mit 2,3 kWh/min aber noch ein wenig besser.
Den Stromverbrauch gibt Peugeot mit 17,7 kWh/100 km an. Doch darauf würden wir nicht wetten, denn das ist der gleiche Wert wie für die Basisversion mit 73-kWh-Akku. Da die Long-Range-Variante mit 25 kWh mehr Speicherkapazität auch deutlich schwerer sein wird, ist das unwahrscheinlich.
VW ID.7 Pro S: 709 km Reichweite nach WLTP
Mehr als 700 km WLTP-Reichweite bietet auch noch der VW ID.7 Pro S für 55.415 Euro mit dem derzeitigen Rabatt; der Listenpreis liegt bei 58.985 Euro. Wie viel der 700-km-Peugeot (offiziell E-3008 230 Long Range genannt) kosten wird, ist noch nicht bekannt.
Wie hoch wird der Aufpreis für die große Batterie sein? VW verlangt rund 5.000 Euro für sieben kWh mehr (Pro: 77 kWh, Pro S: 86 kWh), beim Polestar 2 liegen zwischen Standard und Long Range 13 kWh, aber nur etwa 3.000 Euro. Eine Preisprognose ist also schwierig.
Mit der Markteinführung der 700-km-Version führt Peugeot auch eine Batterie-Vorkonditionierung ein, die bisher fehlte, wie schon in unserem Testbericht zur Basisversion vermerkt.
Die neue Batterie kommt vom Joint Venture ACC aus der Gigafactory in Douvrin. Der Akku ist 15 mm dicker und enthält 12 statt 11 Module; zudem wird hier zeitgemäße NCM811-Chemie verwendet statt NCM622 wie bei der Basisversion mit nur 11 Modulen.
Neben dem E-3008 230 Long Range wird in Paris die Langversion stehen: Der E-5008 230 Long Range hat die gleiche 96,9-kWh-Batterie und den gleichen 170-kW-Frontantrieb. Die WLTP-Reichweite soll hier bei 668 km liegen, die Ladeeigenschaften sind die gleichen wie beim E-3008 Long Range.
Unter dem Strich
Der Peugeot E-3008 mit 700 km Reichweite ist wohl ab Oktober bestellbar; auch den Preis dürften wir dann erfahren. Vermutlich wird der Aufpreis für die 25 kWh größere Batterie heftig sein. 10.000 Euro mehr sind wohl nicht zu viel, womit man bei etwa 59.000 Euro landen würde. Das ist etwa der Preis des VW ID.7 Pro S, während es einen Polestar 2 Single Motor Long Range mit 650 km Reichweite schon für etwa 53.000 Euro gibt.
Bildergalerie: Peugeot E-3008 im Test
Quelle: Peugeot