Der neue Opel Frontera (nicht zu verwechseln mit dem SUV, das von 1991 bis 2004 gebaut wurde) ist als Mildhybrid-Benziner und als Elektroauto erhältlich. Technische Basis ist die Smart Car Platform, die auch den C3 und Grande Panda trägt, hier allerdings in der Langversion. Damit ist der Wagen ein Schwestermodell des ebenfalls neuen Citroen C3 Aircross. Vorgestellt wurde der Wagen im April 2024, die Bestellbücher wurden im Juli 2024 geöffnet. In der Zulassungsstatistik (Stand der Zhalen: Ende August 2024) erscheint der Wagen bisher aber nicht.
Karosserie, Sitzanlage und Gepäckraum
Den Frontera gibt es optional auch als Siebensitzer; das gilt allerdings nur für die Mildhybrid-Versionen, der Frontera Electric ist stets ein Fünfsitzer. Mit 2.670 mm hat das Modell den gleichen Radstand wie der Citroen C3 Aircross, die Länge ist mit 4.385 mm Meter genau einen Zentimeter länger. Auch die Höhe ist mit 1.635 mm fast identisch. Von der Länge her sortiert sich der Frontera Electric zwischen dem 24 cm kürzeren (aber teureren) Mokka Electric und dem 27 cm längeren, aber noch nicht gestarteten Opel Grandland Electric ein.
Länge | Höhe | Radstand | Kofferraum | |
Opel Mokka Electric | 4,15 m | 1,53 m | 2,56 m | 310–1.060 Liter |
Opel Frontera Electric | 4,39 m | 1,64 m | 2,67 m | ca. 460-1.600 Liter |
Opel Grandland Electric | 4,65 m | 1,66 m | 2,68 m | bis 1.641 Liter |
Der Kofferraum fasst wie beim Citroen etwa 460 bis 1.600 Liter – ein sehr guter Wert für ein kleines SUV. Optional gibt es eine Dachreling für bis zu 240 Kilo Gepäck; auch ein eigens für den Frontera designtes Dachzelt soll angeboten werden.
Antrieb, Akku und Aufladen
Vorerst gibt es den Frontera Electric nur mit 83-kW-Frontantrieb und einem 44-kWh-Akku. Damit sollen bis zu 305 Kilometer nach WLTP möglich sein. Die später folgende Long-Range-Version soll rund 400 Kilometer ohne Ladestopp schaffen.
Für den Antrieb sorgt ein Permanentmagnet-Synchronmotor (PSM), der Energiespeicher hat eine Lithiumeisenphosphat-Chemie (LFP). Aufgeladen wird serienmäßig nur mit einphasigem Wechselstrom, das heißt in Deutschland wegen der so genannten Schieflastverordnung mit maximal 2,3 kW, auch wenn das Fahrzeug 7,4 kW ermöglicht. Ein dreiphasiger Bordlader für 11 kW wird für beide Ausstattungen angeboten und kostet 400 Euro Aufpreis.
Serienmäßig kann außerdem mit 100 kW Gleichstrom (DC) geladen werden. Die Ladedauer wird mit 26 min angegeben, allerdings für einen Ladehub von 20-80%. Die von uns errechnete Ladegeschwindigkeit in diesem SoC-Bereich beträgt 1,0 kWh/min – ein sehr bescheidener Wert, aber auch die Basisversion des Mini Cooper Electric schafft nur 0,9 kWh/min, während etwa der VW ID.3 mit bis zu 2,1 kWh/min lädt.
Cockpit und Ausstattung
Die Basisversion Edition ist sparsam ausgestattet, wie angesichts des Preises nicht anders zu erwarten. Zur Serienausstattung gehören 16-Zoll-Stahlräder, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber rundum, Parkpiepser hinten, Antikollisionssystem, Abstandstempomat, Spurhalteassistent, Verkehrsschilderkennung, LED-Scheinwerfer, Klimaanlage, DAB-Radio, ein USB-C-Anschluss, kabellose Smartphone-Anbindung via Android Auto und ein 10-Zoll-Instrumentendisplay. Statt des 10-Zoll-Touchscreens des GS gibt es hier nur eine Smartphone-Halterung, gestartet wird wie ehemals beim Verbrenner per Schlüssel-Dreh.
Opel Frontera Electric in der Basisversion mit Smartphone-Halterung
Eine Besonderheit ist der Intelli-Seat (Serie im GS), der ein ähnliches Konzept verfolgt wie manche Sättel für sportliche Fahrräder: Es gibt für jede Pobacke ein Polster und dazwischen eine Rille.
Sitzprobe, Konkurrenten und Preise
Kollege Manuel Lehbrink von unserer Schwesterpublikation Motor1 hat schon eine Sitzprobe im neuen Frontera durchgeführt. Danach saß der 1,90-Meter-Mann auf allen fünf Sitzplätzen noch ziemlich gut, der Kofferraum wirkte auf ihn "einfach gewaltig". Im Cockpit fiel ihm allerdings der verstärkte Einsatz von Hartplastik auf.
Die Preise beginnen bei 28.990 Euro für die Version Edition bzw. 32.490 Euro für den GS. Zu den Konkurrenten gehört natürlich der Citroen e-C3 Aircross, den es schon ab 26.490 Euro gibt. Ähnlich groß, aber deutlich teurer sind der Smart #1 (derzeit ab 30.990 Euro), der Hyundai Kona Elektro (derzeit ab 34.990 Euro) oder der neue Kia EV3 (ab rund 36.000 Euro). Der Mokka Electric ist wie erwähnt kleiner und hat weniger Kofferraum, kostet aber schon in der Basis über 40.000 Euro.
Technische Daten des Opel Frontera Electric
- Frontantrieb mit Permanentmagnet-Synchronmotor (PSM)
- Systemleistung/Drehmoment: 83 kW / 125 Nm
- 0-100 km/h/Höchstgeschwindigkeit: 12,1 Sek. / 140 km/h
- Stromverbrauch: 18,2-18,5 kWh/100 km
- Akku/ WLTP-Reichweite: 44 kWh netto (LFP) / 305 km
- Max. Ladeleistung: einphasig mit AC (11 kW optional), 100 kW mit DC
- Ladedauer: 26 min mit DC (20-80%)
- DC-Ladegeschwindigkeit: ca. 1,0 kWh/min
- Maße: 4.385 mm Länge / 1.795 mm Breite / 1.635 mm Höhe /2.670 mm Radstand
- Kofferraum: ca. 60-1.600 Liter
- Basispreis: 28.990 Euro
(Stand: 10. September 2024)