Der Skoda Enyaq iV (wir lassen das offizielle Suffix der Einfachheit halber im Folgenden weg) ist sozusagen die tschechische Version des VW ID.4. Technische Basis ist der Modulare Elektrobaukasten (MEB) des VW-Konzerns.
Mit 4,65 Meter ist der Enyaq immerhin sieben Zentimeter länger als der VW ID.4, der Radstand beträgt wie bei den meisten MEB-Autos (Ausnahmen sind der ID. Buzz und der ID.7) 2,77 Meter. Der Kofferraum ist vor allem nach dem Umklappen der Rücksitzlehnen deutlich größer als beim ID.4: Statt 543-1.575 Liter sind es hier 585-1.710 Liter. Und bemerkenswerterweise ist der Stauraum beim Coupé (570-1.610 Liter) kaum kleiner.
Der Wagen wird seit November 2020 produziert, und zwar im tschechischen Mlada Boleslav, nordwestlich von Prag. Die Auslieferung begann im April 2021. Anfang 2022 kam noch das Enyaq Coupé hinzu.

Motor, Akkus und Aufladen
Nachdem während der globalen Chip-Knappheit nur die höherwertigen Versionen angeboten wurden, ist seit April 2023 auch das Basismodell Enyaq 50 wieder verfügbar, seit Mitte Juli auch der Enyaq 60. Damit sind derzeit wieder alle fünf ursprünglich angekündigten Versionen im Angebot:
Enyaq 50 | Enyaq 60 | Enyaq 80 | Enyaq 80X | Enyaq RS | |
Antrieb | RWD 109 kW | RWD 132 kW | RWD 150 kW | AWD 196 kW | AWD 220 kW |
Drehmoment | 220 Nm | 310 Nm | 310 Nm | 310+162 Nm | 310+162 Nm |
0-100 km/h | 11,1 Sek. | 8,7 Sek. | 8,5-8,6 Sek. | 6,8 Sek. | 6,5 Sek. |
Spitze | 160 km/h | 160 km/h | 160 km/h | 160 km/h | 180 km/h |
Stromverbrauch | 14,7-20,5 kWh | 14,8-19,2 kWh | 14,3-20,8 kWh | 15,2-21,6 kWh | 15,1-21,7 kWh |
Akku (netto) | 52 kWh | 58 kWh | 77 kWh | 77 kWh | 77 kWh |
Reichweite | 361-366 km | 376-395 km | 513-542 km | 494-519 km | 494-512 km |
Aufladen AC/DC | 11 /100 kW | 11 /125 kW | 11 /125 kW | 11 /125 kW | 11 /125 kW |
Preis | 39.900 Euro | 44.200 Euro | 48.900 Euro | 51.150 Euro | 63.300 Euro |
Die Motor-Akku-Kombinationen sind großenteils von den ID-Modellen von Volkswagen bekannt. Der Enyaq 80 entspricht dem VW ID.4 Pro, der Enyaq 80X dem VW ID.4 Pro 4Motion und der RS dem VW ID.4 GTX. Bei den Allradmodellen des VW-Konzerns kommt die Vorderachse übrigens stets von Magna.
Wie bei allen bisherigen MEB-Fahrzeugen wird im Enyaq hinten ein Permanentmagnet-Elektromotor eingesetzt. Bei den Allradversionen kommt vorne eine Asynchronmaschine hinzu, die stromlos geschaltet wird, wenn nicht viel Leistung gebraucht wird. Im Unterschied zum VW ID.4 lässt sich die Stärke der Rekuperation beim Enyaq ber Lenkradwippen in drei Stufen einstellen.

Die ursprünglich angekündigten Enyaq-Versionen
Neben den genannten fünf Versionen kündigte Skoda im Mai 2023 noch zwei neue "Laurin & Klement"-Varianten an: Der Enyaq L&K 85 hat den neuen 210-kW-Heckantrieb aus dem VW ID.7 und Cupra Tavascan, der Enyaq L&K 85X ist ein Allradler mit ebenfalls 210 kW – hier wurde vermutlich der Antrieb des RS per Software ein wenig "heruntergetunt". Zu den L&K-Modellen hat Skoda noch keine Preise und kein Marktstartdatum genannt.
Bei Skoda werden drei MEB-Batterien (mit 52, 58 und 77 kWh) eingesetzt, nur die bei VW ursprünglich angekündigte 45-kWh-Batterie fehlt. Die Akkus der 58- und 77-kWh-Version bestehen aus 9 bzw. 12 Modulen, die je nach Version prismatische Zellen von CATL oder Pouch-Zellen von LG enthalten. Alle Varianten können mit bis zu 11 kW Wechselstrom (AC) aufgeladen werden. Mit Gleichstrom sind beim Basismodell 100 kW möglich, bei den anderen Varianten 125 kW.

Preise und Ausstattung
Die Preise für den Skoda Enyaq beginnen derzeit bei 39.990 Euro. Schon die Serienausstattung ist recht gut. Dazu gehören LED-Licht, 19-Zoll-Alufelgen, Dachreling, ein 5,3-Zoll-Instrumentendisplay, ein 13-Zoll-Touchscreen, ein Navi, eine Zweizonen-Klimaautomatik, ein Anti-Kollisionssystem, ein Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Licht- und Regensensor, Parkpiepser vorn und hinten und Rückfahrkamera. Zu den verfügbaren Extras gehören eine Anhängerkupplung, eine Wärmepumpe, ein Head-up-Display und ein Panoramaglasdach.
Test und Beurteilung
Wir haben den Wagen bislang dreimal getestet:
- Test des Skoda Enyaq iV 80 (2021)
- Test des Skoda Enyaq Coupé RS (2022)
- Test des Skoda Enyaq RS (2022)
Positiv fielen uns die recht hohe Reichweite, der große Kofferraum und die problemlose Bedienung auf, die in einigen Details (Lenkradwippen für die Rekuperationsstärke, Schalter für die Modi P, N, R und D) besser sind als beim V ID.4. Allerdings kann der Wagen lange nicht so schnell laden wie 800-Volt-Modelle à la Hyundai Ioniq 5, und es fehlt die Möglichkeit des One-Pedal-Driving.
Technische Daten des Skoda Enyaq
- Antrieb: Heckantrieb mit PSM oder Allradantrieb mit ASM vorn, PSM hinten
- Systemleistung / Systemdrehmoment: 109, 132, 150 oder 220 kW / 220-460 Nm
- 0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 11,1-6,5 Sek. / 160 bzw. 180 km/h
- WLTP-Stromverbrauch: 14,3-21,7 kWh/100 km
- Akku / WLTP-Reichweite: 52, 58 bzw. 77 kWh netto / 361-542 km
- Aufladen: bis 11 kW AC, bis 100 bzw. 125 kW DC
- Maße: 4.649 mm Länge / 1.870 mm Breite / 1.621 mm Höhe / 2.770 mm Radstand
- Kofferraum: 585-1.710 Liter
(Aktualisiert am 15. Juli 2023)