General Motors will seinen Absatz an Elektroautos steigern, und zwar "schnell, effizient und profitabel". GM-Chefin Mary Barra erklärte am heutigen Mittwoch ihre "Mehrmarken- und Multisegment-Strategie für Elektrofahrzeuge".

Herzstück der Strategie sind die neuen Ultium-Batterien und eine neue Elektro-Plattform, die so flexibel ist, dass sie sich nicht nur für normale Pkws und SUVs eignen, sondern auch für Sportwagen und Trucks (worunter meist Pick-ups zu verstehen sind). 

Die neuen Batterien verwenden große Pouch-Zellen, die in der Batterie vertikal oder horizontal angeordnet werden können. So soll sich das Batterie-Layout an jede Fahrzeugart anpassen lassen. Die Akkugrößen reichen von 50 bis zu verblüffenden 200 kWh. Das soll Reichweiten von bis zu 650 Kilometer ermöglichen.

Die normalen GM-Elektroautos sollen 400-Volt-Akkus bekommen, die sich mit bis zu 200 kW aufladen lassen. Die Elektro-Trucks auf Basis der neuen Plattform sollen dagegen 800-Volt-Akkus haben und sich mit 350 kW aufladen lassen.

Die Zellen basieren auf einer speziellen Chemie mit niedrigem Kobaltgehalt. Produziert werden sie von einem Joint Venture mit LG Chem. Durch Skaleneffekte sollen die Batterien künftig weniger als 100 Dollar (etwa 90 Euro) pro Kilowattstunde kosten. 

GM-Präsident Mark Reuss beim GM Battery Day
GM-Präsident Mark Reuss: "Tausende Wissenschaftler, Ingenieure und Designer arbeiten daran"

Die dazu passenden Elektromotoren werden von GM selbst entwickelt. Die Fahrzeuge werden Frontantrieb, Hinterradantrieb oder Allradantrieb besitzen. Die Plattform wurde so konzipiert, dass die Komplexität und die Anzahl der Teile noch geringer ist als bei heutigen Elektroautos (die bereits einfacher aufgebaut sind als Verbrenner-Autos). So plant GM zunächst nur 19 verschiedene Batterie- und Antriebskonfigurationen – deutlich weniger als die 550 Kombinationen bei den heutigen Verbrennerfahrzeugen des Konzerns.

Die GM-Marken Chevrolet, Cadillac, GMC und Buick sollen laut GM demnächst neue Elektroautos auf den Markt bringen. So startet Ende 2020 eine neue Version des Chevrolet Bolt. Im Sommer 2021 folgt ein "Bolt EUV", also wohl ein Electric Utility Vehicle. 

GM EV Batterietag
Erstmals gezeigt: Die Silhouette des Cadillac Lyriq

Der kürzlich vorgestellte Cruise Origin, ein autonom fahrendes Elektro-Shuttle war das erste Fahrzeug auf Basis der neuen Plattform mit Ultium-Batterien. Als nächstes wird im April der Cadillac Lyriq vorgestellt, ein Luxus-SUV. Auch der GMC Hummer EV wird Ultium-Akkus haben; er wird am 20. Mai vorgestellt und ab Herbst 2021 produziert.

Bildergalerie: General Motors EV Battery Day