Immer mehr Elektroautos kommen derzeit auf den Markt, doch Toyota hielt sich hier auffallend zurück. Der japanische Hersteller setzte immer noch auf Hybride, von denen die meisten nicht aufladbar sind.

Doch hatte Toyota offenbar die ganze Zeit einen Plan. Der Konzern wartete nicht etwa darauf, dass die Brennstoffzellen-Technik erschwinglich wird, sondern er hat eine Festkörperbatterie entwickelt.

Das Unternehmen setzt zwar immer noch auf die Brennstoffzelle – schließlich wurde erst im November eine neue Version des Mirai enthüllt. Aber Toyota will auch ein batterieelektrisches Fahrzeug auf den Markt bringen. Es soll auf der gleichen Plattform (e-TNGA) aufbauen wie der Mirai, aber es soll ein SUV sein und es wird seinen Saft aus der neuen Festkörperbatterie beziehen.

Bildergalerie: Lexus und Toyota teasern E-Auto an

Das noch unbenannte SUV soll schon 2021 debütieren, wenn auch nur als Prototyp. Aber es ist das Batteriepaket, was uns hier interessiert.

Festkörperbatterien (Solid State Batteries, SSBs) sollen eine mehrfach höhere Energiedichte als konventionelle Akkus haben, sie verwenden keine wässrigen Elektrolyte und reduzieren so das Brandrisiko bei einem Unfall. Anstelle der flüssigen oder Polymer-Gel-Elektroden verwendet eine Festkörperbatterie aber auch feste Elektroden.

Bei Festkörperbatterien sollen sich auch die Aufladezeiten drastisch reduzieren, so dass der Vorgang nicht viel länger dauert als das Betanken eines Verbrenners. Laut Toyota soll das neue SUV in zehn Minuten vollständig aufgeladen sein. Die Reichweite wird mit 500 Kilometern angegeben.

Festkörperbatterien sind allerdings dafür bekannt, bei kalten Temperaturen nicht sehr gut zu funktionieren. Und auch ihre Langlebigkeit wurde oft in Frage gestellt. Toyota hat diese beiden Aspekte in keiner seiner Pressemitteilungen zum Thema ausdrücklich erwähnt. Aber dies waren sicher zwei Herausforderungen, denen sich der Hersteller stellen musste.

Toyota ist offenbar derzeit weltweit führend in der Festkörperbatterie-Technologie. Laut einem Artikel in Nikkei Asia vom Dezember könnte aber auch Nissan im Jahr 2028 ein erstes Elektroauto mit Festkörperbatterie bringen. Auch Volkswagen steht Berichten zufolge kurz davor. Dank einer Kooperation mit einem amerikanischen Startup-Unternehmen will VW schon 2025 mit der Produktion von SSBs beginnen.

Die Serienversion des Toyota-SUVs mit SSB soll noch vor Mitte des Jahrzehnts starten – möglicherweise 2023 oder 2024. Das Fahrzeug wird eine ähnliche Größe wie der RAV4 haben und in Toyotas Elektroauto-Fabrik gebaut werden, die 2018 gegründet wurde. Es wird erwartet, dass das Auto das erste von sechs Fahrzeugen sein wird, die auf der gleichen modularen Basis gebaut werden. Auch der Subaru Evoltis soll auf der gleichen Plattform entstehen.

[Anmerkung des Übersetzers: Der Originalartikel vom 14. Dezember 2020 wurde geringfügig gekürzt.]