Da Elektroautos sich prinzipiell kaum von anderen Elektronikprodukten unterscheiden, verwundert es nicht, dass Handyhersteller wie Apple, Huawei oder Xiaomi eigene E-Autos planen. Zum Apple Car gibt es seit Jahren Gerüchte über Kooperationen und Anfang 2021 gab es Berichte zu einem E-Auto von Huawei. Und nun will auch Xiaomi Elektroautos auf den Markt bringen, wie wie chinesische Website 36Kr.com meldet.
Das E-Auto des Smartphone-Herstellers soll danach in der ersten Hälfte des Jahres 2024 starten. Das Modell soll aber kein Einzelstück bleiben, sondern in den darauffolgenden Jahren soll jedes Jahr ein weiteres Modell auf den Markt kommen. Insgesamt will Xiaomi 900.000 Stück verkaufen, so der Bericht. Bekannt wurde das offenbar durch einen Zulieferer, der von Xiaomi wegen Komponenten für das E-Auto kontaktiert wurde.
In den nächsten zehn Jahren will Xiaomi nicht weniger als 10 Milliarden Dollar (8,5 Milliarden Euro) in die Elektroautos investieren. Allerdings rechnet Xiaomi-Gründer Lei Jun offenbar zunächst mit einem Verlust von zehn Prozent – offenbar weil sich im chinesischen Elektroautomarkt bereits einige dicke Fische tummeln, wie Nio, Xpeng oder Geely, die mit viel Geld in den Markt drängen.
Über Aussehen und Art des E-Autos von Xiaomi gibt es bislang noch nicht einmal Gerüchte. Mit Ausnahme von Bildern einer Limousine, die allerdings von Xiaomi-Fans stammen, und nicht von dem Handy-Hersteller:
Xiaomi rückte im Sommer 2020 ins Scheinwerferlicht, als die Chinesen zusammen mit Lamborghini ein 40 km/h schnelles Elektro-Kart vorstellten. Ansonsten baut die Firma noch extravagante E-Bikes und E-Roller zum Zusammenklappen in China, über die unsere Partnerseite Rideapart 2019 berichtete, sowie eher traditionelle E-Mofas, wie Rideapart 2020 berichtete.
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Am 30. März 2021 hatte Xiaomi bereits bekannt gegeben, dass der Unternehmensvorstand das Elektroauto-Projekt genehmigt hat. Damals gab es Gerüchte, Xiaomi wolle den Einstieg ins mit Hilfe eines großen Players wie Great Wall Motors schaffen, wie InsideEVs.com berichtete.
Um die Entwicklung zu beschleunigen, hat Xiaomi Ende August für umgerechnet rund 70 Millionen Euro die Firma Deepmotion übernommen, eine Spezialfirma fürs autonome Fahren. Wichtiger für Xiaomi dürfte die Schaffung von Produktionskapazitäten sein.
Dazu ist die Übernahme von Borgward im Gespräch, wie cnevpost.com berichtete. Die Übernahme würde es Xiaomi auf einen Schlag ermöglichen, 180.000 Autos pro Jahr zu fertigen. Nach dem Bericht fördern die chinesischen Behörden die Übernahme.
Die Modelle der 2008 (wieder-)gegründeten Marke Borgward werden zwar in Deutschland entwickelt und designt, aber in China hergestellt. Allerdings ruht die Produktion im Pekinger Werk von Borgward schon seit über einem Jahr.
Die traditionsreiche deutsche Marke Borgward produzierte zwischen 1939 und 1963 rund um Bremen Pkw- und Lkw-Modelle. Seit 2005 versuchte der Enkel des Unternehmensgründers, die Marke wiederzubeleben. So zeigte das Unternehmen auf der IAA 2015 das 4,70 Meter lange SUV namens BX7 (als Verbrennermodell und als Plug-in-Hybrid). Eine Elektroversion namens BXi7 wurde 2017 nachgeschoben, die auch zu uns nach Deutschland kommen sollte. Ebenfalls 2017 zeigte Borgward auf der IAA eine schicke Coupé-Studie namens Isabella, die mit dem Designklassiker aber kaum etwas gemein hatte. Seit 2017 ist es jedoch um Borgward in Deutschland still geworden.
Quelle: 36Kr.com via cnevpost.com